OVH eröffnet erstes deutsches Datacenter im Limburg

Mit einer Kapazität von 45.000 Servern befindet sich das neue deutsche Datacenter von OVH in Limburg weniger als eine Millisekunde von Frankfurt entfernt. Die Inbetriebnahme ist für April 2017 vorgesehen.

Ausschnitt des OVH-Netzwerks in Deutschland und Europa (Bild: OVH)Ausschnitt des OVH-Netzwerks in Deutschland und Europa (Bild: OVH)Nachdem der französische Cloud-Spezialist OVH im Oktober die Eröffnung dreier Rechenzentren in Australien, Singapur und Polen angekündigt hat, setzt das Unternehmen nun seine Investitionen in Europa fort. In Limburg soll demnächst das erste deutsche Datacenter eröffnet werden. Ein entsprechendes Gebäude sei bereits gekauft worden. Zwei weitere Rechenzentren seien in Deutschland geplant.

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Mit einer Kapazität von 45.000 Servern befindet sich das Datacenter weniger als eine Millisekunde von Frankfurt entfernt. Es profitiert über diesen PoP von einer direkten Verbindung zu Brüssel, Straßburg und Zürich; ebenso wie zu Paris, Amsterdam, London und Mailand. Die Inbetriebnahme ist für April 2017 vorgesehen.

Das hessische Limburg ist nur knapp 100 km von Frankfurt entfernt. Bei der Lokation handelt es sich um ein ehemaliges Industriegebäude in unmittelbarer Nähe eines Umspannwerks. OVH betrachtet dies als wahren Glücksfall, da die Stromversorgung einer der wichtigsten Punkte bei der Planung eines neuen Rechenzentrums ist. Die Nähe zum PoP in Frankfurt hat ebenfalls für den Standort gesprochen, da das neue deutsche Rechenzentrum so problemlos an das weltweite Glasfasernetzwerk des Hosters angebunden werden kann.

Nachfrage nach Datacenter in Deutschland steigt deutlich

Die Nachfrage nach Rechenzentren in Deutschland ist in den letzten Jahren enorm gestiegen, und dieser Trend soll sich auch in den kommenden Jahren fortsetzen. »Wir werden in 2017 eine starke Nachfrage erleben, die das verfügbare Angebot übersteigt«, erklärt Béla Waldhauser, Leiter der Datacenter Expert Group im eco – Verband der Internetwirtschaft e.V. »Mittlerweile haben wir kein Überangebot mehr am Frankfurter Markt, wie es lange Jahre der Fall war. Ganz im Gegenteil werden wir in 2017 eine starke Nachfrage erleben, die das verfügbare Angebot übersteigt.«

»Wir erleben hier in Deutschland eine zunehmend stärkere Nachfrage nach einem deutschen Rechenzentrum – sowohl von Kunden als auch Interessenten«, erläutert Peter Höhn, Director Germany bei OVH Deutschland. »Das hat mehrere Gründe: Einerseits haben wir in Deutschland eine sehr gute wirtschaftliche Ausgangslage. Darüber hinaus besitzt Deutschland strenge Datenschutzvorschriften und ein sehr zuverlässiges Stromnetz. Damit ist die Eröffnung dieses Datacenters ein wichtiger Meilenstein in der Expansionsstrategie von OVH. Und OVH ist der größte Cloud-Provider, der weltweit – zum Beispiel mit neuen Datacentern in Singapur und Australien – aufgestellt ist, nicht aus Amerika stammt und damit nicht dem Patriot Act unterliegt.«

Datacenter mit 45.000 Server Kapazität

Der europäische Marktführer im Cloud-Bereich plant zunächst die Einstellung von sechs Technikern am neuen Standort. Nach und nach sollen dann entsprechend der Entwicklung weitere Arbeitsplätze geschaffen werden. Langfristig soll das Rechenzentrum auf einer Fläche von 4.000 qm bis zu 45.000 Server beherbergen.

OVH ist in Deutschland seit 2006 präsent. Von Saarbrücken aus werden alle Kunden im DACH-Raum betreut. So zählen in Deutschland zahlreiche KMUs ebenso wie große, weltweit agierende Konzerne zu den Kunden von OVH – wie beispielsweise Villeroy & Boch, eines der bekanntesten deutschen Traditionsunternehmen in Konzerngröße, das auf die Cloud-Infrastrukturen von OVH setzt.

OVH setzt auf kräftige Expansion

Um das weltweite Expansionsprojekt zu finanzieren, hat der Cloud-Spezialist OVH 2016 durch eine Partnerschaft mit den Investment-Firmen KRR und TowerBrook Capital Partners eine Kapitalerhöhung um 250 Millionen Euro erreicht. Auf dieser Grundlage sollen in den kommenden fünf Jahren Investitionen in Höhe von 1,5 Milliarden Euro getätigt werden. Sieben weitere Rechenzentren sind bis Ende 2017 geplant, zwei in den Vereinigten Staaten sowie jeweils eines in Deutschland, Italien, Spanien, England und in den Niederlanden.

Wenn diese Pläne umgesetzt sind, sollen die eine Million Kunden von OVH die Wahl zwischen 27 Rechenzentren in elf Ländern auf drei Kontinenten haben – allesamt über das unternehmenseigene Glasfasernetz mit einer Kapazität von derzeit 7,5 Tbit/s miteinander verbunden.

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