Fängst Du am richtigen Ende an?

Kennst Du das: Das Leben läuft gut, der Job ist klasse. Es geht aufwärts. Bis Du in eine Wand rennst oder nicht mehr weiterkommst oder das Gefühl hast: »Moment mal, hier war ich doch schon mal«, sprich, Dich im Kreis drehst. Ich schon, bis ich festgestellt habe, dass meine Reihenfolge nicht stimmt.

*** Blog von Claudia Hesse, speicherguide.de ***

Fängst du am richtigen Ende an?Claudia Hesse Vor ein paar Tagen bin ich von der Schweiz nach Deutschland gefahren. Eine ziemlich lange Fahrt von Genf nach Bayern – somit saß ich irgendwelche fünf Stunden im Auto.

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Ich mag diese langen Fahrten – ganz speziell, wenn ich alleine im Auto sitze (naja, fast alleine – Mops Florentine ist immer dabei). Ich kann dann wunderbar meine Gedanken schweifen lassen und manchmal fliegen mir die besten Ideen oder Lösungen genau dann in den Kopf.

Diesmal drehten sich meine Gedanken um die richtige Reihenfolge. Auf unserer Reise. Nö, nicht der zur Arbeit, sondern durchs Leben und die Karriere. Also darum, an der richtigen Stelle zu starten.

Häh?

Genau – das braucht ein wenig Erklärung – und hier kommt sie:

Ich habe 15 Jahre in der Corporate-Welt gearbeitet und Hunderte von Millionen in weltweit agierenden Unternehmen jongliert und europaweite Teams gemanagt. Dann habe ich mit Kollegen ein Business gegründet, in dem ich mit Groß-, kleinen und mittleren Unternehmen zusammenarbeite. Außerdem habe ich zwei gescheiterte Langzeitbeziehungen hinter mir. Und irgendwann hat mich eine Einsicht wie ein Truck getroffen!

Das falsche Ende

Jedes Mal, wenn irgendjemand – oder ich – in irgendeinem Problem feststeckten, haben wir versucht, es von der verdammten falschen Seite anzugehen! Und das war das Gleiche bei allen.

  • Wir besuchen Leadership-Seminare ohne unser eigenes Leben im Griff zu haben und ohne klare Ziele zu haben.
  • Wir gehen zu Trainings, um soziale Kompetenzen und zwischenmenschliche Kommunikation zu lernen, ohne zu wissen, wer wir eigentlich sind oder wie wir am besten mit uns selber sprechen.
  • Wir stürzen uns in neue Abenteuer, im Job oder Privatleben, ohne zu wissen, was uns in unserem Leben wirklich wichtig ist.
  • Wir versuchen unsere Zukunft zu gestalten, während wir immer noch in der Vergangenheit feststecken.
  • Mit dem Resultat, dass wir immer wieder am selben Punkt landen. Sei es im Job, in der Beziehung, in Finanzangelegenheiten oder bei unserer Gesundheit. Weil wir die Lektion noch nicht gelernt haben.

    Ist mir passiert. Und richtig heftig.

    Sehr schmerzhaft – vielleicht habe ich halt einfach zu lange gebraucht, bis ich es endlich kapiert hatte!

    Die Lösung

    Was also ist die Lösung – sprich, das richtige Ende?

    Nun ja – ich habe mittlerweile gelernt, dass wir nur bis an eine bestimmte Stelle kommen, wenn wir versäumen, ein gutes Fundament zu bauen – sei es im Business, in Beziehungen oder ganz profan – beim Hausbau!

    Wenn wir an nachhaltigen Erfolg in unserem Leben interessiert sind, müssen wir einfach sicherstellen, dass wir diese Basis aufbauen:

    • Verstehen, wer wir wirklich sind. Ja, das bedeutet, in die Tiefe gehen, zu wissen, wie wir das überhaupt machen und das, was wir über Jahre – oder wir in meinem Fall über Jahrzehnte (yep, ich bin schon sooo alt 😉 ) vergraben haben, wieder aufzudecken.

