Flasharray//C: Pure Storage bringt erstes All-QLC-Array

Pure kommt mit der zweiten Generation seiner »FlashArray//C«-Modellreihe. Diese, und das soll das Besondere sein, sind nun durchgängig mit QLC-NAND-Flashspeicher ausgerüstet. Als Vorteil führt der Hersteller eine höhere Speicherdichte bei geringeren Gesamtkosten an. Pure geht sogar davon aus, dass damit hybride Speicherlösungen künftig obsolet werden. Wir sind hier aber noch skeptisch.

FlashArray//C ist die kapazitätsoptimierte und die am schnellsten wachsende Modellreihe von Pure Storage. Als erster Anbieter rüstet Pure diese nun auf QLC-Flashzellen (Quad Level Core) um, wodurch die Kapazität um 33 Prozent steigt. Dies bedeute, laut Hersteller, das Ende von hybriden Arrays mit HDDs und SSDs zugunsten von unternehmensweiten All-Flash-Plattformen.

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Pure kommt mit der zweiten Generation seiner »FlashArray//C«-Systeme, die mit »QLC-DirectFlash«-Modulen mit 49 TByte erhältlich sind.Pure kommt mit der zweiten Generation seiner »FlashArray//C«-Systeme, die mit »QLC-DirectFlash«-Modulen mit 49 TByte erhältlich sind.

QLC NAND nimmt 4 Bit an Daten pro Zelle auf und kann so bis zu 16 Zustände pro Zelle speichern. Das entspricht einem Zuwachs von 33 Prozent bei der Speicherdichte an Bit gegenüber dem heute üblicherweise verbauten TLC (Triple Level Core-Flash). Kritiker der QLC-Technologie mahnen dagegen die geringere Haltbarkeit durch mehr Schreibvorgänge pro Zelle und Geschwindigkeit an, weswegen sie bisher eher kapazitätsorientierte und leseintensive Tier-2-Anwendungen wie etwa für performante Archive, VM-Workloads oder Snapshot-Konsolidierungen gesehen wird, da diese von den Nachteilen nicht oder weniger betroffen sind.

All-Flash zum gleichen Preis

Güner Aksoy, Pure Storage (Bild: speicherguide.de)Güner Aksoy, PureIm Gespräch mit speicherguide.de erläutert Güner Aksoy, Regional Sales Director Central Europe bei Pure, warum genau dies eine Herausforderung gewesen sei, die nun aber überwunden worden wäre: »Flash und das Handling der QLC ist nicht das einfachste Metier. Wir haben aber wir mit neunjähriger Erfahrung und absoluter Konzentration auf Flash die Kompetenz, diese Probleme zu lösen. Hier ging es primär um die Economics: Durch unser Betriebssystem und durch intelligente Schreibvorgänge Ausfälle in den Griff zu bekommen, die Vorteile von QLC zu bestem Verhältnis von Ausfallsicherheit, Preis, Performance und Kapazität. Dadurch können wir uns mit Flasharray//C auf dem Preislevel eines Hybrid-Systems bewegen, oder darunter. Motto ist: Du bekommst ein All Flash Modell zum gleichen Preis.«

Kostengünstiger laut Aksoy kann beispielsweise das VDI-Umfeld versorgt werden, wo durch zusätzliche Kompression und Deduplizierung auf einer Plattform zusätzliche Vorteile entstünden, die in Hybrid-Architekturen so nicht abgebildet werden könnten.

Dementsprechend positioniert Pure die Neuerung für die Flasharray//C und gegen herkömmliche hybride Speicherarrays. Höhere Speicherdichte und Performance bei kapazitätsintensiven Workloads zu gleichen Preispunkten und ein End-to-End-Flash-Management sollen die Vorteile sein.

Pure mag keine Hybrid-Systeme

»Die Bereitstellung einer kosteneffektiven Lösung mit hoher Kapazität löst ein noch größeres Problem für die Kunden – die Beseitigung der Komplexität des Enterprise Storage durch eine umfassende Plattform, die alle ihre Datenspeicheranforderungen erfüllt«, erklärte Scott Baker, Vice President of Product Marketing, Flasharray, bei Pure.

Die bereits vorhandenen Chassis-Varianten lassen sich mit 49- und 24,7 QLC-TByte-Modulen ausstatten. Das kleinste Modell der Bauteile mit 18 TByte wird weiter mit TLC ausgeliefert.

QLC – robust?

Das branchenweit einzige All-QLC-Storage-Array basiert auf der DirectFlash-Technologie von Pure. Der Hersteller sagt weiter, damit wird aus dem rohen QLC ein hochbelastbares Medium, das gleichzeitig die Kosten für die Ausführung kapazitätsorientierter Workloads so deutlich reduziert, dass Hybrid-Arrays überflüssig werden. Die Senkung der Gesamtbetriebskosten mache All-Flash für Anwendungsfälle zugänglich, die bisher auf Festplatten oder ineffiziente Hybridlösungen beschränkt waren, wie Backup und Datensicherung, Test-/Dev-Umgebungen und Workload-Konsolidierung.

Ein weiterer Vorteil sei die Umstellung auf eine durchgängige Flash-Management-Plattform auf Basis des Pure-Betriebssystems mit gemeinsamer API: Mit dem Flasharray//C für ihre kapazitätsorientierte und dem FlashArray//X für leistungsorientierte Workloads sowie in der Cloud mit Cloud-Block-Store soll im Sinne des Herstellers der IT-Betrieb an einem Ort vereinfacht und rationalisiert werden.

Flasharray//C: Verfügbarkeit und (keine) Preise

Die zweite Generation von Flasharray//C ist ab sofort verfügbar und Teil des Evergreen Storage-Programms für Hardware- und Software-Upgrades. Eine verbrauchsoptimierte, Cloud-orientierte Lizenzierung bietet der Hersteller mit Pure-as-a-Service.

Der Hersteller spricht zwar viel über Einsparungen und wie kostengünstig seine Systeme seien, nennt selbst aber keine konkreten Zahlen. Soweit wir in Erfahrung bringen konnten, bewegen sich Projekte mit Pure üblicherweise im sechsstelligen Bereich. Daher sehen wir die vermeintliche Ablösung von Hybrid-Arrays bei kleinen und mittleren Unternehmen, eher als etwas Langfristiges.

Anmerkung der Redaktion

Michael Baumann, speicherguide.deMichael Baumann, speicherguide.deEs wird interessant sein, ob sich mittelfristig oder langfristig QLC tatsächlich gegen 3D-NAND durchsetzen kann bzw. wann der dreidimensionale Flash wirklich markt- und preisrelevant verfügbar ist. Vor allem im Kapazitätsmarkt. Software und Betriebssysteme sind dabei nicht unerheblich: Schon in TLC-Konfigurationen (Triple Level Core) wurden Speicher-Zellen über das Betriebssystem als SLC (Single Level Core) definiert und in AFA-Systemen freigehalten, um als Puffer die Performance zu halten. Insofern ist ein AFA mit QLC noch komplexer. Der Hersteller Pure Storage setzt dabei auf seine Erfahrung und Kompetenz im Umgang mit Flash.

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