Tintri findet mit DDN doch noch einen Interessenten

Nur ein Jahr nach dem Börsengang ist All-Flash-Spezialist Tintri pleite. Seit Jahresbeginn wurden es immer weniger Mitarbeiter bis nur noch eine Rumpfmannschaft an Bord war. Diese Woche hatte dann die Nasdaq den Hersteller ausgelistet. Nun findet sich anscheinend mit, dem Anbieter von Enterprise-Speicher, DDN doch noch ein Kaufinteressent.

Tintri ist pleite und wird vermutlich an DDN verkauft (Bild: Tintri)Tintri ist pleite und wird vermutlich an DDN verkauft (Bild: Tintri)DataDirect Networks (DDN) will alle Assets von Tintri übernehmen. Der Kaufpreis könnte bei zirka zehn Millionen US-Dollar liegen – bestenfalls. Bisher wurde aber nur eine Absichtserklärung unterzeichnet. Bei Tintri kriselt es seit Monaten und Zug um Zug verließ einer nach dem anderen den Hersteller für All-Flash-Systeme. Unseren deutschen Presse- und Marketing-Kontakt hatten wir Ende Februar »verloren«. Das Amt wurde nach UK verlegt, dort aber eigentlich nie richtig wahrgenommen. Vor ein paar Wochen kam die Info, dass auch die deutsche PR-Agentur nicht mehr zuständig sei und im Zuge dessen war zu hören, dass von den einst rund 200 Mitarbeitern nur noch knapp 50 Leute die Geschäfte am Laufenden halten. CEO Thomas Barton war da schon weg.

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Diese Woche flog Tintri dann aus der Nasdaq. Anscheinend wurden Formalien wie Quartalsberichte nicht mehr ordnungsgemäß eingereicht. Der Hersteller hat es demnach geschafft, knapp ein Jahr nach dem IPO bankrott zu gehen. Und dies im boomenden All-Flash-Markt. Das muss man erstmal schaffen…

DDN kommt aus dem Enterprise-Segment und ist bisher vor allem auf Speicherlösungen für Unternehmen mit sehr hohen Anforderungen spezialisiert. Seit rund drei Jahren tritt DDN zunehmend in Konkurrenz wie EMC und NetApp. Erst kürzlich wurde das Lustre-Filesystem-Geschäft von Intel übernommen. Dieses sollte das Flash-, Analyse- und Cloud-Produktportfolio um die fortschrittlichste Dateisystem-Technologie ergänzen. Hier sollen sich auch Tintris All-Flash-Scale-Out- und Enterprise-Speicher eingliedern. Der Hersteller hat eigentlich eine solide Kundenbasis, darunter auch 20 der Top Fortune 100. In Deutschland konnte sich Tintri, eigenen Aussagen zufolge, immer wieder speziell gegen Netapp durchsetzen.

Wie es nun in Deutschland weitergeht, muss sich zeigen. Hier ist DDN selbst noch nicht mit einer Niederlassung aktiv und soweit wir hören wurden alle Tintri-Mitarbeiter in EMEA entlassen. Das lässt erstmal nichts Gutes für deutsche Kunden erahnen.

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