Lebenszyklus: Neuanschaffung oder Wartungsvertrag verlängern?

Läuft der Wartungsvertrag aus, stellt sich die Frage, diesen verlängern oder ein neues Storage-System anschaffen? Abhängig von der Betriebszeit spricht meist wenig für das Bestandssystem.

Leserfrage: Bei unserem Speichersystem läuft nach fünf Jahren der Wartungsvertrag aus. Das System läuft und wir waren immer zufrieden. Der Wartungsvertrag lässt sich aber nur, wie wir finden, zu einem hohen Preis verlängern. Ein neuer Speicher wäre nur unwesentlich teurer. Uns liegt sogar ein noch günstigeres (Dumping-)Angebot vor. Was spricht aus Ihrer Sicht für ein neues System, was spricht für das bewährte Gerät?

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Antwort Doc Storage:

DocStorage2014 thumb Fünf Jahre sind im Bereich von Speichersystemen eine halbe Ewigkeit. Natürlich gibt es immer wieder Kunden, bei denen solche Systeme ohne Probleme fünf bis zehn, wenn nicht mehr Jahre durchhalten. Allerdings gibt es einige Gründe, die für die Anschaffung eines neuen Systems sprechen.

Erstens natürlich der Preis. Wenn Sie sagen, dass der Anbieter des neuen Systems Ihnen einen Preis macht, der nur marginal oberhalb der Wartungsverlängerung des bestehenden liegt, wäre es aus betriebswirtschaftlicher Sicht schon fast sträflich, dieses Angebot nicht anzunehmen. Schon zumal das neue Gerät Annehmlichkeiten wie Flash-Speicher und wesentlich größere Kapazitäten zum selben Anschaffungswiderstand bieten dürfte.

Zweitens die Zuverlässigkeit. Statistisch gesehen ist der Zeitraum zwischen dem dritten Betriebsmonat und dem auslaufenden dritten Betriebsjahr die Zeit mit den geringsten technischen Mängeln des Gerätes. Nach dem auslaufenden dritten Jahr wird es immer wahrscheinlicher, dass sich die Ausfälle einzelner Komponenten häufen. Das heißt, dass also die Gesamtzuverlässigkeit des Systems drastisch abnimmt.

Drittens die Versorgung durch den Hersteller. Natürlich wird sich der Hersteller des Altsystems immer weiter um sein Produkt kümmern, allerdings dürfte sich dieses »Kümmern« mit der Zeit immer weiter auf die Erhaltung des momentanen Betriebszustandes beschränken. Neue Eigenschaften wird es schon bald für den Microcode des Gerätes nicht mehr geben, und die Wartung der Software umfasst dann auch nur noch die Fehlerbeseitigung, wenn überhaupt. Wenn Sie noch länger warten, wird es irgendwann auch mit der Versorgung mit Ersatzteilen, also beispielsweise entsprechenden Festplatten oder Cache-Controllern eng.

Viertens die fortschrittlichere Technik. Natürlich werden moderne Geräte beispielsweise durch den Einsatz von Flash-Speichern und größeren Festplatten wesentlich weniger Energie für deutlich mehr Kapazität benötigen, weniger Stellfläche benötigen und die Klimaanlage ebenfalls deutlich weniger beanspruchen. Insgesamt sollte die neue Lösung weniger Betriebskosten verursachen als das Bestandssystem.

Für den Erhalt des Bestandssystems spricht eigentlich nur die Scheu vor dem Aufwand der Einführung eines völlig neuen Gerätes eines noch nicht bekannten Herstellers. Hier kommen also Tests der bisherigen Funktionalitäten, die Überführung der Automatisierung auf die Standards der neuen Umgebung und vor allem natürlich die Migration der Daten auf Sie zu. Eventuell müssen Sie beide Systeme eine Zeit parallel laufen lassen, bis sich die Zuverlässigkeit und Brauchbarkeit der neuen Umgebung für Sie als sicher herausgestellt hat.

Aber: Wenn der neue Hersteller den Deal unbedingt haben will, es sich nicht gerade um einen unbekannten Nischenanbieter handelt und auch dieser eine vergleichbare Service-Organisation bietet wie Ihr bisheriger Lieferant, sollte der Anschaffung und dem Ersatz des bisherigen Systems nichts entgegenstehen. Außerdem dürfte der Anbieter des Bestandsystems ebenfalls großes Interesse daran haben, Ihnen ein neues Gerät zu verkaufen.

Gruß
Doc Storage

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