Was ist ein Slow-Drain-Device?

In einem der Vorträge auf der Flash Forward wird von Slow-Drain-Devices gesprochen? Was ist das? Welchen Einfluss haben diese Geräte auf die Netzwerkinfrastruktur und was sollte man dazu wissen?

Leserfrage: In einem der Vorträge auf der Flash Forward wird von Slow-Drain-Devices gesprochen? Was ist das? Welchen Einfluss haben diese Geräte auf die Netzwerkinfrastruktur und was sollte man dazu wissen?

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Antwort Doc Storage:

DocStorage2014 thumb In den meisten Fällen handelt es sich bei »Slow Drains« um Endgeräte von Netzwerken, die nicht in der Weise leistungsfähig sind, wie man dies bei vollständiger Nutzung der Bandbreite erwarten würde. Dies gilt sowohl in klassischen SAN-Umgebungen, aber auch in LANs mit RoCE, FCoE oder ähnlichem.

Nehmen wir beispielsweise an, ein Netzwerk bietet 8-Gbit-Bandbreite, aber ein Endgerät ist lediglich mit 4 Gbit angeschlossen (zum Beispiel, weil der entsprechende Adapter nur diese Leistung bietet). So lange die benutzte Bandbreite die 4 Gbit nicht überschreitet, wird die Leistung der Übertragung nicht beeinflusst. Allerdings wird es andere Endgeräte geben, die die von dort angeforderten Daten in den ihnen möglicherweise zur Verfügung stehenden 16 Gbit abgeben. In diesem Fall müsste dann das Netzwerk mit seinen Aktivkomponenten als Puffer agieren, weil die Daten zum 4-Gbit-Anschluß langsamer abfließen, als sie ins Netz gesendet werden. Sollte dies keine Ausnahmesituation, sondern die Regel sein, lässt sich schnell feststellen, dass die benötigten Puffergrößen im Netzwerk anschwellen.

Die möglichen Gründe hierfür sind vielfältig: eine fehlerhafte Einstellung der Fan-in/Fan-out-Nutzung, die Ausreizung eines ISL-Oversubscribings, oder aber die schon beschriebene Nicht-Übereinstimmung von Link-Geschwindigkeiten des Senders und des Empfängers. In jedem Fall wird die lokale Puffer-zu-Puffer-Flußkontrolle genutzt, um die schneller gesendeten Pakete zwischenzulagern, ohne diese zu verlieren. Ist der Zielpuffer gefüllt, führt dies zu deutlichen Leistungseinbußen, da keine weiteren Pakete mehr gesendet werden können und die im Puffer befindlichen erst einmal an das empfangende Gerät abgegeben werden müssen. Diese Leistungseinbußen können sich im schlimmsten Fall auch auf den Sender auswirken, und dies geschieht mit höherer Wahrscheinlichkeit, je mehr Geräte unterschiedlicher Anschlussleistung sich im Netzwerk befinden.

Sollte sich also ein oder mehrere Geräte im Netzwerk deutlich langsamer verhalten als von ihnen erwartet, sind die oben erwähnten Fälle zu prüfen. Das heißt. im Idealfall alle Adapter auf dieselbe Übertragungsleistung zu heben und die »virtuellen« Einstellungen auf realistische Fan-in/Fan-Out- und Oversubscribing-Werte zu setzen.

Gruß
Doc Storage

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