    Damit meine ich nicht, in irgendwelchen Traumata herumzuwühlen. Ich kenne in der Tat niemanden, der davon profitiert hat – speziell, wenn diese besonders schmerzhaft waren (auch wenn das nach wie vor gängige Praxis in Therapien ist).

    Ich spreche eher davon, direkt zum Punkt oder ganz tief zu gehen, durch den ganzen Mist einfach durchzutauchen. Von Eigenschaften oder Seiten, die wir längst vergessen haben, weil sie uns irgendjemand (inklusive uns selber) »abtrainiert« hat.

    • Entscheiden, wer wir sein wollen: Wer wir auch immer heute sind oder was wir heute tun, bestimmt nicht, wer wir morgen oder nächstes Jahr sind.

    In den meisten Bereichen bewerten wir unsere Gene oder vererbten Eigenschaften komplett über (wenn du mir nicht glaubst, fang mal an, das Thema zu googeln – Du wirst überrascht sein).

    Wir sind nicht einfach so »weil wir schon immer so waren« oder uns irgendjemand eingebläut hat, dass wir einfach schlampig, schusselig, ungeschickt oder was auch immer sind. Solche Glaubenssätze verankern sich schon in unserer Kindheit.

    Und genau das sind sie: Glaubenssätze. Nicht die Wahrheit.

    Die gute Nachricht: wir können sie verändern.

    Also entscheide dich einfach, wer und wie du sein willst und benimm dich entsprechend. J

    • Nutze dein einzigartiges und gigantisches Potential. Wir alle haben es, nicht nur ein paar Auserwählte. Wenn wir wissen wo und wie wir dieses Potential finden und nutzen, kann uns quasi nichts mehr stoppen.

    Außerdem hilft es uns, mit dem Mist, der uns im Leben begegnet so umzugehen, dass er uns nicht aus Schuhen haut.

    • Klarheit: Für was entscheide ich mich im Leben – wohin geht die Reise?

    Erst wenn ich meine Destination kenne, macht es Sinn los zu laufen.

    Wenn wir uns einfach so durchs Leben treiben lassen und immer wieder den gleichen Trott wiederholen, werden wir uns irgendwann fragen: »War das etwa Alles?«

    • Vertrauen: mit der Klarheit und dem Wissen, wer wir wirklich sind, kommt Selbstvertrauen – »Ich kriege das hin« – außerdem Vertrauen in den Prozess und das Leben.

    Und die Liebe.

    Und es geht hier nicht darum, die beste Abkürzung ans Ziel zu finden, sondern um die richtige Reihenfolge unserer Schritte und Aktionen. Wenn wir eine Karriere oder unser eigenes Business starten, ohne uns vorher um unser eigenes Fundament gekümmert zu haben, wird es irgendwann schiefgehen. Oder wir kommen in jedem Job immer wieder an denselben Punkt (und glauben, das Unternehmen oder die blöden Kollegen sind schuld).

    Wenn wir nicht wissen, wer wir wirklich sind, finden wir uns ganz oft plötzlich in dieser Midlife-Krise, in der die Teile von uns, die wir jahrelang ignoriert oder unterdrückt haben, ganz unvermittelt hoch poppen. Das ist der Moment, wo Beziehungen zerbrechen oder manche zu Aussteigern werden und ihr bisheriges Leben hinter sich lassen.

    Erst wenn wir »unser Haus in Ordnung haben« – sprich unser Fundament gebaut ist – können wir überhaupt führen. Uns selber und andere. Erst dann werden uns andere folgen. Erst dann können wir inspirieren und motivieren. Erst dann können wir strahlen.

    Hört sich das bekannt an? Bist du solchen Situationen in deinem Leben begegnet?

    Bin gespannt auf Deine Geschichte. Schick’ mir einfach eine kurze Mail, auch wenn Du mehr darüber erfahren möchtest, wie Du deine Basis aufbauen – oder stärken kannst.

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