HPE erweitert Greenlake um Analyse, Backup und Cloud-to-Edge

Mit drei Ankündigungen pusht HPE seine Infrastructure-as-a-Service-Plattform und damit seine Unternehmensausrichtung in Richtung Cloud. Für Greenlake stehen ab sofort ein Edge-to-Cloud-Framework, Analytics sowie Dienste für Backup und Disaster-Recovery zu Verfügung. Letztere auf Basis der Zerto-Akquisition vom Juli diesen Jahres. Mit dem Ausbau von Greenlake adressiert HPE alte und neue Wettbewerber.

25401 HPE Greenlake thumb HPE Greenlake mit neuen Diensten für Analytics, Edge und Backup (Quelle: HPE)Hewlett Packard Enterprise (HPE) baut seine IaaS-Plattform (Infrastructure-as-a-Service) GreenLake um drei weitere Dienste aus. Die neuen Angebote heißen selbsterklärend HPE GreenLake for AnalyticsHPE GreenLake for Data Protection sowie HPE Edge-to-Cloud Adoption Framework and automation tools.

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Unified-Analytics und Datensicherung wurden davor vom neuen Cloud-Service-Anbieter als Wachstumsmärkte mit besonderem Potenzial identifiziert. Allein der Analytics-Markt soll laut HPE, den Marktanalysten IDC zitierend, bis 2023 110 Milliarden US-Dollar schwer sein. Dass HPE deshalb einiges Gewicht auf die Neuerungen in seiner Abo-gestützten Greenlake-Plattform legt, zeigt auch die Tatsache, dass der Anbieter im Wandel drei separate Pressekonferenzen mit gehobenem Personal anberaumt hatte.


25401 HPE Antonio Neri CEO thumbAntonio Neri, President und CEO bei HPEAuch President und CEO Antonio Neri äußerst sich recht kompetitiv: »Daten stehen im Zentrum jeder Modernisierungsinitiative in jeder Branche – bisher mussten die Unternehmen dabei entweder traditionelle Analytics-Plattformen nutzen oder komplexe Migrationen in die Public Cloud bewältigen«, kommentiert Neri. »Mit den neuen Analytics-Cloud-Diensten von HPE Greenlake erübrigen sich solche Kompromisse. Zusammen mit den neuen Cloud-Diensten für die Datensicherung erhalten Kunden eine Plattform, mit der sie Daten schützen, sichern und wertschöpfend einsetzen können – von der Edge bis in die Cloud.«

Datensicherung mit Greenlake

25401 HPE Greenlake BuDR thumbHPE erweitert die IaaS-Data-Services in Greenlake um Backup und DR. (Quelle: HPE)»HPE Greenlake for data protection« soll die Datensicherung von der Edge bis zur Cloud modernisieren, Ransomware-Angriffe abwehren und eine schnelle Datenwiederherstellung ermöglichen. Der Code des HPE Backup and Recovery Service soll aus neuen Cloud-nativen Mikrodiensten sowie dem vorhandenen Code von Aruba Central, HPE Catalyst und HPE Recovery Manager Central bestehen.

Dafür stehen zwei Dienste zur Verfügung. HPE Backup and Recovery Service umfasst richtlinienbasierte Orchestrierung und Automatisierung für Backup und Sicherung virtueller Maschinen in hybriden Cloud-Umgebungen. HPE Greenlake for Desaster Recovery bietet zudem die Desaster-Recovery-Lösung von Zerto als Cloud-Service. Kunden sollen sich damit innerhalb weniger Minuten von Ransomware-Angriffen erholen können. Zerto wurde im Juli 2021 für kolportierte 374 Millionen US-Dollar in bar akquiriert.

