Datacore positioniert Swarm als skalierbaren Objektspeicher

Nach der Akquisition von Caringo im Januar dieses Jahres scheint die Integration auch hinter den Kulissen vollbracht: Datacore, das bis dato Block- und File-Storage verstand, nennt nun die Lösung »Swarm« sein Eigen. Damit erweitert der Anbieter sein Software-defined-Storage-Portfolio um eine lokale Objektspeicher-Lösung und verspricht die Hälfte der Kosten im Vergleich zu Public-Cloud-Alternativen. Zielmarkt ist der Mittelstand und höher.

Datacore positioniert Swarm als skalierbaren ObjektspeicherDatacore positioniert Swarm als skalierbaren ObjektspeicherDas Produkt ist nicht neu, aber jetzt durch den Channel von DataCore in DACH verfügbar und Teil des Support-Programms des SDS-Anbieters (Software-defined Storage), der bereits SANsymphony (Block) und vFilo (File) im Portfolio hatte. DataCore Swarm stammt aus der Akquisition von Caringo (speicherguide.de berichtete) zu Beginn des Jahres und soll das Angebot um eine Object-Storage-Alternative abrunden.

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Die Objektspeicher-Software wurde laut Anbieter von Grund auf für die sichere Verwaltung von Milliarden von Dateien und PByte an Informationen entwickelt und bilde die Grundlage für Datenspeicherung, -zugriff und -analyse in großem Maßstab. Preisvorteile, gemäß der SDS-Strategie allgemein, ergeben sich aus der Eliminierung von Hardware-Abhängigkeiten und der Skalierung über die Software-Ebene. Zu Nutzern zählen unter anderem BT Television, das US-Verteidigungsministerium und Disney Streaming Services.

On-Premises-Objektspeicher

Datacore Swarm ist eine On-Premises-Objektspeicherlösung mit S3-/HTTP-Zugriff für Anwendungen, Geräte und beliebige Endnutzer. Sie verwaltet eine flexible Content-Bibliothek mit linearer Skalierbarkeit über die x86-Architektur über eine Web-basierte Benutzerschnittstelle oder entsprechende Programmier-Schnittstellen (APIs).

Der unter der SDS-Decke laufende Speicher kann als Primärspeicher für Multimediadateien oder über eine S3-kompatible Schnittstelle über standardmäßige NFS-/SMB-Dateiprotokolle für Daten aus Medizin, Backups oder Archive genutzt werden. Mehrmandantenfähigkeit macht die Software auch geeignet für Service-Provider oder Storage-as-a-Service-Anbieter.

Integrierte Rebuild- und Recovery-Funktionen

Datacore beansprucht für sich im Vergleich zu den »meisten« Objektspeicherlösungen eine einfache Bereitstellung unstrukturierter Daten durch Software auf beliebig kombinierbarer Hardware sowie lineare Skalierbarkeit von Kapazität und Performance. Der Zugriff erfolgt über ein rollenbasiertes Webportal für Administratoren und Endnutzer. Verteilte Workflows können mit mehrmandantenfähigem Management verwaltet werden. Enthalten sind zudem richtlinienbasierte Schutzfunktionen mit integrierter Datenreplikation und proaktiven Rebuild- und Recovery-Funktionen sowie die Möglichkeit für das Backup an beliebige S3-fähige Dienste oder Geräte.

Block, Datei und Objekt aus einer Hand

Zwei Aspekte sollen auf den ersten Blick punkten: Block-, Datei- und Objekt-Speicher-Software aus einer Hand was Storage-Architektur, Vertrieb, Ansprechpartner und Support anbelangt. Zweitens ein Preis-/Leistungs-Niveau, das Objektspeicher für mittelständische und Enterprise-Level Kunden interessant macht. Letzteres ist mitunter ein Grund, warum das Unternehmen im Vergleich zu größeren Wettbewerbern und gerade hierzulande am erfolgreichsten abschneidet.

