Storage-Forum, Storage2Day und was es nicht noch alles gibt…

In dieser Kolumne nimmt sich Doc Storage unser Resümee zum Storage-Forum vor bzw. zweifelt an der kompletten Sinnhaftigkeit solcher Veranstaltungen. Im zweiten Halbjahr gab es gleich zwei Storage-Konferenzen, für ihn mindestens eine zu viel, von den nicht zentral genug gelegenen Orten kann zu schweigen…

Kolumne Doc Storage:

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Heute muss ich einmal nicht nur mit meinem Chefredakteur, sondern eigentlich mit der gesamten »Storage-Gemeinde« in ein kleines Gericht gehen. Wie auf dieser Seite berichtet, gab es in den letzten Wochen gleich zwei Veranstaltungen mit derselben Zielgruppe, zunächst die Storage2Day in Heidelberg, etwas später dann das Storage-Forum in Leipzig. Auch wenn der Chef etwas anderes meint, so erstaunt es doch, dass sich die schon ohnehin kleine Speichergemeinde gleich zwei dieser Zusammenkünfte leistet. Wie nun die Leute auf diese Veranstaltungen gezogen wurden, ist dabei doch völlig unerheblich. Ob nun Guerilla-Marketing oder ein IT-Fachverlag – die Zielgruppe ist denkbar klein und als Ergebnis Plusminus weniger Prozent dann auch dieselbe. Allein die beiden relativ dezentralen Veranstaltungsorte haben unter den Besuchern dann wohl für eine Vorauswahl gesorgt. Ich bin mir sehr sicher, hätte der Fachverlag in Leipzig und die andere Gruppe in Heidelberg zusammengerufen, es wären mit ganz geringer Abweichung dieselben Leute erschienen.

Dass auf einer solchen Veranstaltung dann jemand berichtet, wie er seine eigene Speicherlösung im »hauseigenen Tüfteln« gebaut hat, ist dann schon wesentlich interessanter als ein vortragslanger Hinweis darauf, dass die Unternehmens-DV ein regelmäßiges Berichtswesen (oh ja, auch hierfür gibt es deutsche Worte) an den Vorstand unterhalten sollte. Wer Geld von oben haben möchte, und das nicht nur einmal im Jahr, der hat dieses Berichtswesen schon seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten (da hieß das Ganze noch interne Organisation) zu unterhalten. Und wer so etwas mindestens quartalsmäßig zu tun hat (eigentlich so ziemlich jeder, den ich als RZ-Leiter so kenne), der wird die »Oberen« weder mit einem vollgelaufenen Speicher, überforderten Rechnern oder Forderungen für irgendwelche anderen Aufhübschungen überraschen müssen. Wieder mal sehr alter Wein in noch älteren Schläuchen.

Da muss man doch eher die tollen Vorträge von Josef Weingand oder Anne Ingenhaag herausstellen, nicht überraschend beide schon in Heidelberg zum besten gegeben und in Leipzig nur noch einmal betont. Jeder, der jetzt noch nicht begriffen hat, dass Daten unterhalb einer bestimmten Nutzbarkeit auch in Zukunft auf dieses Medium gehören, dem kann man wirklich nicht mehr helfen.

Als Teilnehmer solcher Veranstaltungen seit Jahrzehnten, als Hersteller, Vortragender oder sonst wie, muss ich nun auch einmal die von den Herstellern entsandten Kollegen in Schutz nehmen. Natürlich sieht es oberflächlich so aus, als würden diese ihre »Stände« (nun ja, es sind ja im Ende nur ein paar Stehtische vor Plakataufstellern, wenn man Glück hat in der Nähe einer Kaffeemaschine) nicht verlassen. Aber andererseits haben sie strikte Anweisungen, IMMER da zu sein, wenn jemand etwas über die Produkte wissen will. Und das heißt nun einmal, sich nicht wegzubewegen. Und die Besucher in Pausen und nach dem letzten Vortrag mit irgendwelchen Kinkerlitzchen oder wenigstens klugen oder lustigen Werbegeschenken anzulocken. Da hin zu gehen, wo die Leute sind, ist manchmal schlichtweg nicht möglich (oder eben weder erlaubt noch erwünscht).

Als Fazit meinerseits (und da wird mir mein Chef – natürlich – nicht zustimmen): Zwei Veranstaltungen sind für eine dermaßen kleine Anwenderschaft zu viel für ein Jahr. Wir hatten bis vor ein paar Jahren die Zusammenkünfte unter dem Deckmantel der Storage-Networking in Frankfurt einmal, da ist jeder gekommen, und das war genug. Vor allem lag es nicht für drei Viertel der Gemeinde außerhalb der Radarreichweite, im Südwesten und im Osten. Allein diese Reisen – zwangsweise mit Übernachtungen – genehmigt zu bekommen, ist heutzutage schon ein Kunststück. Und das zweimal innerhalb weniger Wochen – keine Chance. Dann lieber eine Veranstaltung mit einer Agenda an zwei Orten, das macht es einfacher. Oder eben eine Veranstaltung, etwas größer geplant, und dann mittendrin. Man konnte Frankfurt ja wegen vielem kritisieren, aber mit Sicherheit nicht, für alle Teilnehmer am zentralsten zu liegen. An den Marketing-Budgets auch der kleinen Hersteller kann es weiß Gott nicht mehr liegen, jetzt wo man uns die CeBIT in Hannover (auch ziemlich zentral) unterm Allerwertesten weggezogen und beerdigt hat. Dort hatten wir zuletzt wenigstens »unsere« Halle 2.

Gruß
Doc Storage

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