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Trendforce erwartet Preisanstieg bei NAND-Flash-Speicher Q4/2025

Trendforce: Für Q4/2025 Preisanstieg bei NAND-Flash-Speicher erwartetLaut Trendforce wird der Markt für NAND-Flash-Speicher im vierten Quartal 2025 von einem deutlichen Preisanstieg geprägt sein. Steigende Nachfrage nach QLC-SSDs, Engpässe bei HDDs und geringere Lagerbestände führen zu einem Anstieg der Vertragspreise um durchschnittlich fünf bis zehn Prozent.

Die Analysten von TrendForce berichten, dass sich die NAND-Flash-Preise im vierten Quartal 2025 unerwartet erhöhen werden. Ursprünglich hatte der Markt eine Stabilisierung erwartet, doch Lieferengpässe bei Festplatten und längere Lieferzeiten haben Cloud-Service-Provider (CSPs) dazu veranlasst, ihre Speicherinvestitionen auf QLC-basierte (Quad-Level Cell) Enterprise-SSDs umzulenken. SanDisk kündigte bereits eine Preiserhöhung um zehn Prozent an, während Micron zeitweise keine Preisangebote abgab.

Produktionsanpassung und Kapazitätssteuerung

Nach Angaben von Trendforce haben Produktionskürzungen und Lagerabbau in der ersten Jahreshälfte zu einer stabileren Marktsituation geführt. Nur wenige Hersteller planen für 2026 neue Fertigungsstätten, die Mehrheit konzentriert sich auf Prozessmigrationen zur Kostenreduktion. Kapazitäten werden zunehmend auf margenstarke Produkte wie QLC-SSDs verlagert, um Preiswettbewerb zu vermeiden und die Profitabilität zu sichern.

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Nachfrage: QLC als Wachstumstreiber

QLC-Technologien gewinnen laut Trendforce weiter an Bedeutung, da sie eine hohe Speicherdichte bei vergleichsweise niedrigen Kosten ermöglichen. Der Trend wird zusätzlich durch generative KI verstärkt, die große Datenmengen erfordert. Die Nachfrage von Server-OEMs und Cloud-Anbietern zieht im zweiten Halbjahr 2025 deutlich an, nachdem viele Unternehmen ihre Lagerbestände bereits abgebaut haben.

Marktsegmente im Detail

Client-SSDs: Durch Produktionskürzungen und geringere Auslieferungsmengen in der ersten Jahreshälfte konnten die Lagerbestände wieder auf ein normales Niveau gebracht werden. Große QLC-SSDs mit hoher Kapazität bleiben gefragt, da sie ein günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis bieten.

Enterprise-SSDs: Hersteller rechnen mit einer anhaltend hohen Nachfrage nach Enterprise-Laufwerken über 120 TByte. Lagerbestände liegen inzwischen unter dem Normalniveau. Mit steigender Nachfrage nach Servern und KI-Anwendungen in Nordamerika zeichnen sich bereits Engpässe für 2026 ab. Trendforce erwartet deshalb steigende Preise zum Jahresende 2025.

eMMC und UFS: Während SSDs von höheren Margen profitieren, bleibt die Nachfrage nach eMMC (embedded MultiMediaCards)- und Universal Flash Storage (UFS) schwach. Neue Hersteller aus China wie YMTC erhöhen den Wettbewerbsdruck, was Preissteigerungen begrenzen dürfte. Dennoch planen einige Anbieter moderate Preisanhebungen, um Verluste auszugleichen.

NAND-Wafer: Prozessumstellungen haben laut Trendforce temporär zu geringeren Bit-Ausbeuten geführt. Hersteller leiten Kapazitäten in margenträchtige Produktsegmente um, wodurch die Wafer-Verfügbarkeit sinkt. Die wachsende Nachfrage aus dem KI-Sektor verschärft diese Situation und dürfte zu weiteren Preissteigerungen führen.

Einordnung NAND-Flash-Markt

Die NAND-Umsätze steigen weiter, wobei QLC-Produkte die Nachfrage deutlich anführen. Dies ist vor allem auf den Bedarf großer Cloud-Anbieter und Unternehmen zurückzuführen – mit einem besonders starken Einfluss aus dem KI-Bereich, der derzeit an erster Stelle steht. Entsprechend suchen Hyperscaler nach kostengünstigen QLC-SSDs, zumal HDD-Hersteller teilweise mit Produktionsengpässen kämpfen.

Vor diesem Hintergrund zeichnet sich weiterhin eine starke Nachfrage für Flash-Laufwerke mit großer Kapazität ab. Die relevanten Hersteller, darunter Huawei, Kioxia, Micron, Phison, Samsung, Sandisk, SK hynix und Solidigm, haben bereits die nächste QLC-Generation im Bereich von 122 TByte angekündigt.