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Sextortion Scams sind 2025 immer bedrohlicher

In Deutschland steigt das Risiko, von Sextortion betroffen zu sein. Laut Avast sind in nur einem Monat KI-gestützte Angriffe um mehr als die Hälfte gestiegen. Dabei dienen Datenschutzverletzungen als Treiber.

Sextortion-Scams werden nicht nur immer häufiger, sondern zugleich auch bedrohlicher. Cyberkriminelle nutzen künstliche Intelligenz (KI) und groß angelegte Datenschutzverletzungen, um äußerst überzeugende Betrugsmaschen zu entwickeln. Eine aktuelle Analyse von Avast hat ergeben, dass allein vom Januar auf den Februar 2025 das Risiko, Opfer von Sextortion-Betrug zu werden, in Deutschland um 57 Prozent gestiegen ist.

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Doch Deutschland ist damit nicht allein: Die Expert*innen von Avast beobachten, dass Länder auf der ganzen Welt von diesen hochmanipulativen Betrügereien betroffen sind. In den USA stieg die Wahrscheinlichkeit, von Sextortion-Betrügern ins Visier genommen zu werden, in den ersten Monaten des Jahres 2025 um 137 Prozent. Auch in Australien stieg das Risiko um 34 Prozent an. Avast enthüllte zudem die Top 10 Länder, die am anfälligsten für diese Art von Betrug sind: Japan, Singapur, Hongkong, Südafrika, Italien, Australien, die Vereinigten Arabischen Emirate, das Vereinigte Königreich, die Schweiz und die Tschechische Republik waren im letzten Kalenderjahr am stärksten von Sextortion betroffen.

Neue bedrohliche und aufdringliche Taktiken

Hinter Sextortion verbirgt sich eine Erpressungsmethode, bei der Cyberkriminelle ihren Opfern drohen, Nacktfotos oder -videos zu veröffentlichen, wenn diese nicht beispielsweise eine gewisse Geldsumme bezahlen. Mittlerweile verfeinern Kriminelle ihre Taktiken mit Hilfe von KI und einer Fülle von personenbezogenen Daten, die aus groß angelegten Datenschutzverletzungen hervorgehen. Mit der zunehmenden Raffinesse von KI nehmen auch die expliziten Erpressungs-E-Mails zu, die die Betrüger versenden. Sie nutzen KI, um sogenannte „Deepfake“-Bilder zu erstellen. Das sind gefälschte explizite Fotos, die durch Überlagerung des Gesichts eines Opfers mit einem anderen Körper erstellt werden, um sie dann zusammen mit Drohbotschaften zu verbreiten.

Michal Salat, Threat Intelligence Director bei Avast, erklärt: „Unsere Analyse zeigt, dass Sextortion-Opfer häufig Drohnachrichten erhalten, in denen vorgegeben wird, dass Cyberkriminelle Zugriff auf private Videos und Bilder haben. Diese Betrügereien werden durch die Verwendung von gestohlenen Passwörtern aus vergangenen Datenschutzverletzungen noch überzeugender gemacht. Das verleiht ihnen eine alarmierende Glaubwürdigkeit. Die Angst vor Enttarnung, insbesondere, wenn die persönlichen Daten korrekt zu sein scheinen, bringt Opfer oft dazu, Lösegeldforderungen nachzukommen. Wir raten jedoch dringend davon ab, sich auf diese Betrüger einzulassen, egal wie real die Drohungen erscheinen mögen.“

Eine der neuesten Techniken, die von Cyberkriminellen eingesetzt wird, bezieht Google Maps mit ein und zielt auf einen invasiveren und personalisierten Ansatz ab. Dieser schockiert und schüchtert die Opfer nachhaltig ein, damit sie den Forderungen nachkommen.

Unter Verwendung von Namen, Adressen und E-Mail-Adressen, die aufgrund von Datenschutzverletzungen im Dark Web leicht zugänglich sind, können Kriminelle sehr gezielte E-Mails an die Opfer verfassen. Diese können gefälschtes Filmmaterial sowie beunruhigende Informationen und Bilder ihrer echten Wohnungen enthalten. Die Betrüger behaupten auch, Zugang zu den Geräten der Opfer erhalten zu haben, um sie zu erpressen, indem sie drohen, sexuelle Inhalte oder Informationen über sie zu veröffentlichen. Die Cybersecurity-Expert*innen von Avast haben über 15.000 Bitcoin-Wallets identifiziert, die mit dem Google Maps-Betrug in Verbindung stehen – obwohl der Umfang dieses Scams wahrscheinlich viel größer ist.

Da Sextortion-Scams immer fortschrittlicher werden, ist es für Einzelpersonen wichtig, vorsichtig zu bleiben und Maßnahmen zum Schutz ihrer digitalen Privatsphäre zu ergreifen. Die Sensibilisierung der Öffentlichkeit und Wachsamkeit sind bei der Bekämpfung dieser Bedrohungen weiterhin von entscheidender Bedeutung.