HPE lacht sich Nimble Storage für eine Mrd. US-Dollar an

Eine Milliarde US-Dollar lässt sich Hewlett Packard Enterprise (HPE) die Übernahme von des Hybrid- und All-Flash-Spezialisten Nimble Storage kosten. HPE erweitert damit sein Flash-Portfolio, aber auch die Predictive-Analytics-Plattform »InfoSight« von Nimble scheint es HPE angetan zu haben.

Gehören demnächst zusammen: HPE und Nimble Storage (Bild: HPE)Gehören demnächst zusammen: HPE und Nimble Storage (Bild: HPE)Der IT-Konzern Hewlett Packard Enterprise (HPE) ist zurzeit auf Freiersfüßen unterwegs. Nachdem man kürzlich ankündigte, den Hyperkonvergenz-Spezialisten Simplivity zu übernehmen, will man nun den Hybrid- und All-Flash-Spezialisten Nimble Storage akquirieren. Eine Milliarde US-Dollar lässt sich HPE die Übernahme kosten.

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Nun könnte man nicht sagen, dass HPE im Flash-Segment nicht unterwegs war. HPE hat hier vor allem die 3PAR-Linie vorzuweisen. Die Linie reicht zwar vom Einstiegs- bis ins Highend-Segment, aber deutlich stärker war HPE damit vor allem am oberen Ende. Nimble Storage ist dagegen im Einstiegs- und Midrange-Segment stärker – und damit kann HPE jetzt hier forcierter auftreten.

Predictive-Analytics-Plattform »InfoSight« gefiel HPE anscheinend ziemlich gut

HPE erweitert allerdings mit der Übernahme nicht nur sein Flash-Portfolio – auch die Predictive-Analytics-Plattform »InfoSight« von Nimble scheint es HPE angetan zu haben. Obwohl HPE auch hier eine eigene Lösung hat, werden die Vorteile der Nimble-Analytics-Plattform in der Pressemitteilung deutlich hervorgehoben.

Die selbstlernende Software von Nimble wurde jüngst so gut, dass Nimble für ihre Storage-Systeme eine Datenverfügbarkeit von 99,9999 (»six nines«) proklamiert.

»Nimble Cloud Volumes« haben wohl auch begeistert

Vor wenigen Tagen erregte Nimble Aufmerksamkeit, als man Multicloud-Storage-Services (»Nimble Cloud Volumes«, NCV) ankündigte, und damit in Teilbereichen den bekannten Hyperscalern wie AWS (Amazon Web Services) und Microsoft Azure Konkurrenz machen will.

Offensichtlich gefiel das auch HPE, denn mit NCV lassen sich Hybrit-IT-Umgebungen aufsetzen – und Hybrid-IT ist ein Schlagwort, das sich HPE jüngst stark auf die Fahnen schrieb.

HPE im Storage unter Zugzwang

Dass HPE mit Simplivity und Nimble innerhalb kurzer Zeit zwei schon gestandene Storage-Startups übernimmt, kommt nicht von ungefähr: Die Storage-Volumina explodieren weltweit – aber die Nachfrage kommt bei HPE und anderen Branchenführern nicht an. Die Marktanalysten von IDC ermittelten kürzlich in ihrem »Storage Tracker« für externe Enterprise-Storage-Systeme fürs vierte Quartal 2016, dass der Gesamtmarkt mit -7,8 Prozent schrumpft, und HPE mit -7,1 Prozent mitten drin ist. Stark wächst nur das Segment der All-Flash- und Hybrid-Systeme – hier ist HPE zwar vertreten, aber offensichtlich nicht so, wie man es gerne möchte.

»Einerseits entsteht durch die Akquisitionen von Lefthand, 3PAR und jetzt Nimble eine große Überschneidung im HPE-Portfolio bei iSCSI- und Block-Storage-Technologien«, bemerkt Evan Powell, Chairman of the Board vom Storage-Virtualisierungsspezialisten CloudByte zur Übernahme. »Andererseits kann diese jetzige Akquisition HPE nun helfen, doch noch ein relevanter Player im stark wachsenden Markt für Flash-Storage zu werden.«

Eine Milliarde US-Dollar – eigentlich ein Schnäppchen

Die 2007 gegründete Nimble setzte letztes Jahr rund 402 Millionen US-Dollar um, was ein Wachstum von 25 Prozent bedeutete. Nimble ging im Dezember 2013 an die Börse, und erreichte Börsenhochs von über 36 US-Dollar, bzw. Marktbewertungen von über drei Milliarden US-Dollar. Doch diese Hochs konnte Nimble nicht mehr halten. Insofern ist der Übernahmepreis von 12,50 US-Dollar pro Aktie bzw. rund eine Milliarde US-Dollar insgesamt nur noch rund ein Drittel der seinerzeitigen Hochstände. Aus der Sicht von HPE eigentlich ein Schnäppchen – aus der Sicht der damaligen Investoren eher nicht.

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