Netapp erfindet sich mit Hyperkonvergenz neu zum 25. Geburtstag

Netapp feiert in diesen Tagen 25. Geburtstag. Und just zu diesem runden Feieranlass steigt man mit einem Paukenschlag in einen neuen Markt ein: Mit »NetApp HCI« in den Markt für Hyperkonvergenz-Lösungen. Darin eingepackt: Das Beste aus Netapp- und Solidfire-Welt, plus Vmware-Tools.

Die 2U-Chassis der Hyperkonvergenz-Lösung »NetApp HCI« (Bild: Netapp)Die 2U-Chassis der Hyperkonvergenz-Lösung »NetApp HCI« (Bild: Netapp)In diesen Tagen feiert NetApp 25. Geburtstag. Und just zu diesem runden Feieranlass steigt man mit einem Paukenschlag in einen neuen Markt ein: Mit »NetApp HCI« (Hyper Converged Infrastructure) in den Markt für Hyperkonvergenz-Lösungen. Darein eingepackt: Das Beste aus der Netapp- und Solidfire-Welt, plus VMware-Tools. Alles, was sich derzeit auf dem Hyperkonvergenz-Markt tummelt, ist laut Netapp »erste Generation«. Netapp HCI sei dagegen zweite Hyperkonvergenz-Generation: die erste hyperkonvergente Lösung mit garantierter Performance, unabhängiger Skalierung und Data-Fabric-Integration.

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Vor allem pocht Netapp auf die bisherige Data-Fabric-Strategie, die damit auch die neue hyperkonvergente Lösung einzigartig mache. »Damit erweitern wir Netapp HCI um komplexe Anforderungsprofile in Unternehmen jeder Größenordnung sowie um verbrauchsbasierte Abrechnungsmodelle«, erläutert John Rollason, Senior Director, Product & Solutions Marketing, Next Generation Data Center gegenüber speicherguide.de. »Darüber hinaus gibt es erweiterte All-Flash-Funktionen und Hybrid-Cloud-Angebote, die das Bewegen von Daten aus der und in die öffentliche Cloud vereinfachen.«

All-Flash ist Speichertechnologie der Storage-Nodes

Spezifikationen der Storage- und Compute-Nodes der Hyperkonvergenz-Lösung »NetApp HCI« (Bild: Netapp)Spezifikationen der Storage- und Compute-Nodes der Hyperkonvergenz-Lösung »NetApp HCI« (Bild: Netapp)All-Flash ist jedenfalls die Speichertechnologie der Storage-Nodes. Diese tragen ganz klar die Handschrift des All-Flash-Spezialisten SolidFire, den Netapp vor eineinhalb Jahren übernahm. Die QoS-Eigenschaften des Solidfire-Betriebssystems »ElementOS« wurden anscheinend intensiv mit denen von Vmware verknüpft.

Generell sollen Unternehmen nun mit Netapp HCI mehrere Anwendungen mit garantierter Leistung betreiben können und dabei von Flexibilität, Skalierbarkeit, Automatisierbarkeit und Integration mit der Data Fabric profitieren. NetApp HCI ist für moderne Datacenter geschaffen, wodurch Anwender nun das gesamte Potenzial ihrer Infrastruktur ausschöpfen und das Datenmanagement vereinfachen können. Besonderheit dabei: Computing- und Storage-Ressourcen sind unabhängig voneinander skalierbar. Darüber hinaus unterstützt die Lösung die Integration von Partnerlösungen, unter anderem von Commvault, Intel, MongoDB Enterprise, Veeam und Vmware.

Storage- und Compute-Nodes nahezu beliebig mischbar

Nodes der Hyperkonvergenz-Lösung »NetApp HCI« sind beliebig mischbar und skalierbar (Bild: Netapp)Nodes der Hyperkonvergenz-Lösung »NetApp HCI« sind beliebig mischbar und skalierbar (Bild: Netapp)Momentan sind je drei Storage- und Compute-Nodes angekündigt. Wer die Compute-Nodes herstellt bzw. mit wem sich Netapp hier verbündet hat, darüber wurde nichts mitgeteilt. Es gibt 2U-Chassis, in die vier Nodes einbaubar sind. Eine Grundkonfiguration besteht anscheinend typischerweise aus zwei Storage- und einem Compute-Node.

