Trendforce erwartet bis 10 Prozent höhere NAND-Preise im Q3/2025
Laut der aktuellen Prognose von Trendforce steigen die weltweiten Vertragspreise für NAND-Flash-Produkte im dritten Quartal 2025 um fünf bis zehn Prozent. Der Markt wird durch fortgesetzte Produktionskürzungen, stabilen OEM-Nachfrageaufbau und den Preisanstieg bei Enterprise-SSDs geprägt. Die Lagerbestände bleiben dennoch auf hohem Niveau.
Im dritten Quartal 2025 rechnen Marktanalysten von TrendForce mit einem deutlichen Anstieg der Vertragspreise für NAND-Flash-Produkte. Als Hauptursache gelten fortlaufende Angebotsdrosselungen auf Seiten der Hersteller sowie eine anhaltend stabile Nachfrage durch OEMs. Die Preissteigerung wird auf 5 bis 10 Prozent beziffert. Besonders der Enterprise-SSD-Markt wirkt als zusätzlicher Treiber für diesen Aufwärtstrend.
Segmentanalyse: SSDs und Embedded-Produkte
Im Bereich der Client-SSDs wird eine Preissteigerung von etwa fünf bis zehn Prozent erwartet. Grund dafür ist unter anderem der Lageraufbau bei Notebook-OEMs vor der bevorstehenden Hochsaison. Gleichzeitig passen NAND-Hersteller ihre Liefermengen an, um die Margen zu stabilisieren.
Auch im Embedded-Bereich (UFS/eMMC) rechnet Trendforce mit einem Preisanstieg von rund acht bis 13 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Smartphone-Hersteller erhöhen ihre Bestände – sowohl zur Unterstützung neuer Modelle als auch zur Abdeckung langfristiger Bedarfe. Anbieter nutzen diese Entwicklung, um Preisniveaus selektiv zu erhöhen.
Enterprise-SSDs: Hauptfaktor für Preisanstieg
Ein besonders dynamisches Preiswachstum zeigt sich im Enterprise-SSD-Segment, das laut Trendforce eine Steigerung von zehn bis 15 Prozent erfahren könnte. Ursachen sind Angebotsengpässe bei bestimmten PCIe-Formfaktoren sowie Preisverhandlungen großer Hyperscaler. Parallel dazu wird die Nachfrage aus dem KI-Umfeld – insbesondere für Hochleistungsspeicherlösungen – als zunehmend relevant eingestuft.
Wafer-Preise: Produktionsanpassung zeigt Wirkung
Die Preise für NAND-Wafer, also die Vorprodukte für Speicherchips, ziehen ebenfalls an. Trendforce rechnet mit einem Anstieg von rund fünf bis zehn Prozent gegenüber dem Vorquartal. Der Preisrückgang wurde im Vorquartal zwar zunächst gestoppt, doch erst durch weitere Angebotskürzungen kann nun ein stabiler Aufwärtstrend realisiert werden.
Marktperspektive und Ausblick
Trotz des anziehenden Preisniveaus bleibt die Gesamtsituation im NAND-Flash-Markt angespannt. Die Lagerbestände bei vielen Herstellern und OEMs sind weiterhin vergleichsweise hoch. Es bleibt abzuwarten, inwieweit die geplanten Kapazitätsanpassungen im weiteren Jahresverlauf eine nachhaltige Marktstabilisierung unterstützen können.