Cyberrisiken: Datenplattform macht Finanzinstitute resilienter
Nun müssen Finanzinstitute die Compliance mit der EU-DORA-Verordnung (Digital Operational Resilience Act) nachweisen. Diese Regulierung zielt darauf ab, die digitale Widerstandsfähigkeit des Finanzsektors gegen Cyber-Risiken und operative Störungen zu stärken. Dazu gehören Vorschriften und Richtlinien zu Cyber-Risikomanagement, Datensicherheit, Governance, Ausfallsicherheit und Multi-Cloud-Flexibilität.
2020 veröffentlichte die Europäische Kommission das Projekt „Digital Operational Resilience“ als Vorschlag zur Förderung der Digitalisierung. Diese umfasst den Finanzsektor, Kreditinstitute, Zahlungsdienstleister, Krypto-Asset-Dienstleister, Versicherer, ICT-Anbieter (Informations- und Kommunikationstechnologie), Vermögensverwalter und Dritte. Sie trat 2023 in Kraft und gilt jetzt seit dem 17. Januar 2025 für alle 27 EU-Länder. Von nun an können Behörden gegen Einrichtungen, welche die Verordnung nicht umgesetzt haben, Bußgelder in Höhe von bis zu 10 Milliarden Euro oder 5 Prozent des weltweiten Vorjahresumsatzes verhängen.
Diese Verordnung steht im Zusammenhang mit der immer stärkeren Abhängigkeit unserer Volkswirtschaften von digitalen Technologien, der hohen Nachfrage nach Cloud-Diensten, der Beeinflussbarkeit der Finanzmärkte und den zunehmenden Cyber-Risiken. Denn ein stabiler Finanzsektor ist für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Funktionalität unverzichtbar. Daher hat sich die EU zum Ziel gesetzt, diesen Bereich mit klaren Vorschriften abzusichern, um Risiken einzudämmen, Kapitalreserven zu sichern und das Risiko von Insolvenzen oder Finanzkrisen zu minimieren. Das Ziel: Finanzinstitutionen sollen widerstandsfähiger werden, denn nur durch Vertrauen in Finanzinstitutionen können Bürger, Unternehmen und Institutionen wirtschaftlich effizient agieren.
DORA: Neue Standards für den Finanzsektor
DORA sollte dabei nicht als Revolution für die Finanzinstitute angesehen werden, sondern eher als eine Weiterentwicklung der Standards. Diese kristallisiert die Bemühungen heraus, die bereits seit mehreren Jahren in diesem Sektor unternommen werden. Denn in diesem Kontext spielen digitale Technologien wie Hybrid- und Multi-Cloud-Lösungen eine bedeutende Rolle. Durch die zunehmende Nachfrage nach Cloud-Diensten in allen Branchen wurden uneinheitliche Compliance-Herausforderungen deutlich. Diese Cloud-Dienste haben Prozesse beschleunigt und Kosten reduziert, bergen jedoch auch Cyber-Risiken. Mit der Einführung von DORA schafft die EU einen einheitlichen Rahmen für Unternehmen, um Cyber-Risiken systematisch zu managen und zu reduzieren und den Schutz digitaler Finanzdienstleistungen sicherzustellen.
Diese sollen durch die wichtigsten Ziele und Anforderungen von DORA gelöst werden:
- Systematische Risikobewertung: Finanzinstitute müssen Cyber-Bedrohungen verlässlich identifizieren, bewerten und Strategien zur Risikominderung sowie zum Schutz umsetzen.
- Verbindliches Reporting: Berichterstattung zu Vorfällen und Resilienztests müssen gemeldet und dokumentiert werden.
- Stärkung der Governance: Kritische ICT-Dienstleister wie Cloud-Plattformen unterliegen einem strikten Kontrollrahmen.
- Informationsaustausch: Institutionen sollen in der Lage sein, unter Einhaltung von Datenschutzbestimmungen, Informationen zu Cyber-Bedrohung austauschen zu können.