Trendfocus: SSD-Verkäufe im zweiten Quartal stabil

Im zweiten Quartal 2020 blieb der Verkauf von SSDs in Einheiten im Vergleich zum Vorquartal nahezu unverändert. Die ausgelieferte Kapazität stieg um zehn Prozent. Die Zahlen, die die Marktforscher von Trendfokus im Quartalsturnus ermitteln, stärken insbesondere die Position der Branchenführer Samsung und Western Digital.

In seinem aktuellen Quartalsbericht für den SSDs (NAND/SSD Information Service CQ2’20 Quarterly Update), zeichnen die Marktforscher von Trendfocus das Bild eines relativ stabilen Markts: Im Vergleich zum Vorquartal wurden fast unverändert 81,3 Millionen SSD-Laufwerke abgesetzt. Der Anstieg um zehn Prozent auf 51,7 EByte werten die Analysten als Trend hin zu nach Laufwerken mit hoher Kapazität.

Anzeige

Im Vergleich zu den unerwarteten Einbrüchen bei Festplatten im selben Zeitraum – 58,77 Millionen Einheiten bei einem Minus von 13,1 Prozent (wir berichteten) – ist dies ein erträgliches Ergebnis, natürlich auch im Spiegel der Marktturbulenzen für alle Technologiemärkte durch Corona.

Hyperscale Enterprise PCIe-Markt wächst

Die rückläufigen Werte im Consumer-Geschäft wurden ausgeglichen durch eine wachsende Nachfrage der Unternehmen, insbesondere bei PCIe-Modulen. Mit 13,9 Millionen Units und einer Gesamtkapazität von rund 24 EByte stehen PCIe-eSSD für fast die Hälfte des Marktes.

SSD-Markt Q2/2020: Stückzahlen und Kapazität (Grafik: Trendfocus)SSD-Markt Q2/2020: Stückzahlen und Kapazität (Grafik: Trendfocus)

Samsung vor Western Digital

Laut dem Trendfocus-Bericht bleibt Samsung bei Stückzahlen und ausgelieferter Kapazität mit 24,6 bzw. 31,1 Prozent Marktführer, vor Western Digital (WD) mit 21,2 bzw. 18,6 Prozent. Alle anderen Hersteller rangieren deutlich dahinter. Intel (13,6 Prozent) profiliert sich bei Speichervolumen, SK Hynix (12,9 Prozent) dagegen bei den ausgelieferten Stückzahlen. Kioxia und Micron folgen.

SSD-Markt: Brauchbare Kapazitäten zu erschwinglichen Preisen

Was der Report indes nicht ausweist, ist welche Umsätze hinter den Marktzahlen stecken. Schließlich hat der Preisverfall den SSD-Markt seit Jahren fest im Griff. In den vergangenen fünf Jahren haben sich die Preise mehr als halbiert. Je nach Modell und Ausführung variieren die Anschaffungskosten (brutto) momentan zwischen 0,11 und 0,18 Euro pro GByte. 2015 waren es knapp 0,37 Euro pro GByte. Eine SATA-SSD mit 1 TByte (Samsung 850 EVO) kostete beispielsweise zirka 368 Euro. Für 500 GByte waren damals 187 Euro fällig. Samsungs 860 EVO ist Internet mittlerweile zwischen rund 122 und 133 Euro erhältlich. Die 500-GByte-Variante sollte nicht recht viel mehr s als bis zu 75 Euro kosten.

2,5-Zoll-SSDs unter 1 TByte sind bereits ab 0,08 Euro pro GByte erhältlich. In Einzelfällen auch schon günstiger. IT-Experten werten diese Kapazitätskategorie aber schon seit langem als nutzlos. Bestenfalls eignen sich SSDs mit 120, 240 und 500 GByte als besserer Cache. Nachdem 2-TByte-SSDs mittlerweile ab 175 Euro erhältlich sind. Für 4 TByte müssen Interessenten ab 520 Euro kalkulieren. Hier ist die Verfügbarkeit allerdings noch stark eingeschränkt. Nachdem nun brauchbare Kapazitäten zu erschwinglichen Preisen erhältlich sind, verwundert es nicht, dass die ausgelieferten Kapazitäten deutlich steigen.

Anzeige

Weitere Artikel

Newsletter
Newsletter Box

Mit Klick auf den Button "Jetzt Anmelden" stimme ich der Datenschutzerklärung zu.