Gartner: Drei Viertel der Unternehmen hat Nachhaltigkeit im Visier
Nachhaltigkeit steht bei Unternehmen hoch im Kurs, verspricht sie doch nicht nur Reputation und Umweltfreundlichkeit, sondern auch handfeste Wettbewerbsvorteile. Eine aktuelle Studie von Gartner kommt jetzt zu dem Befund, dass drei Viertel aller Unternehmen weltweit binnen vier Jahren ein Programm für nachhaltige IT-Infrastrukturen an den Start bringen wird.
Laut den Analysten von Gartner sollen 75 Prozent der Unternehmen bis zum Jahr 2027 ein Nachhaltigkeitsprogramm für die Rechenzentrums-Infrastruktur implementiert haben. Das geht aus einer aktuellen, weltweiten Studie hervor. Kostenoptimierung und der Druck von »Interessen-Gruppen« seien die Treiber. Im Jahr 2022 waren es noch weniger als fünf Prozent. Diese Ergebnisse weist der »2022 Gartner Sustainability Opportunities, Risks and Technology Survey«-Report aus.
Vielfältige Geschäftsvorteile durch Nachhaltigkeit
»Die Verantwortung für die Nachhaltigkeit wird zunehmend von den CIOs an die Verantwortlichen für Infrastruktur und Betrieb (I&O) weitergegeben, um die Umweltleistung der IT zu verbessern insbesondere im Bereich der Rechenzentren«, sagt Autumn Stanish, Senior Principal Analyst bei Gartner. »Das hat viele dazu veranlasst, mehr Geld für Umweltlösungen auszugeben und in diese zu investieren aber die Auswirkungen auf die Umwelt sollten nicht der einzige Schwerpunkt sein. Nachhaltigkeit kann auch erhebliche positive Auswirkungen auf andere Faktoren als die Umwelt haben, zum Beispiel auf die Marke, Innovation, Widerstandsfähigkeit und die Talentgewinnung.«
Laut der Gartner-Umfrage unter 221 Befragten aus Nordamerika, Europa und APAC, die in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 durchgeführt wurde, ist die Umweltbilanz der IT-Infrastruktur nur eine Facette einer starken I&O -Nachhaltigkeitsstrategie (IT Infrastructure and Operations), wobei die meisten Nachhaltigkeitsvorteile indirekt sind.
»Die erfolgreiche Ausrichtung der I&O-Strategie auf kritische Geschäftsergebnisse erfordert einen umfassenderen Ansatz, der die indirekten Vorteile berücksichtigt, die mit einem nachhaltigen IT-Betrieb einhergehen«, meint Stanish. »Dies gilt insbesondere für Organisationen, in denen die IT für das Geschäft wesentlich ist, wie beispielsweise Finanzdienstleister.«
Laut der Gartner-Umfrage gehören zu den drei wichtigsten indirekten Vorteilen:
- Reduzierte Kosten: Die effektivste Maßnahme, I&O-Führungskräfte für die Umwelt und ihr Budget gewinnen können, besteht darin, den Kauf neuer Geräte aufzuschieben und das, was sie bereits haben, besser zu verwalten, zu optimieren oder neu einzusetzen. Laut Gartner können Unternehmen Kosten-Einsparungen von bis zu 60 Prozent erzielen, indem sie die Produkt-Lebensdauer von drei auf fünf Jahre verlängern. Darüber hinaus ist die Optimierung für eine bessere Server-Auslastung und Speicher-Kapazität eine weitere Möglichkeit, Verschwendung zu reduzieren und Geld zu sparen.
- Innovation: Unternehmen nutzen nachhaltige Strategien, um Innovation und Wachstum durch neue Produkte und Geschäftsmodelle voranzutreiben. Anbieter von Technologie-Hardware veröffentlichen schnell neue Produkte und Dienstleistungen auf der Grundlage von KI-Technologie, Analyse-Erkenntnissen und zirkulären Geschäftsmodellen, die für Innovationen genutzt werden können. Beispielsweise können offene Telemetrie-Plattformen eingesetzt werden, um die Energieeffizienz zu verfolgen und zu verbessern.
- Besseres Risikomanagement und Minderung: In einem Markt, der von Preisschwankungen und Lieferengpässen gestört wird, können Unternehmen durch die Einführung nachhaltiger Recycling-Praktiken eine größere Widerstandsfähigkeit und ein besseres Risiko-Management erreichen. Dazu gehören Organisationen, die erneuerbare Energien nutzen, ihren eigenen Strom erzeugen und Geräte so weit wie möglich wiederverwenden und neu einsetzen. Laut der Gartner-Umfrage stimmen mehr als 85 Prozent der Unternehmensleiter zu, dass Nachhaltigkeit eine Investition ist, die das Unternehmen vor Störungen schützt.
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