IDC: »KI geht in die Breite«

Noch steckt Künstliche Intelligenz in den Kinderschuhen, aber die Mehrheit deutscher IT- und Fachentscheider planen mit KI-Projekten. Einer IDC-Studie zufolge stehen dabei KI-Lösungen zur Optimierung und Automatisierung von Prozessen im Vordergrund. Die Marktforscher sind sich sicher, die Technologie geht in die Breite und wird uns über Jahrzehnte begleiten.

KI (Künstliche Intelligenz) hat Zukunft: »Das Thema wird uns noch die nächsten 20 bis 30 Jahre beschäftigen«, erklärt Matthias Zacher, Manager Research und Consulting bei IDC. »In einzelnen Bereichen funktioniert KI bereits sehr gut. Insgesamt hat KI aktuell aber noch das Niveau eines Kleinkindes.«

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Künstliche Intelligenz verfolgt das Ziel der »Nachbildung« menschlicher Intelligenz durch den Einsatz von Informationstechnologie. Um Einblicke in die Umsetzungspläne, Herausforderungen und Erfolgsfaktoren in puncto künstliche Intelligenz zu erhalten, haben die Marktforscher von IDC im April 2019 in Deutschland IT- und Fachentscheider aus 305 Organisationen mit mehr als 100 Mitarbeitern befragt. Für die Studie wurden ausschließlich Unternehmen berücksichtigt, die künstliche Intelligenz evaluieren, pilotieren oder einsetzen.

Unternehmen fokussieren weiterhin stark auf Optimierung (Grafik: IDC).Unternehmen fokussieren weiterhin stark auf Optimierung (Grafik: IDC).

Unternehmen planen mit Künstlicher Intelligenz

Matthias Zacher, IDCMatthias Zacher, IDC Künstliche Intelligenz hat in den vergangenen zwölf Monaten weiter Fuß gefasst in Unternehmen und Organisationen in Deutschland. »Das ist ein deutlicher Beleg über den Nutzen der Technologie«, meint Zacher. »Die drei am häufigsten genannten KI-Business-Ziele bzw. Use-Cases sind die Automatisierung von IT-Prozessen (34 Prozent), die Automatisierung von Sales- und Marketingprozessen (31 Prozent) sowie die Optimierung des Personaleinsatzes (30 Prozent). Diese und weitere Uses-Cases basieren immer auf einer umfassenden automatisierten Datenanalyse und einer Entscheidungsunterstützung.«

Der Blick auf andere westeuropäische Länder zeigt, dass Deutschland derzeit vielfältige Maßnahmen ergreift, um zu anderen Ländern wie Großbritannien oder den skandinavischen Ländern aufzuschließen. Das wird sicherlich nicht von heute auf morgen gelingen, aber der Abstand zu den genannten Staaten wird sich nach Überzeugung von IDC verringern.

»Unternehmen in Deutschland werden in Sachen KI mittelfristig zu ihren europäischen Peers aufschließen«, erwartet Studienprojektleiter Zacher. »Unsere Prognosen zeigen, dass KI-Software bis 2022 hierzulande jährlich durchschnittlich um 57 Prozent wächst und damit deutlich über dem westeuropäischen Wachstum von 49 Prozent liegt.«

41 Prozent der befragten Unternehmen haben bis dato KI-Projekte umgesetzt – 2018 waren dies lediglich 27 Prozent. Beeindruckende 88 Prozent der Befragten planen, in den nächsten 12 Monaten ein neues KI-Projekt zu starten – hier sieht IDC ganz deutlich die Ambitionen deutscher Firmen belegt. Unternehmen, die einmal mit KI begonnen haben, entscheiden sich für weitere Projekte. Das ist ein weiterer Beweis für die Attraktivität intelligenter Lösungen.

IT und Fachbereiche treiben KI gemeinsam voran

Künstliche Intelligenz wird in der Öffentlichkeit stark aus einer Technologieperspektive diskutiert. »Für Unternehmen und Organisationen steht allerdings ganz klar der Business-Nutzen im Vordergrund«, erklärt Zacher. »Das zeigt die neue Studie deutlich auf. Anhand der Studienergebnisse lässt sich jedoch eine interessante Akzentverschiebung feststellen. Während im vergangenen Jahr die Fachabteilungen bei der Planung von KI federführend waren, haben nun die IT-Abteilungen gemeinsam mit den Fachabteilungen diese Rolle übernommen.«

Laut IDC sind KI-Projekte am erfolgreichsten, wenn Fachabteilungen und IT von Anfang an einem Strang ziehen – das haben die Unternehmen offenbar verstanden und umgesetzt. Ebenfalls ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung: 32 Prozent der Unternehmen verfügen bereits über Innovationscenter bzw. Labs für die Evaluierung und Entwicklung geeigneter Lösungen.

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