»Durch die Übernahme von Caringo legt Datacore nun ein umfassendes SDS-Portfolio auf den Tisch, das Block-, Datei- und Objektspeicher umfasst und einheitlich anhand der Kapazität in TByte lizenziert ist«, kommentiert Eric Burgener, Research Vice President bei IDC. »Viele Kunden schätzen die Einfachheit und das Preis-Leistungs-Verhältnis dieser Lizenzierung, speziell Administratoren, die alle drei Datentypen verwalten müssen.«

Bare-Metall, VM oder Appliance

Dem Anbieter ist es dabei egal, ob das Object-Target dabei als aktives Archiv, Backup-Ziel, Cloud-Speicher oder als Plattform für Inhaltsauswertungen genutzt wird. Die Lizenzoptionen sind unabhängig von der Art der gespeicherten und verwalteten Daten und vom Anwendungsfall.

Datacore bietet Swarm als Bare-Metal-Deployment auf beliebigen x86-Servern mit HDD und SSD oder als Virtual Appliance (auf VMware ESXi oder KVM) an. Swarm gibt es aber auch als Komplett-Appliance, auf Hardware von Supermicro, wie wir auf Nachfrage erfuhren.

»Die Akquisition ist ein klares, mutiges Zeichen in den Markt und ein wichtiger Schritt für uns«, meint Alfons Michels, Senior Product Marketing Manager bei Datacore. »Mit der Integration von Swarm komplettieren wir unser Portfolio für Block-, File- und Objektspeicher. Anwender können jetzt all ihre Daten flexibel mit unseren SDS-Lösungen nach Leistung, Kosten und weiteren geschäftlichen Kriterien speichern. Der dynamische Software-Ansatz ist für Unternehmen unabhängig von der Größe gerade jetzt, aber auch in der Zukunft, ein wichtiger Geschäftsvorteil und Ausgaben-Drossler. Das ist nicht allein das Feedback unserer Referenzkunden, sondern auch das unserer Vertriebspartner und Service Provider gerade im deutschsprachigen Raum, der so vom Mittelstand geprägt ist.«

Swarm: Verfügbarkeit und Preis

Datacore Swarm ist ab sofort verfügbar. Der Verkauf der Software erfolgt für Enduser über Zeit-Lizenzen ab zwölf Monaten. Der Preis sinkt relativ zur gebuchten Kapazität. Hosted, Cloud und Managed Service Provider können ein »Pay-as-you-go«-Preismodell nutzen.

Generell ist der Zielmarkt der Mittelstand und höher, geschätzt ab einer Netto-Kapazität von etwa 100 TByte. Bei der Lizenzierung fällt dabei tatsächlich nur die Nettokapazität ins Gewicht, die Anzahl der Datenkopien in einem Cluster beispielsweise spielt Software-seitig keine Rolle. Beim Einsatz eines üblichen Sicherungs-Level mit Erasure-Coding zur Verbesserung der Verfügbarkeit muss laut Hersteller durchschnittlich ein Hardware-Overhead von rund 40 Prozent einkalkuliert werden.

Beispiel: Für ein PByte netto, realistisch kalkuliert mit Hard- und Software sowie Erasure-Coding-Hardware-Puffer, ob als Datacore-Appliance oder assemblierter Lösung, fallen inklusive 3-Jahres-Lizenz mit Support und Updates etwa 330.000 Euro an Kosten an.

Anmerkung der Redaktion

Michael Baumann, speicherguide.deMichael Baumann, speicherguide.de Was uns besonders freut, ist dass ein Hersteller mit offenen Karten spielt, was den Preis betrifft. Das ist noch zu selten. Wenn es etwas gibt, was IT-Manager, Entscheider, Einkäufer und nicht zuletzt uns trotz aller Anstrengungen nervt, ist es die »verschwurbelte« Preis-, Lizenz- und Kommunikationspolitik der Hersteller, und so tun, als würden Sales-Kräfte bei potenziellen Kunden wie unschuldige Elfen aufschlagen. Hier geht ein Hersteller den richtigen Weg mit konkreten Angaben, selbst jenseits seines eigenen Geschäfts. Bravo, mehr davon für alle! Mehr dazu im Kommentar von Chefredakteur Karl Fröhlich im Special Backup für den Mittelstand (Seite 21).

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