Zum Backup-Announcement schreibt Tom Black, Senior Vice President and General Manager HPE Storage, in einem Blog: »Im Rahmen der Transformation von HPE Storage zu einem Cloud-nativen Datenservice-Unternehmen treten wir heute mit HPE Greenlake for Data Protection in den schnell wachsenden Data Protection-as-a-Service-Markt ein. Es bietet die nächste Generation von Datenschutz-Cloud-Services: Disaster Recovery Service mit Zerto und Backup mit HPE Backup and Recovery Service. Diese neuen Services geben Kunden die Flexibilität, die Datensicherung zu modernisieren – von der schnellen Wiederherstellung über den Schutz vor Ransomware bis hin zur langfristigen Datenaufbewahrung – entweder vor Ort oder in der öffentlichen Cloud mit einfacher Bedienung und allen SLA zum richtigen Preis.«

Einheitliche Analyse für heterogenen Umgebungen

»GreenLake for Analytics« zielt auf eine Vereinheitlichung der Analyse in hybriden, datengetriebenen Umgebungen auf Basis der Ezmeral-Software. In seiner Präsentation unterstrich Matt Maccaux, CTO für Ezmeral bei HPE, den zunehmenden Wildwuchs im Analyse-Bereich. Der wachsende Silo-Bildung will der Anbieter nun mit zwei Komponenten entgegentreten.

HPE Ezmeral Unified-Analytics ist eine Plattform auf der Data-Lakehouses skaliert und mit KI- und ML-Workflows beschleunigen werden sollen.  HPE Ezmeral Data Fabric Object Store ist ein Kubernetes-nativer Objektspeicher, der für Analysezwecke optimiert wurde. Der Speicher unterstützt Objekte, Dateien und Streaming und kann mit Daten auf Private und Public Clouds sowie On-Premises arbeiten. Neben Kubernetes oder Apache Spark setzt HPE auf weitere Open-Source-APIs um möglichst viele Applikationen einbinden zu können.

Der HPE Ezmeral Marketplace bietet ein Angebot an Komplettlösungen von ISV-Partnern, mit denen Kunden ihre Analyse-Umgebungen aufbauen können. Die Ezmeral Unified Analytics sollen in der ersten Hälfte 2022 verfügbar werden.

Das neue HPE-Steckenpferd: Edge-to-Cloud

Das »Edge-to-Cloud Adoption Framework« ist ein Set aus Services, die Anwendern helfen soll, die Greenlake-Dienste zu implementieren. Es unterteilt sich in die Domänen Strategy and Governance, People, Operations, Innovation, Applications, DevOps, Data und Security.  Best Practices und Hilfestellungen sollen für die Umsetzung einer hybriden Cloud-Infrastruktur erleichtern und die dafür notwendige Unternehmenstransformation unterstützen.

Unterstützt wird das Framework durch HPE InfoSight App Insights. Der Dienst ist eine AIOps-Funktion, der Teil der Überwachungs-Tools der Cloud-to-Edge-Plattform wird und zukünftig durch KI-gestützte Analysen dabei helfen soll, Workloads stabiler zu betreiben.

Anmerkung der Redaktion

Michael Baumann, speicherguide.deMichael Baumann, speicherguide.de Die Greenlake-Plattform steuerte im dritten Finanzquartal 2021 5,2 Milliarden US-Dollar zum Umsatz bei und hat mehr als 1.200 Kunden. Im Jahresvergleich stieg der Umsatz 33 Prozent, die As-a-Service-Bestellungen um 46 Prozent im Jahresvergleich. Also scheinbar ein lohnendes Geschäft.

Mit der aktuellen Ausweitung der Abo-Dienste markiert das Unternehmen den selbst verordneten Wandel zu einem Cloud-Service-Anbieter. Dazu wurde von CEO Neri einiges an der Führungsriege gebastelt und unter anderem der VMware-Manager Fidelma Russo und als CTO installiert.

Mit den Schritten in die Data-Services und Analytics tritt man auch in einen neuen Wettbewerb. Da wären Data-Warehouses wie etwa Snowflake oder Databricks. Bei Kunden will man wohl mit einheitlichen Open-Source-Angeboten punkten. Der Markt für BaaS und DRaaS (Backup- und Desaster-Recovery-as-a-Service) werden unter anderem von Anbietern wie Commvault, Cohesity, Druva und HYCU bearbeitet und verteidigt.

Allerdings hat(te) Zerto hier bereits eine etablierte und meist als gut bewertete DR-Technologie vorzuweisen, so dass die Vorzeichen hier gut stehen. Analytics dürfte für HPE ein ebenso lukrativer wie schwierigerer Markt werden.

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