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IDC: IT-Ausgaben wachsen 2025 um 14 Prozent dank KI und Cloud

IDC: IT-Ausgaben wachsen 2025 um 14 Prozent dank KI und CloudIDC prognostiziert für 2025 ein Plus von 14 Prozent bei den weltweiten IT-Ausgaben und damit das stärkste Wachstum seit 1996. Haupttreiber sind massive Investitionen in KI-Infrastruktur, weiter steigende Cloud-Services sowie ein PC-Erneuerungszyklus. Für 2026 erwartet IDC weiterhin Zuwächse, aber mit Risiken.

IDC vergleicht die Dynamik am IT-Markt mit dem Boom Mitte der 1990er Jahre, als Windows 95, wachsende PC-Nutzung und Internet-Verbreitung die Budgets nach oben zogen. Für 2025 erwartet das Analystenhaus weltweit IT-Ausgaben (Hardware, Software, IT-Services) von rund 4,25 Billionen US-Dollar, das entspräche einem Plus von 14 Prozent. Zusammen mit Telekommunikation sowie Business-Services (ICT) lägen die Gesamtausgaben laut Prognose bei knapp sieben Billionen US-Dollar.

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KI-Infrastruktur: Der große Hebel liegt bei Service-Providern

Der auffälligste Schub kommt laut IDC nicht primär aus einzelnen KI-Projekten in Unternehmen, sondern aus dem Ausbau der Infrastruktur bei Service-Providern. Deren Ausgaben für Rechenzentrumsinfrastruktur wie Server, Storage sowie Netzwerk-Equipment sollen 2025 um 86 Prozent steigen und sich damit in Richtung einer halben Billion US-Dollar bewegen. IDC sieht hier eine Investitionswelle, die sich in den jüngsten Aktualisierungen der Prognose widerspiegelt, die Vorhersage wurde im November zum siebten Mal in Folge nach oben angepasst.

IDC ordnet das Zusammenspiel so ein, dass Provider-Investitionen in KI-Plattformen von stabilen Erlösströmen aus klassischen IT-Produkten und -Services profitieren, während umgekehrt der Infrastruktur-Ausbau die Grundlage für zusätzliche digitale Vorhaben schafft. Dazu passt das von IDC formulierte Leitmotiv:

»KI ist 2025 die Schlagzeile der IT-Marktentwicklung, aber der Großteil der tatsächlichen KI-Investitionen konzentriert sich in diesem Jahr auf die Infrastruktur der Service-Provider«, sagt Stephen Minton, Group Vice President bei IDC. »Diese KI-Investitionen werden zum Teil durch die Ausgaben der Unternehmen für zentrale IT-Produkte und -Services gestützt, die die starken Einnahmeströme der Service-Provider ausmachen, die massiv in KI-Rollouts investieren. Umgekehrt unterstützen diese KI-Investitionen wirtschaftliches Wachstum und Stabilität, was wiederum die Fähigkeit von Unternehmen stärkt, ihre Investitionen in Cloud-Services und Unternehmenssoftware aufrechtzuerhalten. In der Folge erleben wir derzeit einen positiven Kreislauf technologiegetriebenen makroökonomischen Wachstums.«

KI-Investitionen stützen die wirtschaftliche Stabilität und sorgen für das stärkste Wachstum der IT-Ausgaben seit 1996. (Quelle: IDC)KI-Investitionen stützen die wirtschaftliche Stabilität und sorgen für das stärkste Wachstum der IT-Ausgaben seit 1996. (Quelle: IDC)

Software, Cloud und PC-Refresh: Nachfrage bleibt breit abgestützt

Neben der KI-Infrastruktur nennt IDC zwei weitere Triebfedern. Erstens laufen Digital-Transformation und Cloud-Migration in vielen Organisationen weiter, was die Ausgaben für Enterprise-Software stützt. Für Software insgesamt erwartet IDC 2025 ebenfalls ein Plus von 14 Prozent, zusätzliche KI-Deployments kämen als Verstärker hinzu, etwa bei Security, Optimierung und Analytics.

Zweitens spielt der PC-Refresh-Zyklus mit hinein. IDC verweist für das erste Quartal 2025 auf ein IT-Marktwachstum von 16 Prozent, unter anderem durch vorgezogene PC-Lieferungen im Umfeld erwarteter Zölle im zweiten Quartal. Auch die Unternehmensausgaben ziehen laut IDC an, 11 Prozent Wachstum im ersten Quartal und 10 Prozent im zweiten Quartal.

Service-Provider haben deutlich mehr in Server- und Netzwerk-Equipment investiert, als sie ursprünglich für 2025 prognostiziert hatten. (Quelle: IDC)Service-Provider haben deutlich mehr in Server- und Netzwerk-Equipment investiert, als sie ursprünglich für 2025 prognostiziert hatten. (Quelle: IDC)

Ausblick 2026: Weiteres Wachstum, aber Gegenwind möglich

Für 2026 rechnet IDC mit einem Zuwachs der IT-Ausgaben um 10 Prozent. Das wäre langsamer als 2025, aus Sicht der Analysten aber weiterhin ein starkes Jahr im historischen Vergleich. Gleichzeitig nennt IDC Risiken, die das Bild eintrüben könnten, etwa Engpässe bei Speicherkomponenten, die PC-Preise nach oben treiben könnten, sowie anhaltende Unsicherheit durch Zölle und die globale Konjunktur.

»Für den Ausblick auf 2026 gibt es Gegenwind und Abwärtsrisiken, darunter einen erwarteten Engpass bei Speicherkomponenten, der die PC-Preise im kommenden Jahr in die Höhe treiben könnte«, meint IDC-Manager Minton. »Die Technologienachfrage hat sich in diesem Jahr trotz Unsicherheiten rund um Zölle und einer schleppenden Weltwirtschaft als robust erwiesen, aber unsere Basisprognose geht von einer stabilen Wirtschaft aus, die unter anderem durch anhaltende KI-Investitionen gestützt wird. Selbst in einer moderaten Rezession würden die meisten IT-Ausgaben weiterlaufen. Die Wahrscheinlichkeit eines »perfekten Sturms«, ähnlich dem IT-Markteinbruch 2001, bleibt gering.«