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TSM-Symposium in Dresden: Ausblick auf »IBM Spectrum Protect«

Backup mit dem TSM – die Nachfrage nach dem »Tivoli Storage Manager« (TSM) alias »IBM Spectrum Protect« ist ungebrochen. Gut 340 Teilnehmer aus über 20 Ländern haben kürzlich das 12te »TSM Symposium«, das von der Uni Köln und Guide Share Europe (GSE) ausgerichtet wurde, in Dresden besucht. Ein Nachbericht.

Von Dr. Harald Karcher & Engelbert Hörmannsdorfer

»TSM Symposium 2105« in Dresden war ausgebucht (Bild: GSE-Website, Peter Groth)»TSM Symposium 2015« in Dresden war ausgebucht (Bild: GSE-Website, Peter Groth)Ein TSM-Symposium zwölfmal ausrichten, und das von einer von IBM/TSM unabhängigen Organisation, das heißt schon was. Die ersten ADSM-Workshops begannen 1994 an der Uni Karlsruhe. Seit 1999 liefen die ADSM/TSM-Symposien an der Uni Oxford, 2009 dann im Grandhotel Petersberg, 2011 im Hilton Dresden an der Frauenkirche, 2013 im Hilton Berlin am Gendarmenmarkt, und 2015 nun eben im wunderbaren Westin Bellevue Dresden, rechts der Elbe, mit Blick auf die gegenüberliegende Dresdner Altstadt.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht der direkte Austausch zwischen Anwendern, Beratern und Entwicklern des »Tivoli Storage Manager« (TSM), der jetzt neuerdings von IBM in »IBM Spectrum Protect« umbenannt wurde. Das Team der Entwickler aus Tucson (Arizona) stellte die aktuellen und zukünftigen Entwicklungen in einem informellen Umfeld zur Diskussion. Vorträge aus dem Anwenderkreis und akademischen Nutzerumfeld runden das Workshop-Programm ab.

Ergänzt wurde dieser Teil der Veranstaltung durch eine kleine Ausstellung von Firmen, die Zusatz-Produkte und Dienstleistungen zu IBM Spectrum Protect auf den Markt bringen. Diese stellen ihre Ideen und Produkte in einem halben Tag vor der eigentlichen Vortragsveranstaltung zur Diskussion und stehen dann in den Pausen des Symposiums an ihren Ständen zum weiteren Austausch bereit.

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Es geht um den Tivoli Storage Manager (TSM) alias IBM Spectrum Protect (SP)

Die Vordenker des 12ten TSM-Storage-Symposiums (v.l.): Peter Groth, Präsident IBM User Club, GSE Guide Share Europe; Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Matthias S. Müller, wissenschaftlicher Direktor, ITC, Lehrstuhl für Informatik 12, TH Aachen; Claus Kalle, Leiter Abteilung Systeme, RRZK, Universität zu Köln (Bild: Harald Karcher)Die Vordenker des 12ten TSM-Storage-Symposiums (v.l.): Peter Groth, Präsident IBM User Club, GSE Guide Share Europe; Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Matthias S. Müller, wissenschaftlicher Direktor, ITC, Lehrstuhl für Informatik 12, TH Aachen; Claus Kalle, Leiter Abteilung Systeme, RRZK, Universität zu Köln (Bild: Harald Karcher)Die GSE alias Guide Share Europe als Veranstalter ist Europas einflussreichster IBM-Anwender-Club. Die GSE vereint die 1.000 wichtigsten IBM-Grosskunden zu einer gemeinsamen Stimme, darunter Banken, Versicherungen, Handel, Industrie, Behörden, Universitäten und Forschungs-Einrichtungen von Schweden im Norden bis Spanien im Süden. Die Universität zu Köln ist Mitveranstalter der TSM-Konferenz, und auch selbst ein großer IBM- und TSM-Anwender. Also drehte sich auf dem TSM-Kongress fast alles um Speicher-, Backup- und Restore-Themen.

Unter diesem großen Dach wurden Fachaspekte wie TSM-Backup in virtuellen Umgebungen, TSM-Strategie und -Ausblick, Flashcopy-Unterstützung, TSM-Erfahrungsberichte für GPFS, NDMP und Exchange sowie Cloud-Perspektiven vertieft. (Hier findet sich das komplette TSM-Event-Programm.) Der nächste TSM-Kongress ist für 2017 geplant.

