Pure Storage bringt erstes All-NVMe-Flash-Array für Enterprise

»FlashArray//X« nennt sich die neue All-Flash-Produktfamilie von Pure Storage, mit der erstmals durchgängig die NVMe-Schnittstellentechnologie im Enterprise-Segment eingesetzt wird. Ergebnis: Latenz halbiert, Schreibbandbreite verdoppelt, Leistungsdichte vervierfacht.

All-NVMe-Flash-Array »FlashArray//X«: Latenz halbiert, Schreibbandbreite verdoppelt, Leistungsdichte vervierfacht (Bild: Pure Storage)All-NVMe-Flash-Array »FlashArray//X«: Latenz halbiert, Schreibbandbreite verdoppelt, Leistungsdichte vervierfacht (Bild: Pure Storage)Die neue NVMe-Schnittstellentechnologie (Non-Volatile Memory Express) setzt sich mit dem Marktdurchbruch der Flash-Speichermedien immer stärker durch. NVMe räumt mit dem größten Problem bisheriger Flash-Medien auf: dem viel zu schmalbandigen SATA- oder SAS-Bus, mit dem herkömmliche SSDs angesprochen werden. Der All-Flash-Spezialist Pure Storage prescht jetzt vor, und stellt mit »FlashArray//X« jetzt eine neue All-Flash-Produktfamilie vor, bei der erstmals durchgängig die NVMe-Schnittstellentechnologie im Enterprise-Segment eingesetzt wird. Ergebnis: Latenz halbiert, Schreibbandbreite verdoppelt, Leistungsdichte vervierfacht.

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Die NVMe-Schnittstellentechnologie in einem Array einzusetzen ist freilich das eine. Wesentlich dabei ist auch, dass dies die Software unterstützt. Und dies macht Pure Storage mit einer neuen »DirectFlash«-Software innerhalb ihrer »Purity«-Betriebssystemumgebung. Erst diese komplett durchgängige »Software-to-raw«-Optimierung des Flash-Speichers mittels NVMe bringt den Systemleistungssprung. Unternehmen können auf diese Weise noch effektiver mit ihren Daten arbeiten.

»DirectFlash«-Software kitzelt erst die Reserven aus NVMe-Flash-Modulen heraus

Bei Einsatz der NVMe-Technologie fällt der ganze Festplatten-basierende Software-Stack von SCSI bis zum SAS-Controller weg (Bild: Pure Storage)Bei Einsatz der NVMe-Technologie fällt der ganze Festplatten-basierende Software-Stack von SCSI bis zum SAS-Controller weg (Bild: Pure Storage)Directflash implementiert als neues Softwaremodul innerhalb der Purity-Betriebssystemumgebung das globale Flash-Management (Garbage Collection, Allocation, Wear-Leveling, I/O-Optimierung, Fehlerkorrektur), das sonst typischerweise innerhalb jeder SSD läuft, auf Systemebene – zugunsten einer höheren Performance und einer bessere Flash-Auslastung.

Die Directflash-Software spricht nun die ebenfalls neuen Directflash-Module an, die über NVMe mit den Flash-Array-Controllern von Pure Storage verbunden sind, um eine direkte Software-to-raw-Flash-Kommunikation zu ermöglichen. Die neuen Directflash-Module machen laut Pure Storage 100 Prozent des Flash-Speichers innerhalb eines Moduls für das Flash-Array zugänglich. Module werden in Kapazitäten von 2,2, 9,1 und 18,3 TByte verfügbar sein. Das 18,3-TByte-Directflash-Modul ermöglicht es FlashArray//X, mehr als 1 PByte effektive Speicherkapazität (360 TByte Rohkapazität) in einem 3U-Base-Chassis bereitzustellen.

