Threatmetrix-Report: Cyberangriffe steigen um 113 Prozent

Im vierten Quartal 2017 hat die Cyberkriminalität noch einmal deutlich zugenommen, Threatmetrix Cybercrime Report zufolge um 113 Prozent. Vor Weihnachten waren die Angriffe dabei am zahlreichsten. Betroffen sind vor allem die großen Einzelhändler, aber auch Kryptowährungen stehen zunehmend im Fadenkreuz. Hauptinitiator von Attacken ist die russische Cybermafia.

Threatmetrix Cybercrime-Rreport Q4/2017 (Bild: Threatmetrix).Threatmetrix Cybercrime-Rreport Q4/2017 (Bild: Threatmetrix).Das Internet ist alles, nur nicht sicher. Im Vergleich zum Vorjahr sind Cyberangriffe im vierten Quartal 2017 um 113 Prozent angestiegen. Nach Angaben des Cybercrime Reports Q4 2017 von ThreatMetrix nehmen aber nicht nur die Attacken zu, sondern auch die Art der Angriffe verändert sich. Dies unterstreicht den Druck, unter dem der Einzelhandel, vor allem in der Weihnachtszeit steht. Annähernd 193 Millionen Transaktionen wurden als betrügerisch erkannt und abgelehnt, was gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres eine Steigerung um 173 Prozent bedeutet.

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Auch Marktplätze für Kryptowährungen verzeichnen zunehmend betrügerische Aktivitäten. Die Welt der Kryptowährung hat sich von der Spielwiese der kriminellen Szene zu einem Hauptziel bei Angriffen auf legitime Transaktionen entwickelt.

Vanita Pandey, ThreatmetrixVanita Pandey, ThreatmetrixZahlreiche neue Konten wurden mit Betrugsabsichten unter Verwendung gestohlener oder synthetisierter Identitäten angelegt. Diese Mule-Accounts, die nicht auf den eigentlichen Nutzer registriert sind, werden vor allem für die Geldwäsche eingesetzt. Weiterhin wurden legitime Konten gehackt, um betrügerische Zahlungen zu tätigen und Guthaben zu übertragen, wenn sie ihren höchsten Stand erreicht haben.

»Betreiber von Marktplätzen für Kryptowährungen müssen die Überprüfung der Identitäten intensivieren, wenn neue Kunden ein Konto anlegen möchten«, fordert Vanita Pandey, Vice President of Product Marketing bei Threatmetrix. »Nur so können sie eine Infiltration ihrer Handelsplattform durch Kriminelle verhindern.«

Die meisten Angriffe kommen aus Russland

Erstmals nimmt Russland den ersten Platz in der Rangliste der Länder ein, in denen die Urheber von Angriffen zu suchen sind. Verwendet wurden automatisierte Bots sowie Tools für das Location-Spoofing, die einen anderen Standort vortäuschen. In der Vorweihnachtszeit 2017 wurden an den wichtigsten Einkaufstagen bis zu zwei Millionen Bot-Attacken verzeichnet, die ihren Ursprung in Russland hatten. Hauptangriffsziele sind vor allem E-Commerce-Plattformen von führenden Einzelhändlern in den USA. Laut Threatmetrix werden die Attacken auch immer raffinierter.

800 Millionen Bot-Angriffe im Q4/2017

Zwischen Oktober und Dezember 2017 wurden an den Haupteinkaufstagen vor Weihnachten mehr als 34 Millionen Bot-Angriffen registriert. Zusätzlich verzeichnete Threatmetrix im Laufe des Quartals rund 800 Millionen weitere Bot-Angriffe – von einfachen Kontenvalidierungsattacken bis hin zu komplexen Bots, die versuchen, legitimen Traffic der Kunden vorzutäuschen.

Cybercrime-Attacken in Deutschland

  • Gegenüber dem Vergleichsquartal 2015 nahm die Zahl der mobilen Transaktionen um 42 Prozent zu.
  • Im Vergleich zum 4. Quartal 2015 fanden in den letzten drei Monaten des letzten Jahres 65 Prozent mehr Angriffe statt.
  • Bei Identity-Spoofing-Angriffen ergab sich im Vergleich der beiden oben aufgeführten Zeiträume eine Steigerungsrate von 112 Prozent. Damit weist Deutschland bei dieser Angriffsform die zweithöchste Wachstumsrate hinter Russland auf.
  • Für das Q4/2017 wurden in Deutschland 56 Prozent mehr Attacken auf E-Commerce-Plattformen festgestellt als noch im Vergleichsquartal 2015. Angriffe auf Finanzdienstleister nahmen in dieser Zeit sogar um 167 Prozent zu.

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