Ugreen DXP4800 Plus im Hands-on-Test
Mit dem DXP4800 Plus bietet Ugreen ein NAS-System mit vier Laufwerksschächten, Pentium-Prozessor, M.2-Erweiterungsslots und Netzwerkanbindung per 10GbE und 2,5GbE. In unserem Hands-on-Test schauen wir unter anderem auf den Funktionsumfang und Bedienung. Als Backup-System oder preiswerter NAS-Einstieg ist das Gerät eine Preis-Leistungs-Alternative.
Das 4-Bay-NAS Ugreen DXP4800 Plus ist für Heimanwender mit erweiterten Anforderungen, Selbstständige und kleine Arbeitsgruppen konzipiert. Typische Einsatzszenarien sind beispielsweise eine zentrale Datenspeicherung für mehrere Nutzer, Datensicherung und Multimedia-Verteilung.
Der Netzwerkspeicher ist in einem kompakten Tower-Gehäuse mit Aluminiumrahmen und Kunststoff-Elementen untergebracht. Die vier Hot-Swap-fähigen Laufwerkseinschübe unterstützen 3,5- und 2,5-Zoll-SATA-Laufwerke. Für Cache-Zwecke und als zusätzliche Performance-Speicher sind zwei interne M.2-Slots vorhanden, die NVMe-SSDs (PCIe) im 2280-Format aufnehmen.
Ausstattung Ugreen DXP4800 Plus
Zuständig für den Takt ist ein Intel Pentium Gold 8505 mit fünf Kernen aus der Alder-Lake-Reihe (3,2 GHz bis 4,4 GHz). Standardmäßig sind 8 GByte DDR5-RAM verbaut, aufrüstbar über zwei SO-DIMM-Slots auf bis zu 64 GByte. Eine fest installierte 128-GByte-SSD dient als Systemlaufwerk und steht nicht für Nutzdaten zur Verfügung.
Für die Netzwerkverbindung stehen ein 10GbE- sowie ein 2,5GbE-Anschluss zur Verfügung. Die Ausgabe an einen Bildschirm ist über einen HDMI-2.0b-Port möglich. Das Gerät bietet außerdem drei USB-Ports: zweimal USB 3.2 Gen 2 Typ-A und einmal USB-C im selben Standard sowie einen SD-Kartenleser (SD 3.0) an der Front. Zur Kühlung kommt ein 140-mm-Lüfter auf der Rückseite zum Einsatz, ergänzt durch einen magnetisch montierten Staubfilter.
Das NAS verwendet das hauseigene Linux-basierte UGOS-Betriebssystem (Debian 12). Über eine grafische Web-Oberfläche lassen sich Betriebssystem Funktionen wie RAID-Verwaltung, Benutzerkontensteuerung, Netzwerkdienste und Freigaben einstellen und verwalten. Zudem werden Docker-basierte Anwendungen unterstützt. Virtualisierungs-Funktionen sind vorgesehen, jedoch nicht vollständig implementiert. Begleitend zur Web-Oberfläche stehen mobile Apps für Android und iOS bereit, um Grundfunktionen auch unterwegs zu steuern.
Ugreen DXP4800 Plus im Hands-On-Test
In unserem Hands-on-Test verwenden wir vier 4-TByte-NAS-HDDs (WD40EFPX Red Plus). (Bild:speicherguide.de)Für einen Hands-on-Test hat uns die PR-Agentur von Ugreen, Schwartz Public Relations, eine DXP4800 Plus mit vier 4-TByte-NAS-HDDs (WD40EFPX Red Plus) zukommen lassen.
Der Einbau der Festplatten ist denkbar einfach: Auf der Unterseite des Shuttles drücken wir eine Taste und es löst sich ein Klemmarm, wir legen die Festplatte ein und schieben den Klemmarm wieder zurück. Dabei arretieren sich vier Stifte im Shuttle in den Schraubenlöchern der HDD. Bei Verwendung von 3,5-Zoll-Festplatten ist dafür kein Werkzeug erforderlich. 2,5-Zoll-Laufwerke müssen in den Shuttles verschraubt werden.