Vorträge, Workshops und Aussteller aus dem IBM-Umfeld

Viele bekannte Namen auf dem »TSM Symposium 2105« in Dresden (Bild: Harald Karcher)Viele bekannte Namen auf dem »TSM Symposium 2015« in Dresden (Bild: Harald Karcher)Der TSM-Kongress ist eine Plattform für den Erfahrungs-Austausch zwischen IBM-Anwendern, Software- und Systemhäusern sowie in diesem Umfeld tätigen Beratern. In der Ausstellung fand man neben IBM, auch Concat, General Storage, Empalis Consulting, Schmitz RZ Consult, eXstor, User Software Works, Repostor, Rocket Software, Oracle, Cristie Software, Fujitsu Technology Solutions und NetApp Deutschland.

GSE arbeitet sowohl in den öffentlichen Konferenzen als auch in den nicht-öffentlichen Arbeitskreisen stets konstruktiv mit dem Hersteller IBM zusammen und schafft so die Möglichkeit, direkt an der Entwicklung der Produkte zu partizipieren. Die IBM gibt sich im Gegenzug als konstruktiver Platinum-Sponsor, stellt ihre besten Speaker zur Verfügung, und leistet damit einen guten Beitrag zum Gelingen der Veranstaltung.

Concat und General Storage zeigten »dsmISI MAGS«

Concat-Stand auf dem »TSM Symposium 2105« mit Stéphane Criachi (li), Solution Architect bei Concat (Bild: Harald Karcher)Concat-Stand auf dem »TSM Symposium 2015« mit Stéphane Criachi (li), Solution Architect bei Concat (Bild: Harald Karcher)Der Bensheimer Systemintegrator Concat zeigte in Dresden erstmals öffentlich sein neues Modul »dsmISI MAGS«, das aus einer Kooperation mit dem Storage-Softwarehaus General Storage entstand. Das Modul ergänzt die IBM-Datensicherungslösung »IBM Spectrum Protect« (bzw. ehemals TSM). Unternehmen, die Spectrum Protect von IBM einsetzen, können mit dsmISI MAGS die inkrementelle Sicherung und Wiederherstellung großer produktiver File-Services beispielsweise von EMC, HDS, Hewlett-Packard, IBM, NetApp oder von Windows erheblich beschleunigen. Diese dauert laut Concat jetzt nur noch Stunden statt Tage oder gar Wochen.

TSM sei zwar die einzige Software, die das ausschließlich inkrementelle Sichern von Dateisystemen erlaubt. Bei sehr großen Dateisystemen mit vielen Millionen oder Milliarden Objekten scheitere der inkrementelle Ansatz jedoch häufig an der Zeit, die TSM für das Identifizieren der geänderten Dateien und Verzeichnisse benötigt. Nicht selten dauere dieser Vorgang mehrere Tage oder sogar Wochen, unabhängig von der Menge der tatsächlich zu sichernden Daten. Ein regulärer Sicherungsbetrieb mit täglichen Backup-Zyklen sei in einem solchen Umfeld kaum realisierbar.

Das von General Storage entwickelte Modul dsmISI MAGS löse dieses Problem und beschleunige das Identifizieren bei der Sicherung (Backup) und vor allem das Zurücksetzen (Restore) von Dateien mit TSM um ein Vielfaches. Mit dem neu entwickelten Modul adressieren Concat und General Storage Kunden mit unstrukturierten Daten (Big Data / File Services), die das Problem der langen Laufzeiten für Filesystem-Scans vor dem eigentlichen inkrementellen Backup kennen. Das Wachstum unstrukturierter Daten in Unternehmen liege zwischen 20 und 60 Prozent pro Jahr – Tendenz steigend.(Hier gibt es von »dsmISI MAGS« eine 90-Tage-Testversion.)

Empalis zeigte grafische Administrationsoberfläche

Empalis stellte auf dem »TSM Symposium 2105« die Eigenentwicklung »ISPSManager« vor, der Stand war dementsprechend umlagert (Bild: Harald Karcher)Empalis stellte auf dem »TSM Symposium 2015« die Eigenentwicklung »ISPSManager« vor, der Stand war dementsprechend umlagert (Bild: Harald Karcher)Empalis Consulting war zum ersten Mal auch als Aussteller mit dabei, und überraschte mit einer grafischen Administrationsoberfläche »ISPSManager« für »IBM Spectrum Protect Snapshot« (bzw. »IBM Flashcopy Manager«, FCM). »Wir sind seit Jahren treue Teilnehmer des TSM Symposiums«, sagt Alina Mot, Senior IT Berater bei Empalis Consulting. »Dieses Jahr allerdings wollten wir mit unserer Eigenentwicklung – dem ISPSManager – auch zeigen, wie Nutzer von IBM Spectrum Protect Snapshop (SPS) auf einfache Weise alle vorhandenen SPS-Instanzen von einer zentralen Web-basierten Konsole aus überwachen und die mit der Verwaltung jeder einzelnen SPS-Instanz verbundenen zusätzlichen Aufwände minimieren können.«

