Prognose: das werden die Datenrettungs-Trends in 2017

Die Anforderungen an schnelle und vor allem große Speichermedien steigen permanent. Das zeigt sich auch im Bereich der Datenrettung. Der Leipziger Datenrettungs-Spezialist Datarecovery gibt einen Ausblick auf die Entwicklungen und Trends im Speicher- und Datenrettungsmarkt in 2017.

Die Anforderungen an schnelle und vor allem große Speichermedien steigen permanent. Das zeigt sich auch im Bereich der Datenrettung. Denn auch neueste Speichertechnologien unterliegen Fehlern und sind nicht vor Defekten und Datenverlusten gefeit. Der Leipziger Datenrettungs-Spezialist Datarecovery gibt einen Ausblick auf die Entwicklungen und Trends im Speicher- und Datenrettungsmarkt in 2017.

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Datenrettung von Festplatten – wird bei Helium-befüllten Modellen deutlich komplizierter (Bild: Datarecovery)Datenrettung von Festplatten – wird bei Helium-befüllten Modellen deutlich komplizierter (Bild: Datarecovery)Der Storage-Markt entwickelt sich weiterhin rasant. Die wesentlichsten Trends im Bereich der Datenrettung für 2017 orientieren sich an den Anforderungen und Veränderungen von digitalen Datenträgern. Davon ist der Leipziger Datenrettungs-Spezialist Datarecovery überzeugt.

Neben einer eigenen Forschungs- und Entwicklungsabteilung stehen ein Reinraumlabor und hochmoderne eigene Softwareprodukte zur Verfügung. Das Unternehmen verzichtet aus Qualitätsgründen auf Standard-Tools. Von den Erfahrungen und Erkenntnissen der letzten Jahre ausgehend hat Datarecovery die wesentlichsten Trends analysiert, die auf den Speicher- und Datenrettungsmarkt 2017 zukommen.

Stärkerer Einsatz von Flash-Speicher

Dass SSD und andere Flash-Datenträger dem Vormarsch sind, ist kein allzu neuer Trend. Allerdings nimmt die Flashspeicher-Nutzung gerade auch im Business-Bereich Fahrt auf. So werden mittlerweile RAID-Arrays in Rechenzentren mit geeigneten SSD (Solid State Drives) ausgestattet. Beispielsweise hat der Hersteller Synology kürzlich sein erstes »All Flash-NAS« vorgestellt.

Noch ist es kein Standard, aber die Datenrettungsbranche muss sich deutlich auf das Thema Flash-Speicher fokussieren. Datarecovery ist beim Thema SSD-Recovery sehr gut aufgestellt. So wurde unter anderem in 2016 erstmalig ein BSY-Problem innerhalb von Seagate-Hybrid-Festplatten (SSHD) erfolgreich gelöst. In 2017 plant Datarecovery eine Erweiterung der Flash-Recovery Arbeitsplätze im Unternehmen.

Festplatten mit zunehmender Speicherkapazität

Aufgrund wachsender Anforderungen der Anwender steigen die Kapazitäten neuer Festplatten. »6-TByte- und 8-TByte-Festplatten sind mittlerweile keine Seltenheit mehr im Alltag von Datarecovery«, berichtet Datarecovery-Geschäftsführer Jan Bindig. »Die Komplexität steigt mit der Kapazität der Datenträger. Vor einigen Jahren war der Einsatz von Helium-befüllten Festplatten noch eine Zukunftsvision – heute ist es bei Kapazitäten von 8 TByte und mehr gang und gäbe geworden.«

Und der Trend geht weiter: Western Digital hat kürzlich die Produktion von 12-TByte- und 14-TByte-Festplatten der Marke HGST angekündigt.

Mehr Datenverluste durch Cyber-Angriffe, Viren und Trojaner

Das Thema Ransomware und Verschlüsselungstrojaner begleitete uns in 2016 massiv. Das Bundeskriminalamt stellte im Juli 2016 das »Bundeslagebild Cybercrime 2015« vor. Erschreckend hoch war die Zunahme von Angriffen und Datenverlusten durch Ransomware und Verschlüsselungstrojaner.

»Die Erpressung im Digitalen Bereich hat deutlich zugenommen. Das zeigt sich in den Anfragen zur Datenrettung von Ransomware befallenen IT-Systemen. Wir hatten auf der Messe ‚it-sa’ in Nürnberg längere Gespräche mit Cybercrime-Ermittlern des BKA, und sahen die Trends aus unserem Datenrettungsalltag bestätigt«, berichtet Bindig über den Zuwachs an Entschlüsselungsaufträgen nach Cyber-Attacken. Im kommenden Jahr 2017 werden noch häufigere Schäden durch die Verschlüsselung von Erpressungstrojanern erwartet.

White-Paper: So erkennen Sie Phishing-E-Mails
    Der Anfang allen Übels von gezielten Cyber-Attacken und Ransomware sind oftmals Phishing-E-Mails. Und die werden jüngst immer zielgerichteter und personalisierter. Deshalb hat speicherguide.de rund um Phishing-E-Mails ein kostenlos herunterladbares White-Paper zusammengestellt: »16 Tipps, dem E-Mail-Betrug zu entgehen«. Neben technischen Lösungen ist das White-Paper dazu da, vor allem den gesunden Menschenverstand zu schärfen. Denn ein Klick zuviel, und ein Megaschaden ist angerichtet.

