Virtualisierungs-Markt: Mittelstand wird/muss sich umorientieren
Mein erstes Resümee zu unserem gestrigen Event: Proxmox ist die Zukunft im Markt für Virtualisierung & Hypervisor-Alternativen. Wir hatten 88 Anmeldungen, in der Spitze hatte ich 56 Teilnehmer gezählt. Mit unseren Referenten Frank Benke und Martin Loschwitz hatten wir zwar den Schwerpunkt auf Proxmox gelegt, ich schließe mich mittlerweile aber meinen Rednern an, Proxmox ist die Alternative Nummer 1.
Hyper-V ist nicht ganz vom Tisch und viele haben das Tool mit ihren Lizenzen bereits mit dabei. Allerdings vertraut man Microsoft nur bedingt. Keiner möchte sich darauf verlassen, dass die aktuelle Lizenzpolitik auf absehbare Zeit auch so bleibt. Da hat Broadcom ganze Arbeit geleistet. Citrix hat bereits an der Preisschraube gedreht und sich damit auch bei einigen disqualifiziert.
Was ich mitgenommen habe, Proxmox ist exorbitant günstiger als Vmware. Das war es schon immer, aber nun ist der Unterschied eklatant. Die Hahn Automation Group erwartet beispielsweise in den kommenden anderthalb Jahren Einsparungen von bis zu 300.000 Euro im Vergleich zu Vmware.
Einstiegshürden gibt es keine und die Migration von Vmware zu Proxmox passiert laut Martin Loschwitz im laufenden Betrieb. Die Downtime beschränke sich auf einen verschmerzbaren kurzen Neustart des Systems.
Zu Bedenken, die teilweise noch gegenüber Open-Source-Lösungen bestehen, hat sich Martin ganz klar geäußert: »Wir erleben gerade live und in Farbe, was passiert, wenn ein kommerzieller Anbieter die Spieregeln ändert und es Mittelstandskunden nicht mehr ermöglicht wird ein Produkt zu nutzen.«
Aus meiner Sicht ist die Diskussion über bzw. gegen Open-Source von den bekannten A-Brands geschürt. Die kommen mit den eigenen Produktlinien natürlich auch in Erklärungsnot. Warum sind die so teuer und benötigen so viel (teure) Service-Betreuung? Bei Updates halten viele ITler den Atem an, oft genug geht nicht alles reibungslos von Statten.
Die ersten Erfahrungen von Frank Benke und seinem Team sind durchweg positiv. Updates verlaufen im Open-Source-Bereich anders und seien im Vergleich gewöhnungsbedürftig, waren aber letztendlich mit spürbar weniger Aufwand verbunden. Hier spart das Team viel Zeit und vor allem Nerven.
Ich prophezeie, dass Open-Source durch Broadcom einen enormen Push bekommen wird. Künftig unterhalten wir uns nicht mehr darüber, ob Open-Source-Lösungen auch dem Unternehmensalltag standhalten.
Jetzt ist nur zu hoffen, dass Proxmox den kommenden Ansturm vernünftig geregelt bekommt. Aber damit musste Vmware seinerzeit auch zurechtkommen.
Wie ist Ihre Strategie, planen Sie einen Umstieg oder warten Sie noch ab? Schreiben Sie mir gerne.
Ihr
Karl Fröhlich
speicherguide.de