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Vmworld: Storage-Hersteller bereiten sich auf Hybrid-Cloud vor

VMworld-Chef Pat Gelsinger mit VR-Brille – links die Darstellung der Cloud-Ressourcen – die Speicher-Ressourcen der betreffenden Maschine reichen nicht mehr, deshalb erscheint sie in rot (Bild: Rüdiger).VMworld-Chef Pat Gelsinger mit VR-Brille – links die Darstellung der Cloud-Ressourcen – die Speicher-Ressourcen der betreffenden Maschine reichen nicht mehr, deshalb erscheint sie in rot (Bild: Rüdiger).Um das mit großen Erwartungen vor einigen Jahren angekündigte vSAN war es recht ruhig auf der diesjährigen VMworld 2017 Europe, zu der laut Veranstalter rund 11.000 Gäste kamen. Womit das zu tun haben könnte, versuchte ein Storage-Spezialist, der gern anonym bleiben wollte, so zu erklären: »Speichervirtualisierung ist auch heute alles andere als banal, weil es nach wie vor an Standards fehlt. Oft reicht es schon, dass Kleinigkeiten an den APIs der Hardware oder an den Treibern geändert werden, schon funktioniert die Virtualisierungslösung nicht mehr wie sie sollte.« Wie dem auch sei, verschwunden ist vSAN, trotz fehlender großer Ankündigungen, nicht.

vSAN steckt weiterhin in der VMware Cloud Foundation, einem Software-Paket, das außerdem vSphere, NSX und das komplette SDDC-Managementpaket umfasst und das besonders gut auf dafür zertifizierten Maschinen läuft. VCF-ready zertifizierte Infrastrukturlösungen bieten heute bereits Hitachi Data Systems mit UCP-Rackscale und Dell EMC mit VxRack Version 4.0 an. Fujitsu ist noch nicht ganz fertig damit, seine Lösung zu zertifizieren. Weitere Hersteller sollen bald folgen.

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Netzwerkvirtualisierung als neues Leitprodukt

Die Stände der Aussteller füllten während der VMworld 2017 Europe eine große Halle des Messegeländes in Barcelona (Bild: Rüdiger).Die Stände der Aussteller füllten während der VMworld 2017 Europe eine große Halle des Messegeländes in Barcelona (Bild: Rüdiger). Die Zukunft aber, so verkündete das Vmware-Management mehrfach deutlich, liege in dem neuen Leitprodukt, der Netzwerkvirtualisierung NSX. Und, so sollte man nach einer eindrucksvollen Präsentation während der Kongressmesse annehmen, in Management-Software wie HCX. Das VR-Tool für die Migration innerhalb hybrider Infrastrukturen, das erst als Demo zur Verfügung steht, arbeitet mit einer VR-Brille und einer Art Joystick.

Auf dem Display der Brille wird die zu verwaltende Infrastruktur dargestellt. Aktiviert man eine Ressource durch eine entsprechende Geste, erscheinen deren wichtigste Kenndaten, bei VMs zum Beispiel Typ und Speicherausstattung, als Text ebenfalls auf dem Brillendisplay, bei Problemen in rot. Der Code wandert jetzt für Verbesserungen durch die Open-Community auf Github. Wann das Tool zum Produkt wird, ist unklar. IBM Cloud arbeitet zwar mit HCX, aber mit einer konventionellen Benutzerschnittstelle.

Braucht eine Maschine etwa mehr Speicher als vorhanden, erscheinen die diesbezüglichen Daten rot. Mit einer einzigen Geste, dem Verschieben eines Reglers, kann ein Administrator gegebenenfalls mehr Speicher zuweisen – auch dann, wenn sich die Maschine im Public-Teil einer hybriden Cloud befindet. Die Software, entstanden während eines Hackathons, soll für Verbesserungen offengelegt und auf Github gestellt werden. Vmware bietet die komfortable Migrations- und Skalierungslösung nur Providern an, als erstes wird sie IBM Cloud nutzen.

Überarbeitete Cloud-Verwaltung von Netapp

Zu den Ausstellern der Vmworld in Barcelona gehörten diverse Storage-, Backup oder Disaster-Recovery-Spezialisten. Bei einigen waren vSAN- oder Vmware-bezogene Neuigkeiten zu berichten. Beispielsweise bei NetApp. So erhält das Cloud-Verwaltungs-Tool vRealize ein Plugin für Netapp Solid Fire. Gedacht ist diese Neuerung für große Vmware-Umgebungen, etwa bei Providern. Das israelische Startup Infinidat, das eine hochskalierbare, voll integrierte Speicherlösung anbietet und seinen Umsatz derzeit jährlich um 250 Prozent erhöht, integriert sein System ebenfalls mit vRealize.

Hybrid- oder Multi-Cloud als neue Standardarchitektur

Bei den meisten Speicherfirmen geht es derzeit darum, sich auf die Hybrid- oder Multi-Cloud als Standardarchitektur vorzubereiten. Das bedeutet keineswegs, dass die Cloud unter Vmware nun bald ausstirbt. Sehr wohl aber, dass sie sich ihren Platz mit den Hyperscalern, aber auch immer mehr mittelständischen Cloud-Providern teilen muss. Sie nutzen neben Vmwares Lösungen aber auch andere, beispielsweise OpenStack-Varianten. Und das bedeutet wiederum, dass es für Speicheranbieter nicht (mehr) ausreicht, Produkte von Vmware zu unterstützen. Heute müssen Speicher mit mehreren unterschiedlichen Hypervisoren funktionieren, um auch in der Hybrid-Cloud einsatzfähig zu sein.

Ein Beispiel dafür ist Veeam. Der Software-Anbieter für die Sicherung virtueller Umgebungen war auf der Vmworld mit einem Stand präsent. Die Neuerungen aus jüngster Zeit bezogen sich aber vor allem auf die Hyperscaler. So soll im kommenden Jahr Backup auf AWS für die Langfristspeicherung kommen. Backup-Services für Office 365 werden dann mit Speicher in der Azure- oder AWS-Cloud bereitgehalten.

Ein anderes ist der DR-Spezialist Zerto, der sich auf den Schutz kritischer Anwendungen durch kontinuierliche Datenreplikation virtueller Maschinen spezialisiert. Der Platin-Partner von Vmware arbeitete gerade an Replikationen von Anwendungen aus Azure heraus. Das Replizieren in Azure beherrscht die Lösung bereits. Auch die VMware-Integration schreitet fort. Gonzague Dupont, Management Director von Zerto, meint: »Virtual Cloud Director bewegt sich in Richtung volle Integration mit unseren Produkten. Sie werden dann über eine Schnittstelle des vCloud Director angesprochen.«

Tintri baut Storage-Appliances exklusiv für den Umgang mit virtuellen und Cloud-Umgebungen. Sie verzichten daher in der Regel auf Blocks, LUNs, Volumes oder Files. Mit der aufkommenden Container-Architektur muss Tintri hier nun ein Stück zurückrudern: Weil manche Container persistente Storage benötigen, können die Geräte jetzt auch Volumes speichern. Auf der Vmworld zeigte Tintri unter anderem die Demoversionen einer synchronen Failover-Funktion. Neben Vmware werden nun gemäß dem Trend zur hybriden Umgebung jetzt auch Hyper-V, Openstack sowie Red Hat Virtual Platform unterstützt, also KVM mit darauf laufendem vCenter für mehrere Hosts.

Für Speicherspezialisten war die diesjährige VMworld nicht unbedingt eine Enttäuschung. Doch die Schwerpunkte der Neuankündigungen lagen 2017 eindeutig woanders.

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