Datarecovery löste 2016 unter anderem einen Fall, bei dem gleich mehrere Verschlüsselungstrojaner vom Typ »CrySIS« zugeschlagen hatten. Aufgrund des nahezu gleichzeitigen Befalls zweier Trojaner, kam es zusätzlich zur ohnehin schon komplexen Verschlüsselung noch zu logischen Beschädigungen von Daten, die aus dem Aufeinandertreffen der Schädlinge resultierten.

Betroffen war die Geschäftsstelle einer großen deutschen Sportliga, die mit einem Schlag handlungsunfähig war. Datarecovery konnte hier weiterhelfen und 100 Prozent aller Daten im RAID System wiederherstellen.

Verschlüsselte Datenträger und Datenverbindungen auf dem Vormarsch

Aufgrund steigender Sicherheitsanforderungen und eines vor allem im geschäftlichen IT Alltag gestiegenen Sicherheitsbewusstseins werden immer häufiger Daten verschlüsselt. Das beginnt bei der Verschlüsselung der Kommunikation zum Beispiel von E-Mails oder Telefonaten. Aber auch ganze Datenträger in Notebooks oder auch in Serversystemen werden oft professionell verschlüsselt.

Neben der aktiven Datenverschlüsselung erfolgt zunehmend die Verschlüsselung auf unterster Hardware-Ebene von Speichermedien. Bei Smartphones oder aktuellen SSD werden vorwiegend verschlüsselte Verbindungen zwischen Controller und NAND-Flash Speicherzellen eingesetzt.

Das macht es für Datenretter wie Datarecovery nicht gerade einfach. Neben der hardwareseitigen Demontage von Flash-Speicherbausteinen und dem Auslesen von Rohdaten kommt noch die Entschlüsselung der internen Verbindung dazu, damit dann die Distribution der Daten auf virtueller Ebene nachvollzogen werden kann. Nach Einschätzung von Datarecovery wird sich in 2017 dieser Trend ganz klar fortsetzen.

Verteilte Storage-Systeme & SDS mit zunehmend mehr Speichermenge

Storage-Server werden nicht nur komplexer, sondern auch stärker auf unterschiedlichsten Hardware-Niveaus verteilt. Die zunächst ausfallsichere Konstruktion von verteilten Storage-Systemen und Software-defined Storage (SDS) kann im Fall eines Datenverlustes (zum Beispiel durch Löschen von Elementen innerhalb der virtuellen Storage-Struktur) zum Problemfall werden.

Hier werden neben den meist proprietären Dateisystemen und Betriebssystemen vor allem die gigantischen Speichermengen und hohe Anzahl von Datenträgern zur Herausforderung für Datenretter. Datarecovery hatte bereits in 2016 diverse Storage-Recovery-Aufträge mit über 70 Festplatten verteilt in verknüpften RAID Arrays.

NAS-Server vermehrt auch im Privatumfeld

Die Kategorie NAS-Server gewinnt zunehmend an Beliebtheit bei Anwendern. Auch im Bereich kleinerer Firmen und in Privathaushalten werden mittlerweile NAS als zentraler Datenspeicher für Dokumente, Fotos und Videos verwendet. Selbstverständlich steigen mit der Menge an Nutzern auch die Anforderungen an die Rekonstruktion von Daten im Fall von Datenverlusten.

Häufig sind mehrere Festplatten gleichzeitig beschädigt oder auch Firmware-Fehler für den Daten-Gau verantwortlich. Folgt man den NAS-Verkaufszahlen der Elektronikversandhändler wie Amazon und Co., werden sich Datenrettungsanfragen für NAS-Server in 2017 weiterhin erhöhen.

Logische Daten-Rekonstruktion wird wichtiger

Im Zuge der Virtualisierung und bereits erwähnten Verschlüsselung von Daten gewinnt der Bereich der Logischen Datenrekonstruktion immer mehr an Bedeutung. »Noch vor zehn Jahren war es besonders wichtig, das Handwerk zum Austauschen defekter Schreib-Leseköpfe in Festplatten zu beherrschen«, berichtet Lars Müller, Laborverantwortlicher am Hauptstandort von Datarecovery in Leipzig. »Mittlerweile ist der Anteil logischer, komplexer Rekonstruktionen von Datenfragmenten aus Datenträgern aller Art deutlich höher als der Anteil an mechanisch, handwerklicher Arbeit.«

In 2017 wird der technische und damit verbundene qualitative Anspruch an eine Datenwiederherstellung weiterhin steigen. Der automatisierte Datenrettungsvorgang durch vorgefertigte Softwarelösungen ist gerade bei komplexen Speichersystemen und verschlüsselten Daten schlichtweg nicht möglich. Die Weiterentwicklung von Know-how und stetigen Trainings und Tests ist für Datarecovery auch in 2017 ein wichtiges Element des Alltages.

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