Fujifilm: LTO-10-Tape mit 40 TByte ab Januar 2026
Nachdem LTO-10 zunächst nur mit 30 TByte auf den Markt kam, hat das Konsortium nachgebessert: Fujifilm kündigt als einer der ersten Anbieter die Erweiterung seines LTO-10-Portfolio um ein Tape mit 40 TByte nativer Kapazität an. Die Cartridge soll ab Januar 2026 lieferbar sein und auch mit bereits bestehenden LTO-10-Laufwerken funktionieren. Zusätzlich nennt der Anbieter erweiterte Temperatur- und Feuchtewerte.
FUJIFILM kündigt mit dem FUJIFILM LTO Ultrium 10 (40TB) Datenband eine neue LTO-10-Generation innerhalb der eigenen Produktlinie an. Pro Tape sind laut Anbieter bis zu 40 TByte unkomprimiert möglich, für komprimierbare Daten werden bis zu 100 TByte genannt. Gegenüber dem vorherigen Modell mit 30 TByte nativer Kapazität entspricht das einem Plus von rund einem Drittel.
Die neue Cartridge soll ab Januar 2026 versandfertig sein. Für Betreiber ist vor allem relevant, dass Fujifilm die Kompatibilität zu denselben LTO-10-Laufwerken wie beim 30-TByte-Modell hervorhebt. Das soll Migrationspfade vereinfachen, sofern die jeweilige Library- und Drive-Firmware das Medium wie vorgesehen unterstützt.
Höhere Flächendichte und längeres Band als technische Hebel
Für den Kapazitätssprung nennt Fujifilm zwei Stellschrauben. Erstens setzt der Hersteller auf eigene »feine hybride magnetische Partikel«, die die Flächenspeicherdichte erhöhen sollen. Zweitens soll eine Dünnschicht-Technologie mit Aramid-Film die Bandstärke reduzieren. Damit werde mehr Bandlänge pro Cartridge untergebracht, Fujifilm beziffert den Effekt auf rund 30 Prozent mehr Bandlänge.
In Summe zielt der Ansatz darauf, mehr Bits pro Fläche und mehr nutzbare Bandmeter in derselben Cartridge unterzubringen. Das ist bei LTO grundsätzlich der klassische Weg, um die Kapazität zu steigern, ohne das Formfaktor-Thema neu zu eröffnen.
Erweiterte Klimaspezifikationen für Betrieb und Lagerung
Neben der Kapazität adressiert Fujifilm die Betriebsbedingungen. Der empfohlene Temperaturbereich wächst laut Anbieter von 15 bis 25 Grad Celsius auf 15 bis 35 Grad Celsius. Bei der Feuchte nennt Fujifilm eine Verträglichkeit bis zu 80 Prozent, bezogen auf 15 bis 25 Grad Celsius. In der Praxis kann das interessant sein, wenn Libraries in weniger ideal klimatisierten Bereichen stehen oder wenn Randbedingungen im Rechenzentrum schwanken.
Wichtig bleibt, dass Betreiber die konkreten Spezifikationen aus Datenblatt und Library-Vorgaben zusammenbringen. Tape ist robust, aber nicht beliebig, und die Kombination aus Temperatur, relativer Feuchte, Luftqualität und Handhabung entscheidet oft über die langfristige Fehlerquote.
Einordnung: Tape als Air-Gap-Baustein und für wachsende Archive
»Da Ransomware und andere Cyberangriffe Unternehmen und Organisationen weltweit zunehmend bedrohen, hat der Schutz sensibler Geschäftsdaten, Kundeninformationen und Forschungsergebnisse branchenübergreifend höchste Priorität«, sagt Kenichi Otaki, Leiter der Data Storage Solutions bei Fujifilm. »Magnetband gilt weiterhin als zuverlässiges Medium für die großflächige Datenspeicherung, dank seiner stabilen Lese-/Schreibleistung und der Möglichkeit, physisch vom Netzwerk getrennt (Air-Gap) gelagert zu werden – was das Risiko von Datenverlust durch Cyberangriffe erheblich reduziert. Dementsprechend setzen Rechenzentren und große IT-Unternehmen Magnetband häufig für die sichere Datenspeicherung und Archivierung ein.«
LTO-10: Konsortium bessert nach erweitert Roadmaß
Im November haben die LTO-Konsortiumsmitglieder HPE, IBM und Quantum neue LTO-10-Bänder mit 40 TByte (100 TByte komprimiert) angekündigt, um den als gering kritisierten Kapazitätssprung der zehnten Generation nachzubessern. Technisch soll dafür kein neuer Aufzeichnungsansatz nötig sein, vielmehr passt durch ein dünneres Aramid-Material einfach mehr Bandlänge in die Cartridge. Laut Hersteller lassen sich die neuen Medien in bestehenden LTO-10-Laufwerke können. Mit der der Überarbeitung von LTO-10 hat das Konsortium seine Roadmap bis LTO-14 (365 TByte) angepasst, ohne allerdings genaue Termine zu nennen.