Dass Empalis ihren Stand direkt neben dem Concat und General Storage gewählt hatte, ist kein Zufall. Die drei Unternehmen haben seit Anfang des Jahres eine strategische Allianz geschlossen, mit dem Ziel, das Service-Portfolio basierend auf dem IBM Tivoli Storage Manager (TSM), GSCC (General Storage Cluster Controller für TSM-Cluster), dsmISI (Multipathing) und EMC Isilon OneFS zu erweitern. »Unsere Expertise mit dem IBM Tivoli Storage Manager haben wir bei vielen Unternehmen und Organisationen bereits bewiesen«, erläutert«, Gerd Becker, Verantwortlicher für Storage und Backup bei Empalis Consulting. »Daher ist unsere Rolle in dieser Allianz die Migration, Schulung und Betriebsunterstützung unserer Kunden.«

Vorträge, Workshops und Ausblick von IBM

IBM-Stand auf »TSM Symposium 2015« (v.l.): Ursula Richter, IBM Corporation, USA; Jenny Tecl, IBM FlashSystem Specialist, Storage Platform Team DACH, IBM Ehningen; Josef Weingand, Leading Technical Sales Professional, Data Protection & Retention, Senior IT Specialist, IBM München (Bild: Harald Karcher)IBM-Stand auf »TSM Symposium 2015« (v.l.): Ursula Richter, IBM Corporation, USA; Jenny Tecl, IBM FlashSystem Specialist, Storage Platform Team DACH, IBM Ehningen; Josef Weingand, Leading Technical Sales Professional, Data Protection & Retention, Senior IT Specialist, IBM München (Bild: Harald Karcher)Natürlich ließ auch IBM selber ihre besten Storage-Strategen, -Entwickler und -Experten zu dieser TSM-Konferenz einfliegen. Sie blieben vom strategischen Ausblick bis zum technischen Detail fast keine Antwort auf die Fragen der IBM-Anwender schuldig. Hochkarätige IBM-Sprecher aus Europa und Amerika wie Dave Cannon, Chief Architect, Colin Dawson, Server Development oder Jim Smith, Client Architect waren persönlich anwesend, und gaben einen Einblick in Entwicklungsstatus und Strategie von IBM Spectrum Protect alias TSM.

Internationale IBM-Experten wie Matt Anglin, Chris Zaremba und Greg Van Hise stellten Neuigkeiten zum Spectrum Protect Server, zu Deduplication, Snapshot-based Dataprotection, Node-Replication sowie TSM und Cloud vor. Die Stand-Besatzung der IBM dagegen kam überwiegend aus Deutschland.

Fujitsu mit parallelisierter Deduplikation

Norbert Postler, Head of Value Selling & Consult bei Fujitsu, demonstrierte auf dem »TSM Symposium 2015« parallelisierte Deduplikation (Bild: Harald Karcher)Norbert Postler, Head of Value Selling & Consult bei Fujitsu, demonstrierte auf dem »TSM Symposium 2015« parallelisierte Deduplikation (Bild: Harald Karcher)Überrascht hat den Autor dieser Story die Präsenz von Fujitsu, der als zweitgrößter Mainframe-Hersteller der Welt mittlerweile zu den ganz wenigen Großrechner-Konkurrenten von IBM gehört. Offenbar stellen die Speicherlösungen von Fujitsu dank parallelisierter Deduplikation eine gute Ergänzung zu diversen IBM-Systemen dar.

Neben tiefschürfenden Vorträgen und Workshops hatten auch die abendlichen Exkursionen in die Bastei im Elbsandsteingebirge und in den Pulverturm unweit der Dresdener Frauenkirche eine wichtige Funktion: Da wurden Freundschaften geknüpft und Erfahrungen ausgetauscht, die oft genauso wichtig sind, wie die offiziellen Vorträge im Plenum, vielleicht sogar noch wichtiger.

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