Schwarz Digits positioniert sich als künftiger europäischer Hyperscaler. Mit dem Ausbau seiner Cloud-Plattform Stackit will sich der Anbieter zu einer unabhängigen Alternative für Cloud-Infrastrukturen entwickeln. Neue Partnerschaften mit SAP und Aleph Alpha sowie geplante Angebote wie der Messenger Wire sollen das Ziel unterstreichen, für Unternehmen und öffentliche Einrichtungen digitale Souveränität bereitzustellen.

Mit der Weiterentwicklung seiner Plattform STACKIT will Schwarz Digits Unternehmen und Behörden eine unabhängige Cloud-Infrastruktur bieten, die den Anforderungen an Datenschutz, Transparenz und digitale Souveränität gerecht wird. Auf der Technology Experience Convention in Heilbronn stellte das Unternehmen neue Angebote und Kooperationen vor, die Stackit als ernstzunehmende europäische Alternative zu großen internationalen Cloud-Anbietern etablieren sollen.

Die zentrale Herausforderung: Den Cloud-Markt dominieren bislang Anbieter aus Nicht-EU-Staaten. Dies stellt Organisationen vor ein Dilemma zwischen digitaler Abhängigkeit und Innovationsstau. Schwarz Digits will diesen Zielkonflikt durch ein souveränes, in Deutschland betriebenes Angebot auflösen.

Ein wesentliches neues Angebot betrifft die Zusammenarbeit mit SAP. Im Rahmen von »RISE with SAP« können Unternehmen nun ihre ERP-Systeme mit Stackit auf einer in deutschen Infrastruktur betreiben. Damit steht erstmals eine skalierbare, DSGVO-konforme Hosting-Option für SAP-Landschaften zur Verfügung, die insbesondere für den deutschsprachigen Raum attraktiv ist.

»Für eine digitale Transformation, die wirklich einen produktiven Mehrwert bietet, ist die Verlagerung von Prozessen in eine Cloud-Umgebung entscheidend«, sagt Rolf Schumann, Co-CEO von Schwarz Digits. »Auch für die Unternehmen der Schwarz Gruppe verlagern wir die ERP-Landschaft komplett in die Stackit-Cloud über RISE with SAP on S4/HANA cloud.«

KI-Modelle mit technologischem Selbstschutz

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Einsatz souveräner KI. Mit der PhariaAI-Suite des deutschen Anbieters Aleph Alpha sollen Organisationen KI-Modelle auf Stackit trainieren und betreiben – inklusive auditierbarem Modellverhalten und ohne Abfluss von sensiblen Trainingsdaten in Drittstaaten.

Laut Anbieter richtet sich die Lösung an Unternehmen mit hochspezialisiertem Wissen, das geschützt bleiben soll. Über eine benutzerfreundliche Oberfläche lassen sich die Ergebnisse direkt nutzen – auch in behördlichen oder sicherheitskritischen Kontexten.

Wire: Kommunikationssicherheit auf Stackit geplant

Als weiteres Element digitaler Souveränität will Schwarz Digits auch den Messenger Wire in Stackit integrieren. Eine Schwachstelle bei der Digitalisierung ist laut Co-CEO Schumann häufig die Kommunikation: »Selbst DAX-Vorstände teilen sensible Nachrichten und Dateien häufig über unsichere Messenger. Wire hingegen ist der einzige Messenger mit einer Freigabeempfehlung für die Kommunikation von ‚Verschlusssachen – Nur für den Dienstgebrauch‘ durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).

Mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung auf dem Endgerät und einem offenen Protokoll für Echtzeitkommunikation erfüllt Wire Anforderungen an Sicherheit und Transparenz.

Politische Rückendeckung für digitale Souveränität

Die Produktankündigungen wurden im Rahmen der TECH Convention vorgestellt, einem Branchen-Event des Handelsblatt mit politischer Prominenz. Vertreterinnen und Vertreter aus Bundestag, Ministerien und Landesregierung diskutierten dort über Europas technologische Unabhängigkeit.

Mit Stackit will der Anbieter diesen Weg aktiv mitgestalten – durch den Aufbau eines vertrauenswürdigen europäischen Cloud-Angebots für kritische Infrastrukturen, Industrie und Verwaltung. Schwarz Digits ist Teil der Schwarz Gruppe, der auch Lidl und Kaufland angehören. Finanziell sollte es daher möglich sein, sich zu einem Hyperscaler weiterzuentwickeln.