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S2N 2025: Resümee und Zusammenfassung

S2N 2025: Resümee und ZusammenfassungDie S2N 2025 in Regensburg bot der Storage-, IT- und Rechenzentrumsgemeinde ein vielseitiges Programm: Von aktuellen Trends rund um digitale Souveränität bis zu praxisnahen Einblicken in KI und Cyber-Resilienz. Rund 200 bis 250 IT-Profis nutzten die Gelegenheit zum Austausch.

Zur 5. Auflage der Storage-, Server- und Netzwerk-Konferenz S2N 2025 (ehemals storage2day) versammelte der Heise-Verlag, in Form der Redaktion iX und dem dpunkt.Verlag, die Storage-, IT- und Rechenzentrumsgemeinde, in Regensburg. Laut Veranstalter waren für den 22. und 23. Oktober bis zu 300 Teilnehmer angemeldet. Wir schätzen, dass rund 200 bis 250 Personen tatsächlich den Weg ins marinaforum Regensburg gefunden haben und hatten den Eindruck, dass es etwas mehr als letztes Jahr waren. Wir haben aber auch gegenteilige Stimmen gehört.

Die Konferenz startete bereits am Vortag mit Workshops zu Proxmox, Netbox sowie Netzwerkanalyse und Fehlersuche mit Wireshark. Am Abend luden die Veranstalter Sprecher und Sponsoren zum Abendessen ins nahegelegen Gasthaus im Alten Schlachthof ein – für uns auch immer eines der Highlights der S2N.

Gleich zu Beginn kam die Nachricht, dass gleich mehrere Sprecher krankheitsbedingt nicht anreisen konnten. Die erfahrenen Veranstalter sorgten aber für Ersatz, sodass letztlich nur zwei Vorträge komplett ausfielen.

Frank Benke, Hahn Automation GroupFrank Benke, Hahn Automation GroupFrank Benke wurde einmal mehr seinem Ruf als Aktivposten auf der Bühne gerecht. Der Head of IT der HAHN Automation Group referierte über IT-Automatisierung mit Unterstützung von Netbox. Er erklärte anschaulich, wie sich damit IT-Inventarisierung effizient und transparent lösen lässt und wie Aktionen angestoßen werden können. Für diejenigen, denen das Thema noch neu ist: Unsere Produkt-Review ist ein guter Einstieg.

Daniel Menzel, Geschäftsführer von Menzel IT, unterhielt die Anwesenden mit zwei Vorträgen: Kurzweilig erläuterte er die Unterschiede zwischen On-Premises-Rechenzentren und Colocations und worauf Unternehmen achten sollten. Am zweiten Tag verglich er die Open-Source-Virtualisierungs-Möglichkeiten von Proxmox und OpenStack.

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Souveränität muss jede Firma selbst leisten

Christian Peschke, Fast LTAChristian Peschke, Fast LTAEin über beide Tage durchgängiges und gut besuchtes Thema, die digitale Souveränität. Björn Albers von Backup Eagle und Klaus Riehm von SEP, zeigten auf, was dies für die Datensicherung bedeutet – vom Backup bis zum Reporting. Christian Peschke von FAST LTA unterzog die EU-Souveränität in der IT einem Realitätscheck.

Bemerkenswert war auch die Keynote von Prof. Dr. Dennis-Kenji Kipker von der Universität Bremen: » Digitale Unabhängigkeit ist nichts, was die Politik mit der Gießkanne über uns verteilt. Jede Investition in Unternehmen ist eine Entscheidung für oder gegen digitale Souveränität.« Das bringt es auf den Punkt: Digitale Souveränität ist unsere eigene Aufgabe – das nimmt uns niemand ab.

Traditionell ist Ceph und Open-Source ein Thema auf der S2N und ergänzte sich dieses Jahr recht gut mit dem Ruf nach digitaler Unabhängigkeit. In verschiedenen Facetten gab es auch einiges zu den Themen Cyber-Resilienz und natürlich künstlicher Intelligenz.

KI und Cyber-Resilienz

Kerstin Mende-Stief und Wolfgang StiefKerstin Mende-Stief und Wolfgang StiefKerstin und Wolfgang Stief gaben den Denkanstoß, Storage für KI anders zu denken. KI ist nicht gleich KI, und je nachdem, in welcher Stufe sich das KI-System befindet, ändern sich die Anforderungen. Während beim Befüllen schnell viele Daten hintereinander weggeschrieben werden müssen, wird beim Klassifizieren und Training vor allem gelesen. Das Checkpointing passiert sequentiell schreibend, und das Inference sowie RAG (Retrieval-Augmented Generation) ist zu 100 Prozent Random Read.

Erwähnenswert: Die Qualität der Sponsored Talks hat sich verbessert, zumindest bei den Anbietervorträgen, die wir gesehen haben. Das Publikum besteht aus absoluten IT-Profis, die nach Lösungen und Mehrwert suchen – nicht nach Werbebotschaften. Die Vorträge hatten technische Tiefe, Praxisbezug und eine nachvollziehbare Argumentation. Beispielhaft: Grit Wasmund von IT-Power Services, die von einem realen Ransomware-Notfalleinsatz berichtete. Ein Cyberangriff ist keine rein IT-Angelegenheit, sondern hat viel mit Krisenmanagement, technischer Resilienz und organisatorischen Vorkehrungen zu tun. Wir kannten die Geschichte bereits und hätten uns noch etwas mehr erzählerische Details gewünscht – das ist vermutlich im 1:1-Gespräch einfacher als auf der Bühne.

Nächstes Jahr geht es wieder in den Norden, genauer gesagt in die Hauptstadt. Ein genaues Datum wurde noch nicht kommuniziert, aber wir sehen uns 2026 in Berlin. Wir hoffen, Sie sind auch dabei.