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Im Interview: Syncsort

Reinhard Zimmer, Vertriebsleiter, Syncsort

Backup und Restore bilden das Rückgrat jeder unternehmensweiten Datensicherungsstrategie. Vor allem die Wiederherstellung verlorener Informationen kann über das Wohl und den Fortbestand eines Betriebs entscheiden. Die Praxis belegt, dass vor allem der Recovery-Prozess nicht ausreichend trainiert wird.
Wir sprachen mit Reinhard Zimmer, Vertriebsleiter bei Syncsort, über Datensicherungsstrategien.

Wie sieht Ihrer Ansicht nach, ein typisches Backup/Recovery-Szenario in einem mittelständischen Betrieb (ca. 100 Mitarbeiter) aus?

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 Reinhard Zimmer 
Reinhard Zimmer
Zimmer: Hier muss das Backup und Recovery typischerweise von einem IT-Mitarbeiter, neben vielen anderen Themen, nebenbei betreut werden. Entsprechend findet man häufig Unternehmen, bei denen vor vielen Jahren ein Einstiegs-Produkt angeschafft und implementiert wurde. Danach wird typischerweise weder überprüft, ob das Produkt den gewachsenen Recovery-Anforderungen noch entspricht, noch wird dies in regelmäßigen Abständen in der Praxis geübt und überprüft.
Entsprechend kann ein technischer Defekt in diesen Umgebungen schnell zu einer Existenzgefährdung für das Unternehmen werden.

Worauf sollten speziell kleine und mittelständische Unternehmen bei der Datensicherung achten? Welches sind die vorrangigsten Anschaffungskriterien?

Zimmer: Wie auch bei Großkunden sollte zunächst pro Server definiert werden, wie viel Ausfallzeit man sich maximal leisten kann, sowie wie alt die wiederhergestellten Daten sein dürfen (Erstellen der RPOs und RTOs). Erst nach dieser Definition macht es Sinn, eine Backuplösung zu suchen, die zu den Anforderungen passt.
Die technischen Anforderungen von KMUs werden von fast jedem Backup-Produkt laut Datenblatt erfüllt. In der Praxis sieht dies jedoch durchaus anders aus. Daher empfehlen wir, vor einer Investition mit mehreren Nutzern der geplanten Lösung über die Zuverlässigkeit des Produktes sowie vor allem auch über die Erreichbarkeit und Qualität des technischen Supportes zu reden. Die Personalsituation bei KMUs erlaubt es typischerweise nicht, einen Backup-Spezialisten zu haben. Daher ist es besonders wichtig, im Problemfall schnell eine technisch kompetente Unterstützung zu erhalten.

Welches sind Ihrer Ansicht nach die häufigsten Fehler, die bei der Datensicherung gemacht werden?

Zimmer: Keine regelmäßigen Recovery-Tests. Damit fehlt im Falle eines Falles die Routine, und es besteht kein Nachweis, dass ein Recovery überhaupt funktionieren würde. Hinzukommen gedankliche Einschränkung auf die bekannten Backup-Verfahren und überholte Hardware-Lösungen wie VTLs.

Disk-Backup hat sich schnell etabliert. Deduplikation und virtuelle Tape-Librarys werden dagegen vor allem von Herstellern und Medien diskutiert. Wie sehen Sie hier die Entwicklung?

Zimmer: Klassische Deduplikation wird durch hohe Rechnerbelastung, eine weitere Komplexitäts- und damit potenzielle Fehlerebene sowie Software-Kosten erkauft. Dies konkurriert mit weiter drastisch fallenden Plattenpreisen.
VTLs sehen wir nur als Übergangslösung für wenige Jahre. Die hier integrierten Festplatten werden sehr ineffizient wie Bandlaufwerke angesprochen. Die möglichen wirklichen Vorteile einer Plattenlösung wie der direkte produktive Zugriff im Recovery-Fall auf eine Kopie des Backup-Images sind hier nach wie vor nicht möglich. Daher sehen wir die Entwicklung weg von VTLs hin zu intelligenten Backup-to-Disk-Verfahren, wie wir sie in »Backup Express« anbietet. Hierbei lassen sich viel mehr Generationen von Daten auf dem gleichen Speicher ablegen, und im Disaster-Fall ist der Kunde innerhalb einer Minute wieder produktiv, anstatt bei einer VTL ein aufwendiges Restore anstoßen zu müssen.

