Deutsche Unternehmen entpuppen sich als KI-Enthusiasten
Künstliche Intelligenz spielt in den Strategien deutscher Unternehmen eine Schlüsselrolle. Bei der Implementierung von GenAI machen sie entsprechend deutliche Fortschritte. Die Aufbereitung von Daten stellt sie aber vor große Herausforderungen. Das zeigt die diesjährige Dell Technologies Innovation Catalyst Research.
Die Ergebnisse der Umfrage von Dell und Vanson Bourne zeigen, dass Innovation hierzulande einen extrem hohen Stellenwert genießt. Fast alle deutschen Befragten (95 %) gaben an, dass sie einen wichtigen Bestandteil in der Geschäftsstrategie ihres Unternehmens darstellt. Eine entscheidende Rolle für die Innovationsfähigkeit messen die Unternehmen Künstlicher Intelligenz und generativer KI bei.
Bei der Implementierung von generativer KI befindet sich mit 45 % der größte Teil der befragten deutschen Unternehmen derzeit in einer frühen bis mittleren Phase. 22 % sind sogar schon einen Schritt weiter. Sie haben Gen-AI-Lösungen bereits gut etabliert, führen Tools für die Endnutzer ein und schulen sie. Diese Zahlen machen die Fortschritte gegenüber dem vergangenen Jahr deutlich. 2024 gab mit 69 % noch der Großteil der deutschen Umfrageteilnehmer an, dass ihr Unternehmen gerade erst mit der Implementierung von GenAI begonnen hat.
Daten sind das wichtigste Unterscheidungsmerkmal
Unter den verschiedenen Arten von Künstlicher Intelligenz hat GenAI die Nase vorn. Sie ist für die deutschen Umfrageteilnehmer derzeit der wichtigste KI-Typ, gefolgt von Agentic AI und herkömmlicher KI. Als Schlüssel für den erfolgreichen Einsatz von GenAI sehen sie den richtigen Umgang mit Daten. 94 % sind der Meinung, dass Daten ihr wichtigstes Unterscheidungsmerkmal sind und dass ihre GenAI-Strategie Vorgaben zur Nutzung und zum Schutz dieser Daten beinhalten muss. 85 % finden, dass ihre Daten und ihr geistiges Eigentum zu wertvoll sind, um sie mit einem GenAI-Tool zu verwenden, auf das Dritte Zugriff haben könnten.
Wenn es darum geht, Daten für KI und generative KI zu identifizieren, aufzubereiten und zu nutzen, sehen sich fast alle deutschen Unternehmen (98 %) vor großen Herausforderungen. Die größte Schwierigkeit stellt die oft sehr zeitaufwändige und ressourcenintensive Vorbereitung von Daten für GenAI-Modelle dar. Die zweitgrößte Herausforderung besteht darin, ausreichend relevante Daten für das Training von KI-Modellen zu finden, gefolgt von der Integration von KI und GenAI in die vorhandenen IT-Infrastrukturen und Datenplattformen.
Viele Server und Storage-Systeme müssen erneuert werden
Um das Wachstum von Künstlicher Intelligenz zu unterstützen, müssen die befragten deutschen Unternehmen einen relativ großen Teil ihrer IT-Infrastruktur modernisieren. Die Umfrage zeigt, dass im Durchschnitt 32 % der Server und 31 % der Storage-Systeme aufgerüstet werden müssen. Diese Modernisierung ist vor allem erforderlich, um die Datensicherheit zu erhöhen, die Übertragungsgeschwindigkeit von Daten zu verbessern, die Rechenleistung zu vergrößern, KI-optimierte Lösungen zu implementieren und die Speicherkapazitäten zu erweitern.
KI hat in deutschen Unternehmen eine überdurchschnittlich große Bedeutung
Die Einschätzungen und Erwartungen der deutschen Befragten decken sich im Großen und Ganzen mit denen ihrer weltweiten Kollegen. Eine überraschende Abweichung gibt es bei der Bedeutung von KI. In Deutschland spielt sie bei 89 % der Unternehmen eine Schlüsselrolle in der Geschäftsstrategie – und damit bei deutlich mehr als im weltweiten Durchschnitt (75 %). Weniger überraschend sind dagegen die Datenschutzbedenken der deutschen Befragten. Sie sind viel häufiger der Meinung, dass ihre Daten und ihr geistiges Eigentum nicht mit GenAI-Tools genutzt werden sollten, auf die Dritte zugreifen können (85 % gegenüber 74 % weltweit).