Software-Stack von SCSI bis zum SAS-Controller ist Geschichte

»Der ganze Festplatten-basierende Software-Stack von SCSI bis zum SAS-Controller wird nun in der Directflash-Software herausgenommen«, erläutert Markus Grau, Principal Systems Engineer bei Pure Storage im Gespräch mit speicherguide.de. »Frühere Flash-Arrays waren für Flash optimiert – mit einer durchgängigen NVMe-Architektur sind sie nun für Flash konzipiert.«

Zusätzlich zu den neuen Flash-Modulen und der neuen Flash-Software gibt es auch neue X70-Controller; sie ermöglichen die NVMe-Kommunikation innerhalb der vorhandenen Midplane und eines bestehenden Flash-Array-Chassis. Grau verweist in diesem Zusammenhang auf das »Evergreen Storage«-Programm: »Kunden profitieren auf diese Weise von der Vorbereitung für SAS und NVMe, die Pure Storage erstmals 2015 eingeführt hatte.« Heißt im Klartext: Wer seit Anfang November ein »FlashArray//M«-Array gekauft hat, kann dieses nun im Rahmen des Evergreen-Storage-Programms kostenlos auf ein NVMe-Array aufrüsten.

Anwender wollen Data-Services wie Hochverfügbarkeit oder Snapshots

Warum sich Pure Storage in erster Linie mit dem neuen FlashArray//X an Enterprise-Kundschaft richtet, erklärt Grau so: »Diese Anwender wollen alle die üblichen Data-Services wie Hochverfügbarkeit oder Snapshots haben, die sie von SAS-basierenden Festplatten-Arrays gewöhnt sind.« Freilich gebe es noch ein paar andere Startups, die bereits NVMe-All-Flash-Arrays ankündigten – denen fehle allerdings die Integration dieser von den Kunden gewünschten Data-Services.

Der Leistungssprung der neuen NVMe-Familie zeigt sich beispielsweise darin, wenn ein Kunde vor allem Wert auf Performance und geringste Latenzzeiten legt: Beim kleinsten FlashArray//X reicht hierfür eine Bestückung mit zehn neuen Directflash-Modulen, beim Vorgänger FlashArray//M bedarf es hier noch 40 klassischer SSDs, um diese Leistungswerte über die Host-Anbindung Fibre-Channel und iSCSI abzurufen. Die FlashArray//M-Familie wird es natürlich noch weiterhin geben, denn nicht jeder Kunde braucht diese neue Performance-Leistung.

Die nächste Generation zeichnet sich ab: NVMe auch als Host-Anbindung

Das neue FlashArray//X ist übrigens die vierte Generation, seit Pure Storage auf dem Markt auftritt. Die nächste Generation zeichnet sich zwangsläufig schon ab: NVMe auch als Host-Anbindung in einer NVMe-Fabric zu nutzen. Denn jetzt heißt der Flaschenhals Fibre-Channel bzw. iSCSI – aber bis zu deren größeren Ablösung werden wohl noch einige Jahre vergehen.

FlashArray//X mit DirectFlash-Modulen in den Kapazitäten 2,2 und 9,1 TByte kann ab sofort bestellt werden, und wird ab dem frühen zweiten Fiskalquartal als Directed-Availability-Release ausgeliefert; das zweite Fiskalquartal beginnt bei Pure ab Anfang Mai. Die allgemeine Verfügbarkeit von FlashArray//X, sowohl mit Unterstützung des 18,3-TByte-Directflash-Moduls als auch der Upgrades von bestehenden FlashArray//M-Systemen, ist im Sommer vorgesehen.

Konferenz »FlashForward« informiert am 1. Juni 2017 in München ausführlich über Storage-Marktveränderungen

Da sich die Anforderungen an Storage-Lösungen in den letzten Jahren dramatisch gewandelt haben – und sich dank Flash noch weiterhin wandeln –, findet am 1. Juni 2017 in München erstmals die Konferenz »Flash Forward« statt. Hier geht es darum, auf welche Veränderungen sich Storage-Administratoren und CIOs auf dem Storage-Markt im Allgemeinen, und bei Flash-Lösungen im speziellen einstellen müssen. Pure Storage ist einer der Hauptsponsoren auf dem hochkarätigen Event. Pure Storage gilt laut Gartner und IDC als der derzeit führende Anbieter von Solid-State-Array-Lösungen.

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