An der Geräteunterseite befindet sich unter einer Abdeckung zwei Slots für den Arbeitsspeicher sowie für zwei M.2-SSDs. Wir arbeiten ohne SSD und mit den standardmäßigen 8 GByte RAM.
Die Inbetriebnahme ist ebenfalls unkompliziert: Wir suchen im Browser nach find.ugnas.com und folgen anschließend der Eingabemaske. Als RAID-Verbund wählen wir RAID 5. Als Switch kommt ein TRENDnet TEG-S762 (4x 10GbE, 2x 2,5GbE) zum Einsatz.
Mit 10GbE kommen wir auf eine Lesegeschwindigkeit von fast 700 MByte/s, schreiben sind es knapp 400 MByte/s. Mit 2,5GbE erreichen wir im Copy-Test zwischen zirka 250 und 190 MByte/s. Da hatten wir uns durchaus etwas mehr erwartet. Wobei wir uns weder um irgendwelche Optimierungsmaßnahmen gekümmert und ohne Cache gearbeitet haben.
Fazit: Preiswertes 10GbE-NAS mit ausbaufähigen Funktionsumfang
Eine Empfehlung spricht Ugreen nicht aus, wir halten das DXP4800 Plus aus technischer Sicht für bis zu fünf Benutzer mit typischer Büro- oder Home-Office-Nutzung als gut geeignet.
Die Benutzeroberfläche, UGOS Pro, stellt vor allem Einsteiger und Nutzer mit grundlegenden Anforderungen alle nötigen Funktionen bereit. Die einfache Einrichtung und plattformübergreifende Zugänglichkeit sind klare Pluspunkte. Im Vergleich zu etablierten NAS-Betriebssystemen wie Synology DSM oder QNAP QTS ist der Funktionsumfang von Ugreen schon noch sehr eingeschränkt.
Dafür ist das DPX4800 Plus als Leergehäuse mit 419 Euro (z. B. bei Amazon) aktuell mindestens 100 Euro preiswerter als vergleichbare Geräte. Unsere 4-TByte-NAS-Platten von WD kosten einzeln rund 130 Euro. So dass sich unser Testmuster auf insgesamt 393 Euro beläuft (brutto). Für ein 10GbE-NAS geht der Preis absolut in Ordnung.
Für das gebotene Preis-Leistungs-Verhältnis ist das NAS gut. Auch haptisch gefällt es uns. Das Gehäuse würden wir als robust bezeichnen, mit Aluminiumrahmen und Kunststoffverkleidung. Auf jeden Fall ist es keine Klapperkiste aus billigem Kunststoff.
Wer schon Erfahrungen mit NAS-Systemen gesammelt hat, sollte mit der Bedienung problemlos zurechtkommen. Wobei wir zum Beispiel die Betriebssysteme von Synology und Qnap oder auch WD My Cloud im Vorteile sehen. Und auch die Terramaster-Software sehen wir als intuitiver an, mit mehr Funktionalität. Wer aber vor allem einen Netzwerkspeicher für File-Sharing oder als Backup-Storage sucht, sollte mit dem DXP4800 Plus gut bedient sein.
Unser Testzeitraum beschränkt sich bisher auf wenige Tage. Wir betreiben das Systeme aber noch etwas länger und melden uns, wenn es etwas Neues zu berichten gibt.
Hersteller: Ugreen Group GmbH
Mannheimer Str. 13, 30880 Laatzen
Tel: +49 (0)176 60827663
Web: ugreen.com
Direkter Link zum Produkt: DXP4800 Plus
Preis (netto): ab 419 Euro (ohne HDD),
Garantie: 2 Jahre
Laufwerkseinschübe: 4
Festplatten: SATA
Zusatzspeicher: 2× M.2 NVMe (PCIe Gen4)
Prozessor: Intel Pentium Gold 8505 (Alder Lake, 5 Kerne, 6 Threads)
Arbeitsspeicher: 8 GByte DDR5 (erweiterbar auf max. 64 GByte)
Anschlüsse: 1x 10GbE, 1x 2,5GbE, 1× HDMI (4K60), 2× USB-C, 3× USB-A, SD-Kartenleser
Betriebssystem: UGOS
RAID-Level: 0, 1, 5, 6, 10, JBOD