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Ein Jahr DSGVO: Datenschutz rückt stärker ins Bewusstsein

Es ist nicht verwunderlich, dass Datenschutzexperten die DSGVO, in ihrem ersten Jahr, als Erfolg werten. Unbestritten ist allerdings: Der Datenschutz ist stärker ins Bewusstsein der Betroffenen gerückt. So formuliert es auch Deutschlands oberster Datenschützer Ulrich Kelber, auf dem Datenschutzkongress 2019 in Berlin: Die Zahl der Beschwerden habe sich vervielfacht. Hinzukommen gemeldete Datenschutzverstöße. Alleine in Bayern hat sich die Zahl der Meldungen von 136 in 2017 auf über 2.470 in Jahr 2018 erhöht.

DSGVO: Die Meldungen an die Aufsichtsbehörden sind drastich gestiegen (Grafik: Hogan Lovells).DSGVO: Die Meldungen an die Aufsichtsbehörden sind drastich gestiegen (Grafik: Hogan Lovells).

»Die DSGVO bringt den Datenschutz im digitalen Zeitalter voran«, sagt der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und Informationssicherheit. Sogar in China und den USA orientiere man sich an der DSGVO. Selbst Republikaner, die die DSGVO vorher als Fehler bezeichneten, sind jetzt dafür und wollen etwas ähnliches umsetzen.

Ulrich Kelber, Bundesbeauftragter für den Datenschutz und Informationssicherheit (Bild: speicherguide.de)Ulrich Kelber, Bundesbeauftragter für den Datenschutz und InformationssicherheitKlar ist aber auch, die Datenschutz-Grundverordnung bleibt auch weiterhin eine Baustelle. Der Start war holprig und es sind noch längst nicht alle Probleme gelöst: »Wir werden über die Zusammenarbeit zwischen den Aufsichtsbehörden in Europa sprechen müssen«, erklärt Kelber. »Dass ein Jahr nach wirksam werden der DSGVO, noch keines der großen Datenschutzprobleme, international agierender Konzerne entschieden wurde, ist eine Schwachstelle. Man wird überprüfen müssen, an welchen Stellen waren das Startschwierigkeiten und an welchen sind es systemimmanente Probleme. Daran macht sich die Glaubwürdigkeit fest. Kein Datenschutzbeauftragter wird seinem Unternehmen oder seiner Behörde erklären können, warum sie sich an die detaillierten Regelungen der DSGVO halten sollen, wenn es Amazon, Google und Facebook und vielleicht in Zukunft chinesische Konzerne nicht tun.«

Ein detaillierter Nachbericht zum Datenschutzkongress 2019 folgt noch, hier auf speicherguide.de. Wir Aufzeichnungen und Material von 13 Vorträgen mitgebracht, diese, rund 43 GByte, müssen wir aber erst noch sichten.

Ansonsten haben sich nun zum 1. Geburtstag der DSGVO viele Experten zu Wort gemeldet. Wir lassen im Folgenden einige davon zu Wort kommen.

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