HAMR-HDDs: Seagate liefert 30-TByte-Modelle für KI-Workloads
Mit der Vorstellung neuer Festplatten mit bis zu 30 TByte adressiert Seagate die steigende Nachfrage nach massenspeicherbasierten Lösungen für KI-Workloads. Die Modelle nutzen Seagates HAMR-Technologie (Heat-Assisted Magnetic Recording) und sollen in Rechenzentren sowie Edge-Infrastrukturen zum Einsatz kommen.
Die Seagate-Modelle Exos M 30 TB und IronWolf Pro 30 TB basieren auf Seagates Mozaic3+-Plattform mit HAMR-Technologie (Heat-Assisted Magnetic Recording). Eine Million ausgelieferte Mozaic-Festplatten bezeichnet der Anbieter als »Meilenstein« für den Reife-Nachweis der Speichertechnologie.
Die HAMR-Technologie nutzt einen Laser, um die magnetische Schreibfläche gezielt zu erhitzen und so eine höhere Datendichte zu ermöglichen. Dieses Verfahren erlaubt es, die Kapazität mechanischer Laufwerke weiter zu steigern, ohne die Formfaktoren zu verändern.
Laut Seagate sind insbesondere KI-Anwendungen für wachsenden Speicherbedarf verantwortlich. Große Mengen an Trainingsdaten sowie inferenzbasierte Anwendungen am Netzwerkrand (Edge) erforderten hochkapazitäre, kosteneffiziente Speicherlösungen – wie eben die HDD als ökonomische Alternative zu teuren Flash-basierten SSDs.
»Rechenzentren – ob lokal betrieben, privat oder souverän – setzen auf KI, um den Wert ihrer proprietären Daten zu erschließen«, sagte Melyssa Banda, Senior Vice President Edge Storage and Services bei Seagate. »Unsere 30-TByte-Laufwerke sind darauf ausgelegt, diese stark wachsenden Anforderungen zu unterstützen – mit der nötigen Kapazität, Effizienz und Ausfallsicherheit für KI-Workloads.«
Der Markt für HDD lebt
Ed Burns, Research Director für HDD- und Speichertechnologien bei IDC, unterstützt diese Argumentation: »Auch wenn HDDs nicht mit niedriger Latenz punkten, sind sie als Massenspeicher für KI-Grundlagendaten ein strategischer Baustein zur Entwicklung und Verbesserung fortschrittlicher KI-Modelle.«
Um die Notwendigkeit der Kapazitäts-HDD in modernen IT-Umgebungen weiteruntermauern, zitiert Seagate mehrere relevante Studien. So prognostiziere Hewlett Packard Enterprise (HPE), dass der Markt für On-Premises-KI in den kommenden drei Jahren mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 90 Prozent auf ein Volumen von 42 Milliarden US-Dollar anwachsen wird. Laut einer aktuellen Marktanalyse von Global Market Insights werde der weltweite NAS-Markt bis 2034 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von über 17 Prozent wachsen – getrieben durch digitale Transformation sowie den zunehmenden Einsatz von Künstlicher Intelligenz und Big-Data-Analysen.
Mit der Veröffentlichung der 30-TByte-Laufwerke schließt Seagate zur Konkurrenz auf: Western Digital hatte Ende 2024 Festplatten mit bis zu 32 TByte vorgestellt, Toshiba hat ähnliche Kapazitäten demonstriert. Seagate selbst testete Anfang 2025 bereits ein 36-TByte-Modell und verfolgt einen Fahrplan bis hin zu 100 TByte.
Die Rückkehr hoher Nachfrage nach mechanischem Speicher widerspricht den Prognosen vieler Flash-Hersteller. So hatte etwa Pure Storage prophezeit, dass SSDs in naher Zukunft bei den Kosten pro Terabyte gleichziehen würden. Seagate widerspricht dieser Sichtweise explizit und verweist auf den strategischen Nutzen hochkapazitärer HDDs, insbesondere für die Entwicklung qualitativ hochwertiger KI-Modelle.
Seagate Exos M 30 TB/IronWolf Pro 30 TB: Preis & Verfügbarkeit
Die 30-TByte-Festplatten sind ab sofort über den Seagate-Onlineshop sowie über Distributoren und Fachhändler verfügbar. Die Exos M 30 TByte liegt bei rund 485 Euro netto und die IronWolf Pro 30 TB bei 550 Euro.