Effizient archivieren: Fujifilm setzt auf LTO für kalte Daten
Kalte Daten blockieren teure Speicher und belasten die IT-Bilanz. Fujifilm kombiniert LTO-Tape, eigene Archiv-Software und EU-Hosting zu einer durchdachten Cold-Storage-Strategie. Wir sprachen mit Philipp Stevens darüber, wie energieeffizient und sicher die Lösung ist – und welchen Beitrag sie zur langfristigen Entlastung der IT-Infrastruktur leistet.
In nahezu jedem Unternehmen entfällt etwa 70 Prozent des Datenvolumens auf sogenannte Cold-Data – Informationen, die langfristig erhalten werden müssen, aber im täglichen Geschäft kaum genutzt werden, beispielsweise Rechnungsarchive oder historische Logdaten. Viele dieser Daten ruhen auf Servern oder Festplatten, die für den täglichen Zugriff optimiert sind – was unnötig teuer und energieintensiv ist.
Fujifilm begegnet diesem Problem mit der LTO‑Tape-Technologie kombiniert mit einer intelligenten Software-Lösung. LTO‑Tapes, etwa LTO‑9 mit 18 TByte Kapazität, bieten eine garantierte Haltbarkeit von 30 Jahren und ermöglichen eine einmalige Archivierung ohne dauernde Migration. Wie Philipp Stevens, Business Development Manager DACH bei Fujifilm, treffend sagt: »Nimmt man die 70/30‑Regel – also 70 Prozent kalte Daten, 30 Prozent warme – lässt sich der Energiebedarf durch Tape‑Archivierung um rund 66 Prozent senken.«
Zentrales Steuerungssystem für Daten‑ und System‑Management
Die Fujifilm Object Archive Software dient als zentrales Steuerungssystem für Daten- und System-Management. Sie integriert Archivstrategie, Mediensysteme und Datenflüsse in einer Oberfläche und orchestriert den Transfer vom Backup ins Archiv – lokal, in die Cloud (S3) oder ins eigene Rechenzentrum. Das System nutzt ein offenes Format (OTFormat), das Lock-in verhindert und Daten über generische Plattformen wie Linux lesbar hält.
Video-Interview mit Philipp Stevens, Fujifilm
Kangaroo: All-in-One-Datenarchivierungslösung
Die Hardware-Komponente liefert die Kangaroo-Architektur: schlüsselfertige On-Premises-Lösungen mit integrierter Software, Tape-Librarys und bis zu 1 PByte Kapazität (Kangaroo S/M/L); die kompakte Variante Kangaroo Lite ist bereits ab 100 TByte erhältlich und eignet sich für KMU. Laut Stevens sorgt diese Plattform für maximale Flexibilität und Sicherheit. Er betont: »Daten sind ein hohes Gut – deshalb legen wir besonderen Wert auf Sicherheitsmechanismen und Transparenz im Archivierungsprozess.«
Ein zentraler Punkt des Sicherheitskonzepts sind Health-Checks und Integritätsprüfungen: LTO-Tapes lassen sich per RFID auslesen, um ihren Zustand und ihre Restlebensdauer zu bewerten. Zusätzlich nutzt die Software Prüfsummen und Redundanzkopien – beschädigte Datensätze können automatisch erkannt und repariert werden. Diese Mechanismen schaffen Transparenz und Planbarkeit im Betrieb.
Ein weiterer Pluspunkt ist die Datensouveränität durch EU-Hosting: Fujifilms Rechenzentrum in Deutschland erlaubt vollständige Kontrolle, kein Lock-in und die Einhaltung der Datenschutzvorgaben. Gerade bei sensiblen Daten – etwa in öffentlichen Einrichtungen oder regulierten Branchen – spielt dies laut Stevens eine große Rolle.