Multi-Cloud-Bewegung wird den Storage-Markt verändern

Neue digitale Anwendungen und Microservices verändern die Anforderungen, die künftig an die Storage-Infrastruktur gestellt werden. Den Marktforschern von IDC zufolge sei daher eine Multi-Cloud-Strategie unerlässlich. Wer hier die Transformation nicht konsequent mitgehe, könnte zu den Verlierern gehören. So lautet jedenfalls eines der Resümees der »IDC Directions: Storage Transformation2019«. Der Kollege Michael Hülskötter war für uns vor Ort.

Bis zum Jahr 2021 werden mehr als die Hälfte aller europäischen Unternehmen ihre digitale Roadmap festgelegt haben. »Darin spiegeln sich viele neue digitale Bewertungskriterien wider, wie eine digitale Innovationskraft, die Kapitalisierung der Daten und die hierfür notwendige Mitarbeitererfahrung«, erklärt Archana Venkatraman, Research Manager, Storage and Datacentre bei IDC, in ihrer Keynote-Präsentation auf der IDC Directions: Storage Transformation 2019. Während ihres halbstündigen Vortrags zu Storage and Data Management in the Multicloud, Data-Driven and On-Demand World, wagte sie einen Ausblick und teilte mit den in München anwesenden IT-Spezialisten Zahlen und Fakten.

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Digitally Determined vs Digitally Distracted (Grafik: IDC)Digitally Determined vs Digitally Distracted (Grafik: IDC)

Die digitale Transformation wird Gewinner und Verlierer haben

Die Wahrscheinlichkeit, dass es Gewinner und Verlierer der digitalen Transformation geben wird, ist groß. Immer noch widersetzen sich Unternehmen der Digitalisierung ihrer Prozesse: Laut IDC sind dies immerhin rund 20 Prozent aller europäischen Firmen. Denen gegenüber verfügen knapp 20 Prozent der in Europa beheimateten Unternehmen eine vollständig entwickelte digitale Strategie – inklusive der richtigen technologischen Architektur.

Dazu gehört beispielsweise eine ausfeilte Multi-Cloud-Strategie, mit der sich bereits viele Unternehmen beschäftigen. So werden laut den Marktforschern von IDC bis 2022 etwa 90 Prozent aller europäischen Unternehmen die passende Multi-Cloud-Roadmap ihr Eigen nennen. Allerdings werden nur 40 Prozent davon Mechanismen und Methoden anwenden, die das Ganze auch erfolgreich machen.

Die richtige Multi-Cloud-Strategie ist unerlässlich

Das mutet recht fatal an, vor allem vor dem technologischen Hintergrund, dass bis 2022 rund 90 Prozent aller Anwendungen auf Microservices fußen sollen. Denn 35 Prozent dieser Apps werden in der Cloud implementiert sein und auf Container-Techniken wie Dockers und Kubernetes basieren – Tendenz steigend. Und wer dann noch ohne funktionierende (Multi-)Cloud-Strategie unterwegs ist, wird wohl ebenfalls zu den Verlierern der digitalen Transformation gehören.

In diesem Zusammenhang ist ein weiterer aktueller Trend äußerst relevant. Laut IDC wird der Datenbestand auf den sogenannten Edge-Endgeräten auf 21 Prozent ansteigen. Das bedeutet gleichzeitig, dass bis 2025 fast die Hälfte aller generierten Daten in der Public Cloud gespeichert werden, was ungefähr 1,5 Millionen PByte entspricht. Auch hier spielt das Thema Multi-Cloud eine immer wichtigere Rolle.

Multi-Cloud-Ansätze sind in der Mitte der IT angekommen

Archana Venkatraman, IDCArchana Venkatraman, IDCDie gute Nachricht: »Die Themen Multi-Cloud und Hybrid-Cloud sind bereits in der Mitte der IT angekommen«, sagt IDC-Analystin Venkatraman. »So setzen zwar immer noch knapp 70 Prozent der europäischen Unternehmen auf das eigene Rechenzentrum und knapp die Hälfte auf die eigene Private-Cloud, aber gleichzeitig werden Angebote wie Software-as-a-Service (SaaS), Platform-as-a-Service (PaaS) und Infrastructure-as-a-Service (IaaS) zunehmend als Alternative angenommen.«

Neue digitale Paradigmen erfordern neue Speicherlösungen

Sieht man sich die aktuellen technischen Innovationen an, wird schnell klar, ein »Weiter so wie bisher« funktioniert nicht mehr. Technische Konzepte wie Flash-Speicher inklusive NVMe, Cloud-Infrastrukturen, Scale-Out-Architekturen, Software-defined- und hyperkonvergente sowie Container-basierte Ansätze erfordern neue Storage-Ideen und -Lösungen. Was dazu führen könnte, dass mehr und neuer Speicher in den Bereichen Public-Cloud, All-Flash, Hyperkonvergenz, Software-Defined und Object Storage nachgefragt werden. Gleichzeitig sei die Nachfrage an traditionellen Speicherlösungen wie SAS und SAN am Abnehmen. IDC spricht bis 2023 von einem durchschnittlichen Rückgang von zwei Prozent jährlich.

»Zwischen 2018 und 2023 legt Public-Cloud-Storage jährlich im Schnitt um 29 Prozent zu«, prognostiziert Analystin Venkatraman die Entwicklung in Westeuropa. »Bei hyperkonvergenten Infrastrukturen sind es 21 Prozent.« Das Wachstum von All-Flash-Arrays soll im gleichen Zeitraum bei durchschnittlich zehn Prozent liegen. Die Festplatte hat also doch noch nicht ganz ausgedient.

Traditionelle externe Speicher sind auf dem Rückzug (Grafik: IDC)Traditionelle externe Speicher sind auf dem Rückzug (Grafik: IDC)

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