Pure: »DSGVO und der Brexit bremsen die Digitalisierung«

Einer Umfrage von Pure Storage zufolge sind Unternehmen zuversichtlich bei der Umsetzung der digitalen Transformation. Dreiviertel der Befragten sehen Daten mittlerweile als einen der wertvollsten Vermögenswerte in der Firma. Trotzdem können sich die Unternehmen nicht auf einen langfristigen Investitionsplan festlegen. Die DSGVO und der Brexit bremsen die Digitalisierung aus.

Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) sorgt weiterhin für Verwirrung. Glaubt man den vielen Pressemeldungen, die zurzeit eintreffen, nimmt die Zahl derer, die sich für die DSGVO gerüstet sehen, nicht zu. Ende letzten Jahres ergab eine IDC-Umfrage, dass 44 Prozent der befragten Firmen noch keine konkreten technologischen oder organisatorischen Maßnahmen zur Vorbereitung auf die DSGVO getroffen haben.

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Nun hat Pure Storage kürzlich über 9.000 IT-Führungskräfte für seine Studie Evolution: The Data Economy Report befragt. Der Bericht soll zeigen, wie Firmen in der EMEA-Region ihre Investitionen planen, um zu digitalen Unternehmen zu avancieren. Zur Einhaltung der DSGVO überprüfen 44 Prozent der Befragten derzeit ihre Richtlinien, während 18 Prozent diesen Prozess noch nicht begonnen haben. Nur zehn Prozent der Befragten geben an, dass sie für die DSGVO bereit sind. 89 Prozent der Unternehmen sind besorgt über mehrere Aspekte der DSGVO-Compliance, insbesondere:

  • Ein Verständnis dafür, was auf Regierungsebene erforderlich ist (44 Prozent).
  • Mangel an Ressourcen für die Verwaltung und Gewährleistung der Compliance (38 Prozent).
  • Lücken in der bestehenden Technologie, um den Anforderungen gerecht zu werden (34 Prozent).
  • Es fehlt eine interne Planung, welche Schritte unternommen werden müssen (31 Prozent).

Die EU-DSGVO ist seit fast zwei Jahren in Kraft – etwas, was oft falsch wiedergegeben wird – und man kann eigentlich nur hoffen, dass die behördlichen Stellen es auch nicht rechtzeitig schaffen. Experten erwarten durchaus, dass zur Abschreckung der ein oder andere richtig »an die Wand genagelt wird«. Im Moment sieht es so aus, als hätten die Behörden im Mai eine breite Auswahl. Was einigen scheinbar auch noch nicht klar ist, die DSVGO betrifft alle Unternehmen, die personenbezogene Daten von EU-Bürgern erfassen, speichern oder verarbeiten. Das heißt, jeder der auch nur ein E-Mail an Kunden, Partner und Lieferanten rausschickt, ist schon betroffen.

Strategie zur Maximierung des Datenwertes entwerfen

67 Prozent der Befragten glauben, dass Daten nun so wertvoll sind, dass sie in der Unternehmensbilanz als Aktivposten dargestellt werden sollten (Grafik: Pure Storage)..67 Prozent der Befragten glauben, dass Daten nun so wertvoll sind, dass sie in der Unternehmensbilanz als Aktivposten dargestellt werden sollten.Das Verhalten der Firmen ist hochgradig unverständlich, vor allem, weil die Umfrage von Pure belegt, dass Firmen Daten als einen der wertvollsten Vermögenswerte sehen. 67 Prozent der Befragten glauben, dass Daten nun so wertvoll sind, dass sie in der Unternehmensbilanz als Aktivposten dargestellt werden sollten. Wenn dies der Fall ist, könnte man meinen, dass Unternehmen eine klarere Strategie zur Maximierung des Wertes ihrer Daten haben. Die Ermittlung des besten Wegs zum Sammeln, Verwalten, Speichern, Analysieren und Verwenden von Daten ist jedoch viel weniger offensichtlich, als man erwarten könnte. Darüber hinaus ist dies auch durch das sich verändernde regulatorische und politische Klima beeinflusst.

Brexit bisher unkalkulierbar

Neben der DSGVO ist für 91 Prozent der Befragten in der EMEA-Region der Brexit eine Quelle der Unsicherheit. Mangelnde Klarheit zu den Regierungsplänen (44 Prozent), die Einhaltung von Vorschriften (39 Prozent) und Datenhoheit (32 Prozent) bereiten den Teilnehmern der Umfrage die größten Sorgen. In Großbritannien beeinflusst der Brexit für 76 Prozent die Planung und Investition in Technologie erheblich. Aber in einem Markt, in dem innovative Unternehmen schnell gegenüber weniger flinken Mitbewerbern profitieren, könnte eine Verzögerung von Technologieinvestitionen längerfristig kontraproduktiv sein.

Digitalisierung, jetzt

Güner Aksoy, Regional Sales Director Central Europe, Pure StorageGüner Aksoy, Regional Sales Director Central Europe, Pure Storage »Trotz dieser Hindernisse sind die Unternehmen in der gesamten EMEA-Region zuversichtlich, den digitalen Geschäftsbetrieb etablieren zu können«, erklärt Güner Aksoy, Regional Sales Director Central Europe bei Pure. »Sie zeigen sich offen für Innovationen wie die Nutzung öffentlicher, privater und hybrider Clouds. Dabei stehen ihre Speicher- und IT-Ressourcen jedoch unter dem enormen Druck neuer Anforderungen an das Datenmanagement.«

Die digitale Transformation schreitet derweil unaufhaltsam voran und datengetriebene Unternehmen werden nach Meinung von Pure Storage zur Norm. »Daher benötigen Unternehmen Plattformen, die es ihnen einfach machen, aus Daten in Echtzeit Geschäftsinformationen zu gewinnen – in allen ihren Cloud- und On-Premise-Umgebungen«, argumentiert Aksoy. »Diese Plattformen müssen nicht nur kommerzielle Erkenntnisse liefern, sondern auch flexibel und konform sein, um Unternehmen dabei zu helfen, mit der sich ständig verändernden regulatorischen und politischen Landschaft umzugehen.«

Firmen, die jetzt handeln und ihre Speicherinvestitionen auf größtmögliche Flexibilität ausrichten, werden laut Pure mit ihrer digitalen Transformation den größten Erfolg haben. Im Prinzip ist jetzt durchaus der richtige Zeitpunkt, die Digitalisierung voranzutreiben, auch weil man quasi dazu gezwungen wird. Die DSGVO verändert die Art und Weise, wie Unternehmen ihre Daten verwalten und speichern. Trotzdem zögern viele europäische Unternehmen, sich auf einen langfristigen Investitionsplan festzulegen.

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