50 Jahre Internet: Von 4 auf 4 Milliarden Nutzer

Am 30. August 1969 vernetzten sich vier Universitäten in den USA und schufen damit ungeahnt eine neue Technologieplattform. Drei Jahre später kam mit der E-Mail eine Killer-Anwendung hinzu. In Deutschland sind mittlerweile mehr als 57 Millionen Bundesbürger online. Laut dem Digitalverband Bitkom sollten wir uns öfter an die Anfänge erinnern, wenn wir über Zukunftstechnologien sprechen, wie KI und Blockchain.

IUrsprünglich war das Internet etwas kleiner geplant, als wir es heute kennen. Gerade einmal vier Universitäten in den USA sollte das sogenannte Arpanet verbinden, als die Pläne für eine Vernetzung von Computern Ende der 1960er Jahre Gestalt annahmen. Der erste Knoten des Arpanet, ein sogenannter Host an der Universität von Los Angeles, nahm vor 50 Jahren, am 30. August 1969, seinen Betrieb auf. Er legte die Grundlage für das Internet und eine weltweite Erfolgsgeschichte.

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In Deutschland ist fast jeder online (Quelle: Bitkom).In Deutschland ist fast jeder online (Quelle: Bitkom).

Im vergangenen Jahr war nach Zahlen der International Telecommunications Union (ITU) erstmals mehr als die Hälfte der gesamten Weltbevölkerung online. Demnach nutzten 2018 rund 3,9 Milliarden Menschen das Internet. 2001, als diese Zahlen erstmals erhoben wurden, waren es gerade einmal 495 Millionen oder acht Prozent der Weltbevölkerung. In Deutschland nutzen nach Zahlen der EU-Statistikbehörde Eurostat 92 Prozent der Menschen in der Altersgruppe zwischen 16 und 74 Jahren das Internet – das entspricht 57 Millionen Nutzern.

Fast die Hälfte aller Weltbürger sind online (Quelle: Bitkom).Fast die Hälfte aller Weltbürger sind online (Quelle: Bitkom).

Zukunftstechnologien ohne die Internet-Anfänge vor 50 Jahren nicht möglich

Achim Berg, BitkomAchim Berg, Bitkom »Die Köpfe hinter dem Arpanet hatten die Vision, Computer miteinander zu vernetzen, um den wissenschaftlichen Austausch voranzubringen«, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. »Sie stellten dabei die bis dato gültigen Regeln der Punkt-zu-Punkt-Kommunikation auf den Kopf. Niemand konnte vor 50 Jahren ahnen, wie sehr dieses Vorhaben die Welt verändern würde. Wir sollten uns öfter an die Geschichte des Arpanets erinnern, wenn wir über Zukunftstechnologien wie Künstliche Intelligenz oder Blockchain sprechen.«

Bis das Arpanet nach dem Startschuss im August 1969 wirklich Computer vernetzte, verging noch etwas Zeit. Zunächst wurde am 1. Oktober der zweite Knotenpunkt in Stanford aktiviert und es dauerte bis Dezember, bis auch Santa Barbara und die Universität von Utah angeschlossen waren. Die Mittel für das Projekt, das den Grundstein für das heutige Internet legte, kamen aus der staatlichen Advanced Research Projects Agency (ARPA), die dabei helfen sollte, die technologische Vorherrschaft der USA gegenüber der Sowjetunion sicherzustellen.

Obwohl nach dem Start des Arpanet 1969 schrittweise weitere Knoten hinzukamen, dauerte es noch drei Jahre, bis das Wachstum des Netzes richtig Fahrt aufnahm: 1972 wurde mit der E-Mail eine Art Killer-Anwendung für das junge Netz öffentlich vorgestellt. Waren davor durch das Arpanet in erster Linie Computer miteinander verbunden, so wurden nun Menschen vernetzt. Das World-Wide-Web, das viele heute mit dem Begriff Internet verbinden, kam übrigens erst viel später und setzte 1989 auf die bereits vorhandene Vernetzung der Computer auf.

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