Betriebssystembasis von Netapp HCI ist natürlich das bekannte Netapp-Betriebssystem »Ontap«, allerdings erweitert um das Modul »Ontap Select«. Dies ist eine für neue (Hyperkonvergenz-)Anwendungsfälle optimierte SDS-Software (Software Defined Storage). Sie umfasst laut Netapp jetzt Funktionen, die den Mehrwert der Datenmanagement-Plattform von Netapp auf Commodity-Servern bereitstellen. Die Lösung adressiert Raum- und Kosteneinschränkungen von Außenstellen und eignet sich mit einer 2-Knoten-Hochverfügbarkeitskonfiguration und einem erweiterten Support für V,ware-vSphere-Lizenzen auch für Einsatzgebiete mit hohen Anforderungen an die Widerstandsfähigkeit der Infrastruktur. Zusätzlich können Unternehmen Enterprise-NAS-Services mit externen Storage-Arrays und mit dem Netapp-HCI-Angebot in verschiedenen Storage-Umgebungen nutzen, einschließlich Vmware vSAN. Ontap Select ist auch auf der IBM-Bluemix-Infrastruktur-as-a-Service für das In-Cloud-Angebot verfügbar. Kunden können Ontap Select 90 Tage testen.

Netapp verspricht, dass die Lösung in weniger als 30 Minuten voll funktionstüchtig ist und 90 Prozent der im Rechenzentrum üblichen, leistungsbezogenen Probleme beseitigt. Über eine intuitive Benutzeroberfläche biete das Vmware-vCenter-Plug-In volle Kontrolle über die gesamte Infrastruktur.

Knackpunkt Data-Fabric-Strategie von Netapp

Die Data-Fabric von Netapp verknüpft, vereinfacht und automatisiert Datenmanagement im Datacenter und in der Cloud (Bild: Netapp)Die Data-Fabric von Netapp verknüpft, vereinfacht und automatisiert Datenmanagement im Datacenter und in der Cloud (Bild: Netapp)»Heutige Hyperkonvergenz-Lösungen sind eher mit mittelgroße und kleinere Unternehmen gedacht«, erklärt Rollason. »Aber die Nachfrage auch aus Enterprise-Umgebungen ist wegen der Einfachheit einer Hyperkonvergenz-Lösung einwandfrei da.« Der Netapp-Manager stuft aktuelle Hyperkonvergenz-Lösungen eher als Silo-Lösungen ein, außerdem seien die Building-Blocks eher ineffizient: »Wir sehen Netapp HCI nicht als neues Silo im Datacenter, sondern als echte neue Alternative für den Datacenter-Einsatz.« Die ganze Architektur sei auf Automatisierung ausgelegt, und das mache Netapp HCI einzigartig.

»Eine Data-Fabric-Strategie ist heute extrem wichtig für heutige Datacenter«, betont Rollason. »Viele Anwender sehen Public-Clouds als Konkurrenz für ihr Datacenter – wir binden Public-Clouds mit unserer Data-Fabric mit ein. Damit sind wir die einzigen, die eine Performance für Mixed-Workloads garantieren können – denn nur wir können räumlich sowie logisch verteilt gespeicherte Daten miteinander verbinden.«

»NetApp HCI« verfügbar ab Herbst 2017

Netapp hat sich mit ihrer HCI-Ankündigung freilich früh rausgelehnt, denn verfügbar ist sie voraussichtlich erst ab Herbst 2017. Aber den 25. Geburtstag wollte man einfach mit einer satten Neuankündigung garnieren.

Doch die Konkurrenz dürfte jetzt wach geworden sein, und die hat auch allerhand im Köcher:
Nutanix plant eine Ankündigung für Juli, und das Unternehmen positioniert ihre Hyperkonvergenz-Lösungen ohnehin schon länger für die Enterprise-Cloud.
HPE ist derzeit mit Vehemenz dabei, ihre SimpliVity-Akquisition zu integrieren. Der Rollout eines ersten gemeinsamen Systems erfolgte bereits zur CeBIT vor drei Monaten. Da steht ebenfalls demnächst mehr an.
Dell EMC kündigte erst letzten Monat die neue Version »VxRail 4.5« an. Auch dieses Unternehmen hat nun Compute-, Storage- und Vmware-Know-how unter einem Dach, und kann möglicherweise schnell darauf reagieren.

Wie auch immer, Netapp erfindet sich gerade neu – und dem ohnehin stark wachsenden und nicht gerade langweiligen Hyperkonvergenz-Markt wird mit dem Markteintritt von Netapp ein neuer Turbo zugeschaltet.

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