Hinke und sinke: Der Festplattenmarkt im ersten Quartal 2021

Im Vergleich zur SSD hinkt der Festplattenmarkt hinterher: Gab es turnusgemäß im vierten Quartal 2020 noch einen kurzen Aufschwung, geht es laut der Marktforscher von Trendfocus zurück auf den Stand des dritten Quartals. Das bedeutet etwa 63 Millionen verkaufte HDDs. Besorgnis bereitet dabei weniger das Minus von etwa zehn Prozent im Vergleich zu den drei Monaten zuvor, vielmehr ist das Down von rund sieben Prozent im Vergleich Vorjahreszeitraum signifikant: Seagate, Toshiba und Western Digital sind gleichermaßen betroffen.

Das Storage Demand Analysis System (SDAS) der Marktforscher von Trendfocus schätzt im ersten Quartal 62,75-64,85 Millionen verkaufte Hard-Drive-Disks (HDD). Die Varianz ist bedingt durch den frühen Zeitpunkt der Erhebung. Das sind bis zu 10,5 Prozent weniger als im saisonal ohnehin stärksten Beobachtungszeitraum Q4 im Jahr 2020. Bei der »Year over Year« (Y/Y)-Betrachtung (speicherguide.de berichtete) allerdings schlägt ein Minus von 7,2 Prozent für den Gesamtmarkt zu Buche.

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HDD-Marktzahlen Q1/2021 (Quelle: Trendfocus)

Der Absatzrückgang bei Festplatten betrug laut den Analysten im Jahr 2020 rund 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr, dafür wurde aber erstmals eine Speicherkapazität von einem ZByte erreicht. Die Analysten liegen hier zwischen 1.018 EByte (Trendfocus) und 1.078 EByte (Coughlin Associates) hier dicht beisammen. Im Vergleich stieg der Absatz mit Solid State Disks (SSD) um fast 21 Prozent auf 333 Millionen Stück mit 207 EByte. Pro Datenträger ergibt dies durchschnittlich 4 TByte pro HDD und 0,6 TByte pro SSD.

HDD: Vom Performance- zum Kapazitätsmedium

Demzufolge sind die Ergebnisse aus dem ersten Quartal nicht überraschend, aber auch nicht dramatisch. Sie entsprechen einfach der Entwicklung zwischen Performance- und Kapazitätsspeicher. Aufgeteilt nach Quartalen lagen die Stückzahlen bei 67, 59, 63 und 71 verkaufter HDD im Jahr 2020. Q1/2021 fällt mit rund 63 Millionen Stück nicht aus der Rolle.

Federn müssen alle drei der verbliebenen Hersteller lassen. Seagate (Cupertino, Kalifornien) bleibt mit gemittelten 42,7 Prozent Marktführer, verliert bis zu zehn Prozent im Vergleich zum Vorquartal (Q/Q) und bis zu 8,5 Prozent zum Vorjahresquartal. Toshiba (Tokio, Japan) gewinnt rund fünf Prozent im Vergleich zum Vorquartal und rangiert bei 21,5 Prozentmarktanteil, nach Stückzahlen aber dennoch bei einem Minus von sieben (Q/Q) und vier (Y/Y) Prozent. Die Anteile am Gesamtmarkt gewinnt Toshiba hauptsächlich zu Ungunsten von Western Digital. Der US-Hersteller (San José, Kalifornien) fällt von 39 auf rund 36 Prozent Marktanteil. Zwölf (Vorquartal) und bis zu 7,6 Prozent Verlust im Vergleich zum Erhebungszeitraum des Jahres zuvor sind die Ursache.

Für das Folge-Quartal letzten Jahres titelten wir auf der Basis der Trendfocus-Analyse: »Pandemie lähmt Festplattenmarkt im Q2/2020«. Wider Erwarten und leider hat sich die Gesamtsituation nicht verändert. Die Gründe für den Rückgang der Disk sind natürlich vielschichtiger.

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