Welchen Vorteil bietet Continuous-Data-Protection (CDP)? Wie sehen Sie hier die Entwicklung? Was fehlt der Technik zum Durchbruch?

Zimmer: Der Ansatz des CDP ist vielversprechend. Allerdings steht der Kostenaufwand in Bezug auf Speicher, Netzwerk und CPU in einem sehr kritischen Verhältnis zum Mehrwert. Ein Durchbruch kann der Technologie eigentlich erst dann gelingen, wenn die Anforderungen der Kunden ein sekundengenaues Restore verlangen, wodurch die Investitionen zu rechtfertigen wären.
Wir haben daher auf Basis von Backup Express ein Near-CDP entwickelt. Hierbei wird nicht jeder Änderungsstand gespeichert, sondern »nur« zum Beispiel zu jeder halben Stunde. Diese Granularität ist heute bereits weit besser als die Anforderungen der Fachabteilungen. Die Kosten für den Einsatz der Lösung sind aber deutlich unter denen einer reinen CDP-Lösung. Außerdem bieten wir über diesen Weg auch eine echte Applikationsintegration beispielsweise in MS Exchange, MS SQL-Server und Oracle, welche typischen CDP-Programmen fehlt.

Was zeichnet Ihrer Ansicht nach eine gute Backup/Recovery-Software aus? Gibt es hier überhaupt noch eine technische Weiterentwicklung kommender Software-Generationen?

Zimmer: Selbstverständlich gibt es noch technische Weiterentwicklungen. So ist unsere Software auch drei Jahre nach Markteinführung der Near-CDP-Funktionalität immer noch das einzige Backup-Produkt, das es dem Kunden ermöglicht, innerhalb von Sekunden einen Backup-to-Disk-Datensatz als Ersatzplatte für Produktionszwecke zur Verfügung zu stellen. Damit wird die Recovery-Zeit gegen Null geführt. Das ist nur ein Beispiel dafür, dass innovative Software-Hersteller weiter Potenzial haben, Backup- und vor allem Recovery-Prozesse zu optimieren und dem Kunden damit viel Geld zu sparen.

Wo setzt Ihr Unternehmen im Markt für Backup/Recovery-Software den Schwerpunkt? Was unterscheidet Ihren Ansatz vom Mitbewerb? Was können Sie besser als andere?

Zimmer: Zum einen stärken wir weiter die klare Führungsrolle im Bereich des Backups von Novell-Kundenumgebungen mit NetWare, Linux und Open Enterprise Server sowie der Migrationsunterstützung zwischen diesen. Darüber hinaus nutzen wir unsere Erfahrung aus vier Jahrzehnten Software-Entwicklung, um unseren Kunden neue Lösungen für die immer größer werdenden Herausforderungen an das heutige Backup und Recovery zu bieten. Wie bereits erwähnt, können wir auf Basis des regulären Backups Sicherungssets innerhalb von Sekunden wieder zur Verfügung stellen, was mit herkömmlichen Ansätzen – inklusive VTL und Backup-to-Disk – Stunden dauern kann.
Darüber hinaus ermöglichen wir unseren Kunden, auf Basis intelligenter Snapshot-Technologien Sicherungen auch tagsüber regelmäßig durchführen zu können. Eine Datenreduzierung (Deduplizierung) findet mit Backup Express bereits auf dem Backup-Client statt und entlastet damit im Gegensatz zur klassischen Deduplizierung nicht nur den Secondary-Storage, sondern auch bereits die Netzwerk- und Client-Ressourcen.
Wir bieten mit Backup Express die einzige integrierte Lösung, die ein bootfähiges Disaster-Recovery (Bare Metal Restore), sofortige Datenverfügbarkeit, Außenstellenbackup und vieles mehr in einem einzigen, einfach zu bedienenden Produkt vereint. Für den Fall der Fälle steht darüber hinaus ein exzellentes Supportteam zur Unterstützung zur Verfügung.
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